#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Patientenunterlagen für Prof. Wust

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Patientenunterlagen für Prof. Wust

    Sehr geehrter Prof. Wust,
    anbei übersende ich Ihnen, sämtliche uns vorliegenden Patientenunterlagen.
    Durch Medien, Internet und dieses Forum sind wir tlw. informierter aber zugleich auch verunsicherter geworden.
    Ich bitte Sie um Beurteilung des gesundheitlichen Zustandes meines Vaters. Das für uns wirklich schlimme an dieser Krankheit ist, daß keiner eine etwaige Prognose über die Lebenserwartung stellen kann. Wir wissen absolut nicht, kann man damit noch einige Jahre leben oder ist die Erwartung geringer wie z.B. 1/2 Jahr.

    Patientenunterlagen :

    B eu rt ei lu ng :
    Ausgedehntes, in beiden Prostatalappen entwickeltes, zum Teil wenig differenziertes glandulaeres Karzinom der
    Prostata mit perineuraler Turnorausbreitung rechts.

    Negativer immunhistochemischer Androgenrezeptorstatus (moeglicherweise technisch
    bedingt.)

    Tumorklassifikation
    Lokalisation: ICD-0 C-61
    TNM- Kategorie: mindestens T1c Ll
    Grading (nach Dhom): G 2
    Morphologie: ICDO-0 M-8140/3
    Stadium(nach UICC): mind. 11
    Gleason Score: 3 + 4 = 7
    Grading des pathologisch-urologischen Arbeitskreises"Prostatakarzinom" GIIb

    Makroskopischer Befund.

    Beidseitig getrennt eingesandte gekneuelte Feinnadelpunktate. (64685 = links, 64686 = rechts).
    64685 und 64686 / 01 Jeweils gesonderte Einbettung, jeweils in Stufenschnitten fibro-muskulaeres Prostatagewebe,
    beide Lappenproben von atypischen Druesen durchsetzt, bis maessige Kernatypie, abnorme Sekretbildung, stellenweise
    perineurale Tumorausbreitung, die Druesenformationen stellenweise schmal und strangfoermig, periprostatische
    quergestreifte Muskulatur und Rektumschleimhaut ohne Atypie. (sd)
    04.10.01 Immunhistochemisch schwache PSA-Expression, kein darstellbarer Androgenrezentor.
    _________________________________________
    Seite 1/5




    Klinische Angaben: Prostata-NPL, ED 8/01. Der Patient gibt Rueckenschmerzen an.
    Ganzkoerperszintigraphie + SPECT vom 1.10.2001:

    Nach Applikation von 691 MBq Tc-99m HDP wird die Aktivitaet ueber saemtlichen, Skelettabschnitten mit der Kamera
    bestimmt.

    2. Phase LWS von dorsal Unauffaellige Bloodpoolspeicherung.
    2. Phase Becken von dorsal: Unauffaellige Bloodpoolspeicherung.

    Ganzkoerper: Es zeigt sich eine geringe, umschriebene, rundliche Nuklidmehrspeicherung in Projektion auf die
    dorsalen Anteile der 6. Rippe linksseitig.
    Geringe Nuklidmehrspeicherung der Schultern, Ellenbogen und Handgelenke, einzelner Fingergelenke sowie der
    Hueft-, Knie- und Fuágelenke.
    Diffus maessig erhoehte Nuklidspeicherung der gesamten BWS und LWS ohne umschriebene Mehrspeicherungen.
    SPECT Becken: Geringe Nuklidmehrspeicherung der Hueftgelenke bds. Geringe Nuklidmehrspeicherung der erfassten
    unteren LWS im Bereich der Wirbelkoerper.

    Beurteilung:

    Geringe, umschriebene Nuklidmehrspeicherung der dorsalen Anteile der Rippe linksseitig. Hier koennte es sich sowohl
    um eine ossaere Metastase bei bekanntem Prostata-NPL als auch um eine Rippenfraktur oder Rippenprellung
    handeln. Hier waere eine gezielte Roentgenuntersuchung der 6. Rippe links dorsal empfehlenswert.
    Da sich sowohl im Falle einer ossaeren Metastasierung als auch im Falle einer Rippenprellung ein unauffaelliger
    Befund ergeben koennte, waere dann eine Verlaufskontrolle in drei' bis vier Monaten empfehlenswert.
    Darueber hinaus kein Hinweis auf ossaere Metastasierung bei bekanntem Prostata-NPL. Geringe Polyarthrose der
    oberen und unteren Extremitaet.
    Maessige Zeichen degenerativer Veraenderungen der BWS und LWS.

    Seite 2/5
    _________________________________________



    Diagnose: Metastasierendes Prostata-Carcinom
    Patho-histologisdcher Begutachtung: Befundkopie anbei
    Nebennieren-Adenome beidseits

    Behandlungszeitraum: 20.09. bis 04.10.01 i

    Die Anamnese des Patienten darf ich freundlicherweise als bekannt voraussetzen. Die aktuelle urologische
    Diagnostik erfolgt bei einer bestehenden PSA-Erhoehung auf 425 ng/ml.

