eins vorweg: Das Wort 'Tumor' hat bei mir noch kein Arzt direkt in den Mund genommen. Ich habe dieses Forum gewählt, weil Sie Spezialist auf dem Gebiet 'Hämatologie/Onkologie' sind und ich einen Ihrer Fachkollegen kennenlernen durfte. Zum Thema:
Ich habe 1997 eine Heliobacter pylori-Erkrankung auskuriert, die aufgrund meiner schon damals jahrelangen Magen- und Bauchbeschwerden lange bestanden haben muss. Eine Untersuchung (Gastroskopie) wurde 1997 erstmals durchgeführt. Seitdem sind 2 Dinge passiert: 1. Der Magen wird seitdem regelmässig gastroskopiert (aktuell vor 3 Wochen). Der Befund ist immer gleich: Gastritis-mal mehr, mal weniger, aber ausser einem 'Ulcus duodeni' vor ca. 15 Jahren nichts anderes gefunden. Biopsieergebnisse unauffällig. 2. Mein Blutbild wird regelmässig kontrolliert. Und da liegt das Problem (?). Seit 1997 verringern sich die Anzahl der Blutzellen langsam (im Vergleich 1997-heute): Erys 5,2-4,64, Thrombos 206-151, Leukos 8-4,7: Dazu Hb 9-8 (mmol/l); Hämatokrit ziemlich konstant zwischen 0,43 und 0,4, MCV, MCH, MCHC waren immer in Ordnung. Leber- und Nierenwerte auch OK. Das gilt eigentlich für das gesamte (weitere) Blutbild. Der Arzt hat keine Auffälligkeiten bzgl. Lymphknoten und Milz gefunden und die Diagnose 'normochrome normozytäre Anämie' gestellt. Im Nachgang hat sich herausgestellt, dass ein Vitamin B12-Mangel vorliegt (Morbus Birmer), den ich mittlerweile per regelmässiger Injektion 'bekämpfe'. Das Problem: Ich dachte, OK, der Befund ist eindeutig. Scheint aber nicht so zu sein, denn nach erfolgter (zehnter) Gastroskopie und (dritter) Koloskopie (kleiner Polyp entfernt, vor 14 Tagen), bei denen Blutungsquellen ausgeschlossen wurden, wabern nun Begriffe wie MDS (was es auszuschliessen gilt), Tumorzentrum (wohin auch Blut geschickt wurde) oder Knochenmarkbiopsie durch die Arztzimmer. Und wenn man dann auch noch zu einem kurzfristigen Arzttermin einbestellt wird, trägt das nicht gerade zum Aufbau von Sicherheit bei. Im Gegenteil. Vielleicht ist noch erwähnenswert, dass meine Familie (vor allem mütterlicherseits) höchstwahrscheinlich häufig das gleiche Problem hatten oder haben. Meine Mutter sicher (sie ist auch wegen einer Anämie in Behandlung). Ich selbst habe keinerlei 'typische Anämie-Symptome', bin sportlich ab und an aktiv (ohne Luftprobleme), habe jahrelang keine Infektionen oder schlecht heilende Wunden gehabt.
Meine Frage:
Für mich als Laien sehen die bisherigen Untersuchungsergebnisse nicht gerade besorgniserregend aus. Ausser den leicht erniedrigten Werten bzgl. Erys und Hb sowie der Vitamin B12-Problematik ist ja nicht viel passiert. Das einzige, was dann noch stört ist, dass die Werte bzgl. Leukos, Thrombos und Hämatokrit relativ nah an der Grenze des unteren Normalbereichs liegen und früher oder später auch drunter rutschen könnten. Wie beurteilen Sie die bisher vorliegenden Werte? Könnten MDS und Co. hier wirklich eine Rolle spielen? (bin 56 m.).
Mit freundlichen Grüssen
ThommyBee
Kommentar