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Lebermetastasen/Mammakarzinom

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  • Lebermetastasen/Mammakarzinom

    Sehr geehrter Prof. Wust,

    bezugnehmend auf die mails vom 27.07. in diesem Forum wende ich mich nochmals an Sie. Wie bereits erwähnt, wurden bei meiner Mutter 1 1/2 Jahre nach OP eines Mammakarzinoms (1,8 cm mäßig differenziertes, überwiegend solides Ma-Ca, pT1 pN0 G2) 16 Metastasen in der Leber (Größe 12 mm - 57 mm) sowie jeweils 1 Metastase am Schädelknochen und an der Halswirbelsäule entdeckt.

    Nachdem alle Tumormarker-Werte gut waren sowie eine (sicherheitshalber???) durchgeführte Spiegelung von Magen und Darm ohne Befund blieben, konzentriert sich die Chemotherapie nun auf das Mammakarzinom. Der Onkologe verzichtete hierbei auf eine Biopsie und sagte mir, das Ma-Ca ist höchstwahrscheinlich der Verursacher. Reicht eine "Höchstwahrscheinlichkeit" denn aus, um eine zielgerichtete Chemo zu bestimmen?

    Auf meinen Hinweis bzgl. einer begleitenden Hormontherapie mit Herceptin wurde mir gesagt, daß diese Therapie nur bei einem dreifach positiven Rezeptorenstatus durchgeführt würde. Ist demzufolge eine Herceptin-Therapie bei geringerem positivem Rezeptorenstatus wirkungslos?

    Der Onkologe entschied sich ("wir probieren jetzt mal...) als Ersttherapie für eine Monochemo mit Taxol. Auch hier stellt sich mir nach Lektüre einiger Studien die Frage, warum keine Polychemo durchgeführt wird, da ja angeblich die Ansprechraten besser als bei einer Monochemo sind. Wie ist Ihre Meinung hierzu?

    Und meine letzte Frage: der Onkologe wich mir bzgl. meiner Frage zu Möglichkeiten einer Hyperthermie mit dem Hinweis aus, in seiner Praxis könne man das nicht machen und es gäbe in Kliniken, die Hyperthermie durchführen, meistens gar keine "echten" Onkologen. Wäre die Hyperthermie Ihrer Meinung nach für meine Mutter ein vielversprechendes Verfahren und wenn ja, wohin sollte man sich in diesem Fall wenden?

    Vielen Dank vorab schon für Ihre Antwort.



  • RE: Lebermetastasen/Mammakarzinom


    Es ist, wie gesagt, so wahrscheinlich, daß es vom Mammakarzinom kommt, daß ich auch mit der Behandlung beginnen würde. Eine Hormontherapie hängt vom damaligen Rezeptorstatus ab (der möglicherweise nicht bekannt ist). Zumindest steht die Hormonbehandlung ganz im Hintergrund bei Lebermetastasen, so daß diese Frage eher nicht so entscheidend ist. Herceptin ist ein Antikörper (kein Hormon) und nur bei speziellen Tumoren wirksam, die den Faktor HER-2/neu bilden (überexprimieren) (25-30 % der Fälle). Dazu muß man aber Tests an Tumormaterial durchführen (also eine Biopsie vornehmen).
    Monotherapie mit Taxanen (Taxol) ist eine sehr moderne Vorgehensweise, die auf einigen neue-ren Untersuchungen (und Publikationen) basiert. Die Substanz wird höher dosiert und häufiger (wöchentlich) gegeben, so daß die Wirksamkeit der Polychemotherapie erreicht oder übertroffen wird (das ist zumindest die Idee). Bewiesen ist das wohl nicht, aber ein vernünftiges Konzept. Wenn Sie es genauer wissen wollen, müssen Sie die Literatur studieren (Burstein et al: J. Clin. Oncol. 2000; 18:1212) oder echte Experten für das Mammakarzinom fragen.
    Die Hyperthermie (Ganzkörper) würde ich hier nicht diskutieren. Sie wäre hochexperimentell, es gibt keine Studien, kaum Erfahrungen und gerade beim Mamma-Karzinom sehr viele therapeutische Ansätze mit Chemotherapie, die man zuerst einsetzen sollte.
    Bei den Knochenmetastasen sollte man bei Bedarf an die Strahlentherapie denken (vor allem, wenn Beschwerden auftreten).

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