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Lebertumore

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  • Lebertumore

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust,
    bereits am 24.07.2001 hatte ich mich an Sie gewandt, da wir ziemlich ratlos waren wegen der großen Lebertumore meines Vaters. Sein Arzt hatte damals zu uns gesagt er würde von einer weiteren Behandlung abraten und nichts mehr tun. Mein Vater war zu diesem Zeitpunkt jedoch in einem sehr guten Allgemeinzustand und wir holten eine 2. meinung im Tumorzentrum Freiburg ein. Der Termin wort war Mitte August. Die Ärztin dort hat empfohlen noch eine weitere Chemotherapie zu versuchen. Allerdings hat sie meiner Mutter bereits Mitte August gesagt, mein Vater würde bald sterben (wörtlich: vielleicht morgen schon, vielleicht in ein paar Tagen oder Wochen). Dies haben wir meinem Vater allerdings nicht gesagt. Die Unterlagen welche Chemo gemacht werden sollte waren dann am 7.9.01 beim bisher behandelnden Arzt und mein Vater bekam eine Woche lang täglich die Chemo. Bereits bevor die Chemo begann ging es ihm nicht mehr so gut. Oft dicke Beine, sein Bauch wurde zunehmend dicker und ab und zu Atemnot. Seit letztem Montag befindet er sich jetzt im Krankenhaus. Er musste akut eingeliefert werden, wegen ganz schlechter Blutwerte. Seither bekommt er fast täglich Blutkonserven. Seit 2 Tagen kann er kein Wasser mehr lassen. Alles lagert sich im Bauch und in den Beinen an. Seine Atmung ist schwer und muß mit Sauerstoff angereichert werden. Der behandelnde Arzt hat zuerst mir gegenüber und dann auch gegenüber meinem Vater geäußert. Wir würden seine Meinung ja kennen und sein jetziger Zustand käme ja nur von der Chemo, die er nicht mehr empfohlen habe. Das beschäftigt jetzt natürlich meinen Vater und mich auch sehr. Mein Vater weiß ja nicht, dass die Ärztin in Freiburg bereits vor 3 Wochen gesagt hat, dass er bald sterben müsse.
    Ich weiß jetzt wirklich nicht wie ich mich verhalten soll. Hat mein Vater wo möglich innerlich einen Haß auf mich weil ich ihn noch dazu ermutigt habe etwas zu unternehmen? Er sagt jetzt so oft: diese sch... Chemo.
    Bitte geben Sie mir einen Rat. Ich bin so verzweifelt.
    Danke.


  • RE: Lebertumore


    Bitte machen Sie sich keine Vorwürfe. Der (schlechte) Zustand Ihres Vaters ist sicher nicht eine Folge der Chemotherapie, sondern entspricht dem Krankheitsverlauf (möglicherweise mit Was-sereinlagerung, zunehmender Lebervergrößerung, möglicherweise Funktionseinschränkung etc). In so kurzer Zeit kann die Chemo noch gar nicht das Blutbild in dieser Weise beeinflussen. Sie sagen ja selber, daß es Ihrem Vater schon vor Beginn der Chemo schlechter ging. Jetzt ist natürlich die Fortsetzung der Chemo nicht sinnvoll und man sollte sie beenden. Es ist oft so, daß Patienten Ihren schlechten Zustand gerade am Ende noch auf die Therapie schieben. Das hat eine psychologische Entlastungsfunktion, da es leichter ist, einen Schuldigen zu benennen, als zuzugeben, daß einen die Krebserkrankung nun überrollt hat. Die Ärzte unterstützen das mei-stens, weil es keinen Sinn macht, darüber noch lange zu diskutieren (zugegebenermaßen auch etwas aus Bequemlichkeit). Spielen Sie das Spiel mit und versuchen Sie auf andere Weise Zu-gang zu Ihrem Vater zu bekommen, um die notwendigen Dinge zu besprechen (im tiefsten Innern weiß Ihr Vater sicher, was wirklich passiert).

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