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Frage an Prof. Wust - Morbus Hodgkin

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  • Frage an Prof. Wust - Morbus Hodgkin

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust, durch Zufall bin ich auf diese Seite gestoßen. Unser Sohn ist seit 2 Wochen im Krankenhaus und wurde gründlich untersucht. Beschwerden sind Durchfall seit ca. 9 Wochen, Gewichtsverlust, starke Appetitlosigkeit, Nachtschweiß und gelegentlich Fieber. Darmspiegelung brachte das Ergebnis einer Entzündgung, Magenspiegelung - leichte Entzündung. Ultraschall war eigentlich immer in Ordnung, Blutwerte schwanken, je nach Fieberschub. Leberwerte waren sehr erhöht.
    Zwischenzeitlich hatte unser Sohn noch einen (normalen) Grippeinfekt, der als erstes mit einem Antibiotikum behandelt wurde. Im Anschluß kam er dann ins Krankenhaus. Dort wurde ein weiteres Antibiotikum verabreicht und nach der Darmspiegelung wurde ein weiteres gegeben. Allerdings wurde es nach 5 Tagen abgesetzt, da unser Sohn Fieber bekam. Nun steht noch eine Kernspin an. Kann damit 100 % Morbus Hodgkin festgestellt werden? Gibt es noch andere Krankheiten die dieselben Symptone haben? Wir sind im Moment völlig unerwartet mit dieser Diagnose konfrontiert worden. Über eine rasche Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.


  • RE: Frage an Prof. Wust - Morbus Hodgkin


    Sehr geehrter Herr Professor Wust,

    ich habe heute noch erfahren das beim CT kleinen Bläschen oder Zysten oberhalb der Bauchspeicheldrüse zu sehen waren. Deshalb soll jetzt die Kernspintomografie Gewissheit bringen. Vielleicht nützt diese Aussage Ihnen. Können die Bläschen oder Zysten auch Hinweise auf eine andere Erkrankung als Morbus Hodgkin sein?
    Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.

    Sabine

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    • RE: Frage an Prof. Wust - Morbus Hodgkin


      Sehr geehrter Herr Prof. Wust, heute erfolgte die Kernspintomografie. Ergebnis: Lympknoten oberhalb der Bauchspeicheldrüse 2 x 3 cm und mehrere 1 cm große Lympknoten vor der Leberpforte. Gibt es die Möglichkeit das die Lympknoten aufgrund einer längeren Entzündung des Darms so vergrößert sind, bzw. das es nicht unbedingt Morbus Hodgkin sein muß.
      Im voraus vielen Dank.

      Sabine

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      • RE: Frage an Prof. Wust - Morbus Hodgkin


        Lymphknotenvergrößerungen in der beschriebenen Größe sind schon sehr verdächtig. Das wird man durch eine Probeentnahme weiter abklären müssen. Mir ist nicht ganz klar, wie die Verdachtsdiagnose M. Hodgkin entstand. Die Beschwerden (Fieber, Nachtschweiß etc) könnte man als B-Symptomatik deuten. Am häufigsten beginnt jedoch der M. Hodgkin mit LK-Vergrößerungen im Halsbereich (zu tasten) oder im Thorax (Rö-Lunge). Auch der von Ihnen beschriebene Ort im Abdomen (Leberpforte, Pankreasregion) könnte Ort einer Erstmanifestation des M. Hodgkin sein, wenn auch etwas untypisch.
        Es wird nichts anderes übrig bleiben, als eine Probenentnahme durchzuführen – z.B. durch Laparoskopie (Bauchspiegelung). Nur durch Untersuchung unter dem Mikroskop kann eine bösartige Erkrankung wie der M. Hodgkin o.ä. gesichert werden. Bildgebung wie MRT oder CT reicht allein nicht aus. M.E. kommen neben einem M. Hodgkin auch andere Erkrankungen in Betracht. Auch eine entzündliche bzw. infektiöse Ursache (was keine Krebserkrankung wäre) ist noch drin. Also warten Sie die Diagnose ab – so ist alles ziemlich spekulativ.

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        • RE: Frage an Prof. Wust - Morbus Hodgkin


          Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

          vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Unser Sohn wurde heute abend aus dem Krankenhaus entlassen. Es wird versucht für Anfang nächster Woche einen Termin in Köln bei Prof. Diehl zu bekommen, zwecks weiterer Behandlung, bzw. Feststellung ob es sich um Morbus Hodgkin handelt. Für uns ist es immer noch schwer zu glauben. Wobei unser Sohn sich im Moment tapfer schlägt. Er zeigt die meiste Kraft. Auch wir hoffen bis zum Schluß das eine andere Diagnose getroffen wird. Auf jeden Fall ist er seit gestern wieder mit Appetit - allein das ist schon für uns ein Grund zur Freude.
          .. Vielleicht kam man auf die Diagnose, weil unser Sohn vor 6 Jahren schon einmal schwer erkrankte und kein richtiger Befund gestellt werden konnte. Er klagte damals über Halsschmerzen und hatte Fieber. In der ersten Woche verlor er 5 und in der zweiten Woche 3 Kilo. Behandlung mit Antibiotika und Penicillin schlug fehl. Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber hat sich seinerzeit auch nicht bestätigt. Nach insgesamt 4 Wochen sind wir auf eigenen Wunsch ins Krankenhaus gegangen. Dort wurde alles mögliche untersucht. Aber man hat eigentlich nichts gefunden. Zum Schluß vermutete man dann Mukeviz/Mikuvez-Syndrom (leider weiß ich die genaue Bezeichnung nicht mehr). Daraufhin behandelte man ihn über einen längeren Zeitraum mit Cortison. Man sagte uns es sei ein Autoimmuneffekt bei dem der Körper sich selbst bekämpft. Vielleicht war das ein Punkt auf dem Weg der jetzigen Diagnose.

          Im Moment können wir nur noch abwarten, was in Köln festgestellt wird. Vielen Dank auf jeden Fall noch mal für Ihre Unterstützung.

          Sabine

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