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Glioblastom IV

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  • Glioblastom IV

    Ich bin, eigentlich auf der Suche nach Info zum Thema Glioblastom, auf dieses Forum gestoßen. Der Grund meiner Suche war, dass ein lieber Freund von mir, FA. f. Orthopädie, wegen plötzlich aufgetretener Sprachstörungen zur MRT kam und 2 Tage später (an einem Sonntag - und das ohne Beziehungen!) bereits operiert war.
    Diagnose: Glioblastom Grad IV im li. Schläfenlappen, 4cm groß.
    Anschließend Bestrahlung + Chemotherapie. Nach Rekonvaleszenz außer geringen Sprachstörungen, welche sich in den folgenden Monaten weitgehend rückgebildet haben, und Müdigkeit keine gravierenden Ausfallserscheinungen.

    Im Rahmen der Berufsunfähigkeit Beurteilung durch einen Neurologen und Psychiater (!), der ihm kurzangebunden mitteilte, daß nichts weiteres gemacht werden könne, er habe halt eine Prognose von 3 - 6 Monaten und solle sich damit abfinden!!!
    Das war vor fast 4 JAHREN.

    3 Jahre nach Erst-Op. kleines Lokalrezidiv, weitere Op. + Chemo (Implantat). Seit der Op. leichte Lähmung rechtsseitig. Er kann, etwas beschwerlich, aber doch gehen, die re. Hand deutlich in Beweglichkeit und Sensibilität eingeschränkt.
    Seit gestern bestätigtes neuerliches Lokalrezidiv, 1 cm DM, eine weitere Op. auf Grund zu befürchtender neurologischer und motorischer Ausfälle mit entsprechender Einschränkung der Lebensqualität nicht sinnvoll.
    Die konventionelle Medizin ist nach meinem Wissensstand ausgeschöpft und ich fürchte, dass die vor langer Zeit prognostizierten 3 - 6 Monate nunmehr begonnen haben, aber, wie gesagt, nach 4 Jahren eines durchaus lebenswerten Lebens mit einem der bösartigsten Tumoren, die der menschliche Körper produzieren kann!
    Vielleicht braucht man gelegentlich die Aussage eines derart brutalen Arztes, um diesem noch möglichst lange beweisen zu können, was er eigentlich für ein A.... ist.
    Auf jeden Fall möchte ich diese Zeilen im Namen meines Freundes allen PatientInnen und deren Angehörigen sowie ÄrztInnen widmen. Geben Sie die Hoffnung respektive Ihren Patienten nie vorzeitig auf, erzählen Sie ihm von diesem und ähnlichen Fällen. Schließlich gibt es immer wieder Ausnahmen von den Regeln, vergessen Sie das nie!
    Mein Freund hat immer noch ein unheimlich lebendiges Funkeln in seinen Augen und nicht zuletzt deshalb, weil ich ihm gegenüber immer betont habe, daß das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist.
    Nebenbei bemerkt: Er hat vor einem Monat wieder ein für ihn wichtiges Ziel, den 55. Geburtstag, erreicht.
    Falls Sie von neueren erfolgversprechenden Therapien gehört haben sollten, wäre ich für dbzgl. Infos sehr dankbar.
    Dr. Christian Bernfeld


  • RE: Glioblastom IV


    Auf jeden Fall sollte man eine (orale) Chemotherapie mit der relativ neuen Substanz Temozolomid (Temodal) einleiten, die beim Glioblastomrezidiv in bis zu 40% der Fälle zum Ansprechen führt. Im Prinzip müßte man unter Berücksichtigung des bisherigen Verlaufs bei einem so kleinen Rezidiv (wenn die Angabe 1 cm stimmt) eine radiochirurgische Behandlung (z.B. mit GammaKnife oder BrainLab-System) in Erwägung ziehen. Das ist normalerweise beim Glioblastom ehr unüblich, aber hier wäre eventuell eine Ausnahme (weil Tumor noch so umschrieben ist). Beides könnte man kombinieren (Chemo + Strahlen) bzw., um Zeit zu gewinnen, sollte man die Chemotherapie einleiten und dann die Möglichkeit der Bestrahlung klären (s. z.B. www.gammaknife.de).

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