Meine Schwiegermutter, 85 Jahre, körperlich und geistig überdurchschnittlich fit, wurde am 2.1.01 nach Diagnose Mamma-Tumor, rechts operiert. Was kann man hier in der Nachsorge tun ohne - wie üblich- die Lebensqualität der Patientin durch Bestrahlung oder Chemo-Therapie zu beeinträchtigen? Wo können wir Adressen bekommen?
Mit freundlichen Grüßen
Hanna Tischler
Prof. P. Wust
RE: Brustkrebsnachsorge?
Die Nachbehandlung nach Operation eines Mamma-Karzinoms hängt ganz entscheidend vom Stadium und andren Risikofaktoren ab und ist nicht mit der Nachsorge zu verwechseln (Nachsorge beinhaltet die regelmäßigen Kontrollen nach abgeschlossener Therapie). In dem Alter wird man hinsichtlich einer Chemotherapie sicher zurückhaltend sein, zumal die meisten Tumoren hormonrezeptorpositiv sind (also auch mit einer adjuvanten Hormontherapie behandelt werden können). Eine Strahlentherapie dauert ca. 5 Wochen und ist nicht so belastend. Wenn sie empfohlen wird (was ich, ohne die näheren Umstände zu kennen, nicht beurteilen kann), sollte man sie durchführen (sie kann ein Wiederauftreten des Tumors im Operationsbereich verhindern). Gerade wenn Ihre Schwiegermutter so fit ist, sollte man die Behandlung ordentlich durchführen, denn ein Lokalrezidiv (Rückfall des Tumors) beeinträchtigt mit Sicherheit die Lebensqualität am meisten.
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