Frage an Prof.Wust

[Tochter]

Sehr geehrter Herr Dr.Wust,
erstmal möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen be-
danken. Es ist schön zu wissen, dass man bei Ihnen
ein offenes Ohr für Probleme hat vielen vielen Dank.
Bei meinem Vater wurde der kleinzellen Krebs in der
Lunge diagnostiziert. Desweiteren sitzt auch eine Me
tastase am Brustbein, die nicht entfernt werden kann. Jetzt steht auch der Therapieplan fest:
er soll das Heidelberger-Paket (Chemo) erhalten und
zusätzlich auch Bestrahlung !! Dieses sog. Heidel-
berger-Paket soll eine sehr starke Chemo sein? Kön-
nen sie mir dazu etwas sagen? u. warum kann keine
"leichtere" Chemo eingesetzt werden?? Wie sehen
die Heilungschancen aus ?? Er bekommt alle 4 Wo.
eine Chemo... insges. werden es 9 Chemos sein.
Anschl. soll wohl das Gehirn noch bestrahlt werden,
da dort die Metastasen-Gefahr sehr hoch ist ???
Stimmt dies ?
Kann man etwas über die Lebenserwartung, die mein Vater mit 58 Jahren noch hat, sagen ??

mit freundlichem Gruß und nochmals vielen Dank
für Ihre Bemühungen
Ihre Astrid

[Prof. Wust]

RE: Frage an Prof.Wust


Die von Ihnen beschriebene Therapie entspricht im wesentlichen einer Standardtherapie. Man hat beim kleinzelligen Bronchuskarzinom eine gewisse Chance, eine langfristige Kontrolle (bis hin zur Heilung) zur erhalten. Dieses ist nur mit einer entsprechend wirksamen Therapie zu erreichen. Offenbar machen sich die behandelnden Ärzte Hoffnung, dass das bei Ihrem Vater möglich ist. Lassen Sie es so laufen. Natürlich ist keine Garantie gegeben (aber ein bißchen Hoffnung).
Eine „leichte“ Chemo würde nicht die Chance einer längerfristigen Rückbildung eröffnen (und ich nehme an, dass Sie diese Chance wahrnehmen wollen bzw. Ihrem Vater nicht vorenthalten wollen).