post OP Alles topfit

[e.sondermann]

Hallo zusammen,
ich hätte mal eine Frage:
Meinem Vater ist im Sept.2001 in der Uniklinik Köln die Speiseröhre entfernt worden BarrettCa. wg: 20 Jahren Reflux. Er hatte ziemlich viel Nebenwirkungen, u.a. Antibiotikaresistente Bakterien, die die Wunde nicht verschließen ließen, und dann noch Wasser in der Lunge, dadurch Husten, dann platzte die Narbe quer über dem Bauch noch mal auf, Übelkeit, Erbrechen und nochmehr. Das ist soweit Vergangenheit. Er kann alles essen auch normal große Portionen - inzwischen hat er wieder Gewichtsprobleme!!!! 91 Kilo bei 1,83m Zuerst hat er 35 Kilo abgenommen. Die sind wieder da. Eisbein Kuchen Kartoffelsalat Pizza. Eben alles total normal.
Nur hatte er sich jetzt die Windpocken eingefangen... Er bekommt auch keinerlei Chemo oder andere Medikamente. Warum nicht??? Die Kölner Ärtze sagen, es wäre alles OK. Im Feb. war er da und die haben nichts negatives gefunden. Trotzdem traue ich dem Frieden nicht. Oder mache ich mir zuviel Sorgen?? Die Küche hat mein Vater schon wieder tapeziert. Urlaub für Okt.-April gebucht.
Danke für eine Antwort.

[Prof. Wust]

RE: post OP Alles topfit


Die Prognose hängt beim Ösophaguskarzinom im wesentlichen vom Stadium ab. Das haben Sie nicht angegeben, also kann man nichts sagen. Freuen Sie sich, daß es Ihrem Vater so gut geht. Wenn es ein frühes Stadium (T1-2) ohne LK-Metastasen war, hat er jetzt durchaus eine Heilungschance. Anders als bei den übrigen Ärzten freut sich der Onkologe, wenn der Patient Übergewicht hat. Dann ist meistens kein Tumor da.

[e.sondermann]

post OP Alles topfit -Ösophagusca.


Die Diagnose der Uniklinik Köln meinen Vater betreffend war Adenoca. im Barrett Ösophagus (pT3pN3MoL1Ro -ICD 10C 16.0), =tubuläres Adenoca. Grad III TNM Klass.pT3 pNo pMx L1 Ro Nebendiagnosen:MRSA Infektionen .
OP war Transthorakale en bloc-Ösohagektomie und Magenhochzug.
50 Lymphknoten waren alle O B.
Ich bin natürlich froh - wir alle -dass es ihm so gut geht, aber wir trauen dem Burgfrieden nicht. Alle anderen Mitpatienten bekommen Chemo, wieso mein Vater nicht. ??Die behandelnden Ärzte sagen, er ist geheilt. Kann der Krebs nicht zurück kommen??

[Dr. J. Gellermann]

RE: post OP Alles topfit -Ösophagusca.


Da Herr Prof. Wust gerade auf Kongreßreise ist, hat er mich gebeten, einige Fragen zu beantworten:
Bei der Angabe des Tumorstadiums Ihres Vaters schreiben Sie pT3 pN3 und L1, zum anderen schreiben Sie aber auch, daß von 50 Lymphknoten alle O.B. waren. Das hieße aber Stadium pN0. Liegt wirklich ein N0 Stadium vor, ist es sicherlich richtig, zunächst keine Chemotherapie sondern eine regelmäßige Nachsorge zu machen (anfangs alle 3 Monate, ab 2 Jahren alle 6 Monate und bei Beschwerden, ab 5 Jahren jährlich und bei Beschwerden). Auch das R0 spricht (trotz des T3 Stadiums) dafür, daß bei Ihrem Vater eine Heilung durch die Operation möglich ist.
Sehr von Vorteil für Ihren Vater ist -gerade bei dieser Erkrankung- daß er sich sein Energiepolster wieder zugelegt hat. Wenn es zu einem Rezidiv kommt, wird sich das höchst wahrscheinlich früh durch eine ungewollte Gewichtsabnahme bemerkbar machen.
(Bei einem T3 Stadium muß man leider immer damit rechnen, daß es wieder zu einem Rezidiv kommen kann.)
Da die Chemotherapie auch nicht ganz unerhebliche Nebenwirkungen hat, wird man Ihrem Vater diese Therapie sicherlich erst bei einem Rezidiv oder einer auftretenden Metastasierung anbieten.

[e.sondermann]

RE: post OP Alles topfit -Ösophagusca.


Danke, Herr Dr. Gellermann, für Ihre Info.
Die Diagnose der Uniklinik Köln ist tatsächlich pT3 pNo pMx L1 R O tubuläres Adenoca.Grad III , keine der 50 untersuchten Lymphknoten war befallen.
Er fühlt sich gesund; hat schon die Küche neu tapeziert - hoffen wir mal alle das Beste...
MfG E. Sondermann