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Chemo bei SCLC

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  • Chemo bei SCLC

    Sehr geehrter Prof. Wust,

    ich wende mich wieder mit einigen Fragen an Sie und bedanke mich für die Artikel zu BEC2. Anfang Dezember haben wir den Termin in Bochum und ich hoffe sehr für meine Mutti, daß sie dort aufgenommen werden kann. Mir ist klar, daß es sich bei den Vorstudien nur um eine kleine Stichprobe handelt, aber irgendwie habe ich das Gefühl, es handelt sich mit diesem Medikament wirklich um eine gute Chance.

    Bei meiner Mutter (60) , die ja am SCLC erkrankt ist, wurde nun vor einer Woche der 4. Zyklus der ACO - Chemo Therapie abgeschlossen. In zwei Wochen hat sie nun die erste Kontrolluntersuchung nach Diagnosestellung. Der behandelnde Arzt hat bisher immer davon gesprochen, daß anschließend mit einer Strahlentherapie begonnen werden soll. Nun hat er meiner Mutter letzte Woche gesagt, daß es evtl. besser wäre, in jedem Fall noch zwei Zyklen hinterher zu schieben und zwar nur deswegen, weil sie die Therapien jedesmal wirklich sehr gut verträgt (sie renoviert nebenbei sogar ihre Wohnung und hat nur ab und an mit Müdigkeit und leichter Übelkeit zu kämpfen). Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, daß der Tumor leider in der Nähe des Herzens liegt und eine Bestrahlung wohl auch nicht so einfach wäre.

    Ist das jetzt gut oder schlecht?
    Ist die Wahrscheinlichkeit, eine bessere Prognose zu erreichen höher, je mehr Chemo-Zyklen man verabreichen kann?
    Meine Sorge ist nämlich folgende:
    Wenn man noch zwei Zyklen hinterherschiebt, hat man ja wieder Medikamente verabreicht, die dann im Falle eines Rezidivs nicht mehr benutzt werden können (ich weiß, nicht sehr medizinisch ausgedrückt...). Anders gesagt: Verschießt man nicht vielleicht Munition, die man vielleicht erst später verabreichen sollte???

    Wie beurteilen sie "6 Zyklen am Stück"???

    Eine andere Frage noch: Sie haben auf einen Beitrag hier geantwortet, daß die Heilungschancen beim SCLC nur bei 10 - 15% liegen. Ich mu0 sagen, daß ich mir wünschte diese Zahl stimmt, denn bisher habe ich nur von einer Heilungschance gelesen, die sich um die 5% Bewegt.... Welche Angabe stimmt denn? Ich weiß, man soll nicht alles an Statistiken fest machen, aber 10-15% klingt einfach besser als 5%. Gibt es vielleicht verschiedene "Stadien-Unterteilungen" bei den Heilungschancen?

    Vielen Dank schon einmal im voraus für Ihre Antwort.




  • RE: Chemo bei SCLC


    Hallo Alisa,

    sorry, hab's leider noch nicht geschafft, dir zu antworten und jetzt dein Posting hier gelesen und muss dir einfach dazu schnell schreiben:

    BITTE: VERGISS DIE DUMMEN STATISTIKEN!!!

    Sie machen euch doch nur verrückt, und niemand kann sagen, wie es bei deiner Mutter wirklich läuft!

    Die Mail von Prof.Wust, auf die du dich beziehst, habe ich auch gelesen, und er schreibt dort auch "aber man kann auf jeden Fall Hoffnung auf eine länger andauernde Remission haben. Auch sehr langanhaltende Verläufe wurden schon gesehen."

    Halte dich doch daran fest! Du hast immer dieses eine Jahr im Kopf - das haben sie bei meinem Vater auch gesagt - vor jetzt exakt eben diesem Jahr, und es geht ihm körperlich immer noch relativ gut (Betonung liegt leider auf "körperlich").

    Melde mich bald bei dir, versprochen!

    Bis dahin alles Liebe!
    Janka

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    • RE: Chemo bei SCLC


      Die Chemotherapie ist auf die (okkulten) Fernmetastasen gerichtet. Bei gutem Ansprechen und guter Verträglichkeit können 6 Zyklen wirksamer als 4 Zyklen sein und damit die Heilungschance erhöhen. Ob das wirklich so ist, kann vermutlich keiner sagen. Aber die Überlegung stimmt. Das Argument mit dem "Pulver verschießen" ist nicht stimmig. Hier gilt vielmehr alles oder nichts. Wenn es wirklich zu einem Rezidiv kommt, nützt es nichts, noch ein bißchen Chemotherapie in Reserve zu haben. Vielmehr muß die Primärtherapie sitzen, und da ist eine Intensivierung durchaus diskutierwürdig. Die Bestrahlung ist zur lokalen Kontrolle (in der Region des ursprünglichen Tumors) aber auch unverzichtbar (ca. 50 Gy). Dort dürfen m.E. keine Abstriche erfolgen. Dann im Zweifel lieber auf zusätzliche Chemo verzichten.
      Schwankungen in diesen Statistiken können schon allein durch unterschiedliche Patientengruppen entstehen. Die 5% beziehen sich auf alle SCLC. Ihre Mutter ist jetzt schon in einer kleineren und besseren Gruppe und damit liegt die Chance jetzt schon höher. Diese alten Daten berücksichtigen auch nicht den medizinischen Fortschritt. Daher würde ich eher optimistisch sein.

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