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SCLC an Prof. Wust

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  • SCLC an Prof. Wust

    Sehr geehrter Prof. Wust,

    vielleicht erinnern Sie sich, vor einigen Wochen habe ich darüber berichtet, daß der behandelnde Arzt meiner Mutter (60, SCLC) vorgeschlagen hat, nach der ACO Therapie auf alle Fälle noch zwei ChemoZyklen zu machen, da sie die Chemos sehr gut verträgt.
    Ihre Antwort hatte mich damals sehr beruhigt, und ich war froh, daß der Prof. so entschieden hatte.
    Heute war die erste Besprechung, nach der abgeschlossenen ACO Therapie. Ich bin nun völlig verwirrt, denn ich weiß nicht mehr, was gut oder schlecht ist:
    Der behandelnde Arzt meiner Mutter ist leider die nächsten Wochen im Urlaub, so daß ein fremder Arzt die Ergebnisse der Zwischenuntersuchung bekanntgegeben hat. Leider war ich nicht persönlich mit, konnte also nicht direkt nachfragen. Nach der Vertretung, hat die Chemmo bewirkt, daß nun die drei Metastasen im Bereich des tumors zu 100% verschwunden sind...
    Hier schon meine erste Frage: Bisher war NIE von Metastasen die Rede!!! Meinte er damit evtl. die befallenen Lymphknoten? Von denen wußten wir. Meine Mutter war so geschockt, daß nun doch von Metastaasen die Rede war, daß sie gar nicht nachgefragt hat. Spricht man bei den in Mileidenschaft gezogenen Lymphknoten auch von Metastasen???

    Die zweite Auskunft war dann, daß der Haupttumor (ehemals 3,5 x 3,8 cm groß) sich zurückgebildet hat, jedoch nicht ganz. "Da müßte man noch was tun...." Auf die Nachfrage meiner Mutter, wie groß er denn noch sei und ob man die Rückbildung in Prozenten ausdrücken könnte, hat er geantwortet, daß er das nicht sagen könnte, da er die CT Bilder gar nicht gesehen hätte.....!!???

    Und dann hat er gesagt, daß nun Anfang Januar mit der Bestrahlung begonnen wird. Thorax und Kopf sollen bestrahlt werden. Keine Rede mehr von zwei anschließenden Chemos....???!!!

    Jetzt wissen wir nicht, ob die Therapie so gut ist, oder ob das mit den Chemos nicht vielleicht doch besser wäre. Außerdem hat sich der Arzt so "neutral" verhalten, daß wir gar nicht wußten, ob wir uns über das Ergebnis freuen konnten oder nicht... Ist das jetzt gut oder schlecht,???? Kann man durch Strahlentherapie den Tumor denn nun noch klein kriegen, oder ist das nur eine "Verlegenheitstherapie", da man nun nicht mehr weiß, was man machen soll, da er noch nicht ganz weg ist...???

    Sehr geehrter Prof. Wust, verzeihen Sie mir bitte diese Ausführliche Beschreibung, aber wir sind sehr verunsichert.... vielleicht können Sie ja ein bißchen Licht ins Dunkel bringen?!

    Ich bedanke mich schon einmal im voraus für eine Antwort und möchte noch ganz allegemein anmerken, daß ich Ihr Engagement in diesem Forum einfach nur toll finde!!! Vielen Dank dafür!
    Ich wünsche Ihnen ein geruhsames und frohes Weihnachtsfest!


  • RE: SCLC an Prof. Wust


    Nach Ihren Ausführungen besteht keine komplette Remission, d.h. es befinden sich noch Tu-morreste im Bereich des Primärtumors. In diesem Fall würde ich auch keine Zeit verlieren, sondern jetzt mit der (konsolidierenden) Strahlentherapie beginnen (um die lokale Situation zu behandeln). Ich war damals von etwas anderen Voraussetzungen ausgegangen. Ich hatte auch nicht geschrieben, daß 2 weitere Zyklen notwendig seien, sondern lediglich eine Begründung gegeben. In der Regel sind es kleine Details, die zuletzt eine Therapieentscheidung (bzw. -empfehlung) bedingen, so daß Beratungen über Internet auch etwas problematisch sind. Ich denke, daß Ihre Mutter gut behandelt wird. Die Therapie entspricht der üblichen Standardtherapie.
    Auch befallene Lymphknoten werden als (LK-) Metastasen bezeichnet, so daß es vermutlich die Ihnen schon bekannten Herde sind. Der Tumor scheint ja deutlich kleiner geworden zu sein. Offenbar geht man von einer günstigen Prognose aus, sonst würde man keine Kopfbestrahlung vorschlagen.

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