1. Ab wann wird eine Orchiektomie (nach Prostatektomie wegen Karzinom) vorgenommen? Erst nach Metastasenbildung (wenn, wo, wie weit - welche TNM?) Erst, wenn eine hormonelle Antiandrogen.Therapie nicht sehr vielversprechend ist oder aber rein vorsorglich?
2. Würde die Orchiektomie eine hormonelle Behandlung ersetzen?
Eine Orchiektomie würde eine Hormontherapie (Androgenablation) ersetzen, ist aber m.E. nur bei nachgewiesener Metastasierung vertretbar (da es sich um eine irreversible maßnahme handelt, die die meisten Patienten nicht wollen). Es gibt vorübergehende hormonelle Behandlung bei lokalisierten Stadien (sog. neoadjuvant oder adjuvant), die natürlich nicht durch Orchiektomie vorgenommen wird. Auch im metastasierten Stadium wird bei den meisten Patienten (soweit mir bekannt) eine medikamentöse Androgenablation durchgeführt. Das ist im Prinzip auch eine Kostenfrage. Die Hormonbehandlung ist wesentlich teurer. Andererseits ist die Orchiektomie bequemer, da keine Spritzen oder Verschreibungen erforderlich sind.
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Pépé
RE: Orchiektomie nach Prostatektomie
Sehr geehrter Herr. Dr. Wust,
ich danke Ihnen für Ihre schnelle Antwort, die mir einige, auch ungestellte Fragen, beantwortet hat.
In diesem Fall handelt es sich um einen 65j. Mann in sonstigem guten AZ.
Mir sind zwar die gängigen TNM-Daten einigermaßen bekannt - die folgenden jedoch überschreiten meine Kompetenz (da kein Mediziner und vielleicht falsch abgeschrieben):
T 26 (wohl eher 2b?); D1 und R1 (???); kein Befall der Knochen oder a. Organe.
Können Sie mit diesen Stadien etwas anfangen, um die "gängigste" Behandlung (natürlich ganz objektiv) anzugeben? Inwieweit kann man sich informieren, ob es sich hier vorrangig um eine Kostenersparnis handelt?
Viele Grüße Pépé
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