Leukämie durch Tätowierung?

[Gaby62]

Guten Tag,

meine Tochter möchte sich schon seit Jahren tätowieren lassen. Nun ist sie 18 geworden und möchte es nächsten Monat machen. Ich habe dann mal im Internet geguckt, vor allem was das für Folgen haben kann. Da stieß ich auf einen Beitrag indem behauptet wird ( von Ärzten), daß Tätowierungen, besonders mit roter Farbe eine Form der Leukämie auslösen können. Das hat mich nun doch unruhig gemacht. Meine Tochter meint, das wäre Unsinn, ihr Tätowierer würde Pflanzenfarbe verwenden.
Was wissen Sie darüber ? Ist das wirklich wahr? Und wenn ja, nur bei bestimmten Farben oder generell ?
Vielen Dank,
Gaby

[Prof. Wust]

RE: Leukämie durch Tätowierung?


Alle Substanzen, die am Menschen angewendet werden, also nicht nur Medikamente, sondern auch Kosmetika und natürlich Farben zur Tätowierung unterliegen umfangreichen Tests, bevor Sie zur Anwendung gelangen. Natürlich werden Zusätze nicht erlaubt, wenn etwas nachteiliges bekannt ist. Ich kann daher die Befürchtungen nicht nachvollziehen. Es ist auch nicht verständlich, warum gerade bei einer Tätowierung so viel ins Blut bzw. ins Knochemark gelangen soll, daß Leukämien ausgelöst werden. Wo doch gerade die Farbe durch ihr (lebenslanges) Verbleiben vor Ort charakterisiert ist und allenfalls Spuren wegdiffundieren. Behauptungen kann im Pinzip jeder in die Welt setzen, aber der Nachweis einer Cancerogenität ist nur bei sehr wenigen Substanzen bisher gelungen. Auch lokale Probleme bei Tätowierungen sind mir nicht bekannt.
Diese Dinge sind im Grunde ebenso Glaubenssache, wie viele andere Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft (da fällt die ganze alternative Medizin rein). Albern wird es allerdings, wenn man Risiken, die 10-1000 mal höher sind, schon akzeptiert hat (Rauchen, Alkohol, Motorradfahren), aber dann mit solchem Kleinkram seine Zeit verbringt.