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Lungenkrebs

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  • Lungenkrebs

    Bei meinem Vater wurde im Juli 96 ein Adenokarzinom in der Lunge durch eine zufällige Röntgenaufnahme entdeckt und operiert. Ihm wurde einen Teil des rechten Lungenlappens abgetrennt und einige Lymphknoten entnommen. Einer davon war befallen und man verzichtete auf eine Nachbehandlung mit Chemo oder Bestrahlung. Er wurde regelmässig nachuntersucht und immer ohne Befunde. Im September 2000 klagte er über Rückenschmerzen und nach Röntgenaufnahmen, CT und Biopsie in der Wirbelsäule wurden zwei Tumoren festgestellt im 6 und 11 Wirbel. Es wurde eine Chemoteraphie gemacht, die er ohne grosse Nebenwirkungen gut verkraftet hat. Weiter hatte man noch einen vergrösserten Lymphknoten entdeckt, den man aber nicht biopsieren konnte, da er sich im Brustbereicht befand und dies zu gefährlich gewesen wäre. Nach fast 3-wöchiger Chemotherapie hat mein Vater fast seine Stimme verloren, zuerst meinten wir (und auch die Aerzte!! erstaunlich) dass dies mit der Chemo oder einer Erkältung zusammenhängen könnte, aber als die Beschwerden nicht besser wurden wurde wiederum eine Thorax gemacht und man sah, dass sich der oben erwähnte Lymphknoten trotz Chemotherapie vergrössert hat und scheinbar auf die Nerven des einen Stimmbandes drückt oder es sogar schon halbwegs zerstört hat. Jetzt wird mein Vater ab nächsten Donnerstag ca. für 3-4 Wochen täglich bestrahlt in der Hoffnung, dass ich dieser Lymphknoten zurückbildet und nicht weiter um sich greifen wird. Was noch zu erwähnen ist, dass mein Vater nach der Chemotherapie erheblich weniger Schmerzen im Rücken hat und scheinbar der Tumor im Rücken auf die Chemotherapie angesprochen hat. Wieso ist der Lymphknoten aber trotzdem gewachsen, trotz Chemo, die ja auf sämtliche Tumoren wirken sollte? Bringt das Bestrahlen auf den Lymphknoten Heilung oder wenigstens Stillstand? Wäre eine stärkere Chemotherapie für diesen Lymphknoten nicht besser?
    Lunge, Prostata, Leber, etc. waren vor ca. 2-3 Monaten noch frei von Metastasen. Wie sind die Prognosen für meinen Vater?
    Wäre sehr dankbar für eine Antwort


  • RE: Lungenkrebs


    Es ist leider nicht so ungewöhnlich, daß die Metastasen eines Tumors (wie bei Ihrem Vater in der Lunge) unterschiedlich auf eine Chemotherapie reagieren. Man erklärt sich das durch einen "Gen-shift" der Tumorzellen, das heißt, daß einige Tumorzellen Genveränderungen durchlaufen und andere nicht. Diese Genveränderungen können z.B.eine Resistenz gegen eine Chemotherapie bedingen (Wie bei Resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika).
    Eine Strahlentherapie ist jetzt sicher eine sinnvolle Therapie, die -in der Regel- anspricht (aber auch hierfür gibt es keine 100%ige Garantie).
    Wenn der Stimmbandnerv noch nicht zerstört ist, werden Sie ein Ansprechen bereits an einer verbesserten Stimmbildung Ihres Vaters bemerken.
    Die Betrahlung kann, je nach Größe und individueller Strahlenempfindlichkeit des Knotens, zu einer örtlichen(!) Heilung führen oder nur einer Verkleinerung oder einem kurzfristigen Stillstand des Wachstums.
    Bei der Tumorerkrankung Ihres Vaters ist allerdings in den nächsten Monaten bis Jahren mit dem Auftreten weiterer Metastasen in unterschiedlichen Organen (Leber, Knochen, Lunge, Nebennieren, Gehirn...) zu rechnen.
    Die Chemotherapie wirkt übrigens überall wo sie hinkommt, dazu zählt leider meistens nicht das zentrale Nervensystem, da hier eine sogn. "Blut-Hirn-Schranke" besteht, die die Chemo nicht ohne weiteres hindurchläßt.
    Dort wo Zellen resistent sind, wirkt sie auch nicht, dann könnte sich aber z.B. der Wechsel auf ein anderes Chemo-Medikament lohnen.

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    • RE: Lungenkrebs


      Sehr geehrter Herr Dr. Gellermann,
      Ich möchte mich für Ihre prompte Antwort auf meine Anfrage betreffend der Krankheit meines Vaters ganz herzlich bei Ihnen bedanken.
      Es ist sehr wertvoll für Betroffene und Angehörige eine solche Möglichkeit des Austausches in Form dieses Forums geschaffen zu haben. Danke nochmals für Ihr Engagement.
      Herzliche Grüsse
      Daniela

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