Darmkrebs mit Lebermetatasen

[Frenster]

Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

bei meinem Schwiegervater hat die 5 FU Chemo nach einer Darmkrebs-Lebermetastasen-OP nicht angeschlagen. Jetzt hat er zwei Lebermetastasen ca. 4-5-cm ,eine Metastase ca.
4 cm an der Wunddrainage, evtl. eine Metastase am Lymphknoten in der Leiste und mehrere diffuse Metastasen entlang der OP Narbe an der Bauchdecke.

Der Radiologo Dr.Aydin (Bremerhaven) rät von einer lokalen Hyperthermie in Kombination mit Strahlentherapie ab, da mein Schwiegrevater im Moment keinerlei Beschwerden hat. Ebenso hielt er nichts von einer GHT. Eher würde er eine erneute komplette Chemo mit einem neueren Mittel vorschlagen, was mein Schwiegervater aber ablehnt.

Er bekommt im Moment Mistelpräparate und Vitame IV. Er fühlt sich insgesamt sehr gut.

Unsere Fragen an Sie:
Lohnt sich eine GHT bei ihm?
Wie sind die Erfolgsaussichten / Nebenwirkungen / Kosten?
Welche Form (z.B. sKMT) schlagen Sie vor?

Vielen Dank

Raimund Frenster

[Prof. Wust]

RE: Darmkrebs mit Lebermetatasen


In der Tat gibt es beim metastasierenden kolorektalen Karzinom recht potente Chemotherapeutika, die noch nicht eingesetzt wurden wie Irinotekan und Oxaliplatin. Letzteres kann auch zusammen mit einer GK-Hyperthermie eingesetzt werden wie an der Uni Hamburg (Fr. Prof. Hegewisch-Becker). Zur Zeit wird dort in einer Studie geprüft, ob die GKHT die Effektivität der Chemo verbessert. D.h. man weiß zur Zeit nicht, ob die GKHT die Ergebnisse verbessert – daher möchte ich auch keine Empfehlung abgeben. Wenn man alles versuchen will, ist das sicher eine Option, aber auch dabei wird die Chemo mit gleicher Dosis gegeben. Die Kosten würden i.R. eines stationären Aufenthaltes übernommen – das ist also nicht das Problem.

[Frenster]

RE: Darmkrebs mit Lebermetatasen


Vielen Dank für Ihre Antwort,

meine Frage zielt doch mehr in Richtung sKMT ab, die ja auch von Ihnen in Berlin angeboten wird, und nicht so sehr auf eine erneute, wenn auch verbesserte, Chemo. Auch eine erneute Chemo gibt keine Garantie, daß sie bei ihm anschlägt, nur die "Garantie", daß das Immunsystem weiter geschädigt wird.

Sehen Sie in der sKMT mit Chemo oder Immuntherapie gekoppelt in Ihrer Klinik keine Chance für meinen Schwiegervater?

Danke

R. Frenster

P.S. Ich werde mich auch mit Fr. Prof. Hegewisch-Becker in HH in Verbindung setzen.