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    Sehr geehrter Herr Prof. Wust!
    Meine Mutter (55) wurde im März die linke Niere und in einer zweiten OP der Rest des linken Harnleiters entfernt. Der Bericht des Pathologen stellt die Diagnose Urothelkarzinom des Nierenbeckens
    (pT3 G3 pN0(0/5) pM0). Können Sie mir eine verständliche Erklärung zu der Passage im Bericht des Pathologen geben, die wie folgt lautet: "... Hier in großer Ausdehnung invasives, atypisches Urothel im Nierenmark. Am Rande der Invasion das Bild einer Lymphangiosis carcinomatosa. ..."?
    Sie hat jetzt eine Erholungskur hinter sich und soll im Juni an die Unikliinik Ulm zur weiteren Festlegung der Therapie gehen.
    Bitte geben Sie mir eine ehrliche Antwort auf die Überlebenswahrscheinlichkeit. Wie hoch ist bei dieser Diagnose die Gefahr eines Rezidivs einzuschätzen? Hat die Misteltherapie, mit der sie nun anfängt eine positive Wirkung?

    Vielen Dank für Ihre Bemühungen.


  • RE: Bitte eine ehrliche Antwort!


    Die Beschreibung gibt an, daß am Rande Lymphwege befallen waren. Lymphknoten waren aber frei (N0). Aufgrund des Stadiums pT3 und des Gradings G3 besteht schon eine nicht so kleine Rezidivgefahr. Vor allem Fernmetastasen können sich entwickeln. Es gibt aber auch eine Heilungschance um fast 50%. Eine adjuvante Therapie ist nicht gesichert und wird daher nicht allgemein empfohlen (weder Radiotherapie noch Chemotherapie). Daher gilt es jetzt abzuwarten (und zu hoffen). Gegen Misteltherapie ist nichts einzuwenden. Auch aus psychologischen Gründen sollte man von einer optimistischen Grundeinstellung ausgehen.

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