    Wertung:

    Der sonographische Status des Urogenitaltraktes ist ohne nennenswerte pathologische Auffaelligkeit.
    Der Urinstatus ist unauffaellig. Im Urikult zeigt sich kein signifikantes Keimwachstum.
    Die rektale Beurteilung der Prostata ist links suspekt.
    Die Prostatastanzbiopsie erbrachte den Nachweis eines glandulaeren Prostata-Carcinoms, mindestens pT1 G2.
    Computertomographisch wurden Lymphknotenmetastasen nachgewiesen. Nebenbefundlich unveraendertes
    Nebennieren-Adenom beidseits.
    Knochenszintigraphisch besteht der Verdacht auf eine ossaere Metastasierung im Bereich der 6. Rippe links.

    Therapie:
    Einleitung einer vollstaendigen Androgen-Blockade mit Flutamid und Enantone. Verlaufskontrollen sind geplant.
    Mit freundlich kollegialem Gruss
    Seite 3/5
    _________________________________________



    Computertomographie des Abdomens nativ/KM vom 04.10.2001

    Klinische Angaben: Prostata-NPL. E.d. 09/01.

    Unauffaellige Darstellung der Leber. Keine umschriebenen Leberherde. Regelrechte Abbildung der Milz und des
    Pankreas. Die linke Niere weist ebenso wie die rechte Nebenniere eine 1,5 x 1,0 cm groáe, nativ hypodense, ein
    maessiges Kontrastmittelenhancement zeigende Raumforderung auf. Diese sind unveraendert zu einer
    Voruntersuchung von 1/94 Vermehrte Fettansammlung im Nierenbecken linksseitig. Sonst unauffaellige Darstellung
    der Nieren, weiche seitengieich Kontrastmittel aufnehmen und dies in beidseits zarte Ureteren ausscheidet.
    Regelrechte Muendung der Ureteren in eine gut gefuellte, gut kontrastierende und glatt bewandete Harnblase. Nicht
    vergroesserte Prostata, welche kein wandueberschreitendes Tumorwachstum zeigt. Die Samenblasen sind unauffaellig.
    Interaortokaval sowie linksseitig paraaortal kommen caudal der Nierenstiele bis zur Aortenbifurkation multipie 0,8 -
    1,5 cm groáe nodulaere, kein Kontrastmittel aufnehmende Strukturen zur Darstellung. Entlang der re. A. iliaca
    communis, im weiteren Verlauf zwischen A. iliaca externa und interna kommen rechtsseitig weitere 1,0 1,6 cm groáe
    nodulaere und kein Kontrastmittel aufnehmende Strukturen zur Darstellung. Linksseitig parailiacal kommen
    unmittelbar caudal der Aortenbifurkation etwa 6 derartige, max, 7 mm groáe Strukturen zur Darstellung. Im weiteren
    Verlauf linksseitig parailiacal keine vergroesserten Lymphknoten darstellbar. Regelrechte Belueftung der basalen
    Lungenabschnitte, Altersentsprechende Darstellung der erfassten knoechernen Strukturen ohne Hinweis auf ossaere
    Metastasen.

    Seite 4/5
    _________________________________________

    Beurteilung:

    Bei Prostata-CA stellt sich die Prostata unauffaellig dar. Sie ist nicht vergroessert und zeigt kein wandueberschreitendes
    Tumorwachstum. Es kommen multiple, pathologisch vergroesserte Lymphknoten interaortocaval sowie linksseitig
    paraaortal, caudal der Nierenstiele sowie rechtsseitig parailiacal entlang der A. iliaca communis und der A. iliaca
    interna und externa zur Darstellung. Linksseitig mehrere grenzwertig vergroesserte, jedoch aufgrund ihrer Anzahl
    suspekte Lymphknoten parailiacal im Verlauf der A. iliaca communis. Lipomatose des Nierenbeckens linksseitig. Je
    ein im Vgl. zu 1994 unveraendertes Nebenierenadenom rechts und links.

    Seite 5/5


  • RE: Patientenunterlagen für Prof. Wust


    Wie ich schon sagte, in die Lymphknoten metstasierendes Prostatakarzinom. Lokal Frühstadium. Kein sicherer Nachweis von Knochenmetastasen, Kontrolle des Befundes an der Rippe. Androgenablation wurde eingeleitet. Jetzt muß der PSA kontrolliert werden. Der muß fallen (von 425 auf ?). Natürlich muß man vielleicht 2-3 Monate bis zur Kontrolle warten. Mehr kann man jetzt nicht tun.
    Es gibt durchaus recht positive und lange Verläufe beim metastasierenden Prostatakarzinom über Jahre. Ich denke, man kann zumindest mehr als 6-12 Monate hoffen.

    Kommentar

    Lädt...
    X