wie ich beim Durchstöbern des Forums gesehen habe, gibt es schon zahlreiche Beiträge, die sich mit dieser Frage beschäftigen. Daher möchte ich mich zunächst dafür entschuldigen, dass ich diese Fragestellung erneut aufwerfe.
Mich beschäftigt folgendes:
Ich bin knapp 29 Jahre alt und gehe seit fünf Jahren in die selbe orthopädische Praxis. Gestern war ich nach einem Sportunfall, der sich am Freitag ereignet hatte, erneut in dieser Praxis. Ich war gestürzt und hatte mir dabei den Nacken versteift. Folge war eine verhärtete Muskulatur. Kaum hatte ich das Behandlungszimmer betreten, wurde ich auch schon in die praxiseigene Röntgenabteilung geschickt, um eine Röntgenaufnahme meiner HWS in zwei Ebenen anfertigen zu lassen. Die Aufnahme hat der Ärztin nicht gefallen. Aus diesem Grund wurde die Frontalaufnahme noch weitere 2x! wiederholt. Obwohl die Ärztin auch dann noch nicht mit der Aufnahme zufrieden war, wurde "aufgrund der Strahlenbelastung von weiteren Aufnahmen abgesehen!"
Bisher habe ich mir noch nie Gedanken über die Strahlenbelastung beim Röntgen gemacht. Die Ärzte der orthopädischen Praxis sind sehr nett und aufmerksam und jegliche Röntgenaufnahmen wurden bisher von mir nicht hinterfragt, da ich den Ärzten einfach vertraut habe.
Gestern kam es mir jedoch sehr merkwürdig vor, dass die eine Aufnahme so häufig wiederholt wurde und mir ist zum ersten Mal bewusst geworden, dass eigentlich bei jedem meiner Besuche Röntgenaufnahmen angefertigt wurden.
Ich habe angefangen aufzuschreiben, wie viele Röntgenaufnahmen in den letzten fünf Jahren in dieser Praxis erstellt wurden und es kam einiges zusammen:
Wirbelsäule 1x
Brustkorb 1x
Rippen 1x
linker Unterschenkel 1x
rechter Unterschenkel 1x
linkes Knie 2x
rechter Fuß 1x
HWS in 2 Ebenen 1x (insgesamt 4 Aufnahmen)
--> jede einzelne Aufnahme immer oB!
Dazu kamen noch regelmäßige Röntgenaufnahmen beim Zahnarzt (die letzte zu Beginn des Jahres), eine Röntgenaufnahme der Lunge 2014, eine Mammographie (die wirklich indiziert war) im Dezember 2018.
Mir stellen sich nun zwei bzw. drei Fragen:
1. Die Zahl der Röntgenaufnahmen in ein und der selben Praxis in einem Zeitraum von fünf Jahren erscheint mir doch sehr hoch. Sind Ärzte tatsächlich dazu angewiesen, bei jedem noch so kleinsten Verdacht auf knöcherne Verletzungen eine Röntgenaufnahme anzufertigen? Häufig fielen die Wort "ich muss mich absichern, bevor ich Sie behandle..." seitens des Arztes.
2. Im Internet kursieren die verschiedensten Studien/Statistiken/Beiträge über die Höhe der Strahlenbelastung bei einer einzelnen Röntgenuntersuchung. Wie hoch sind sie bspw. bei einer Aufnahme der HWS wirklich?
3. Wie Sie sehen können, ist doch eine erhebliche Anzahl von Röntgenaufnahmen entstanden. Dass sich mein Risiko, später einmal an Krebs zu erkranken, dadurch erhöht hat, ist mir bewusst. Jedoch frage ich mich, in welche Höhe sich dieses Risiko erhöht hat.
Kommt es auf die Strahlendosis einer einzelnen Aufnahme an oder auf die Häufigkeit der Aufnahmen?
Ich danke Ihnen schon jetzt einmal dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, meinen Beitrag zu lesen und mir bei meinen Fragestellungen behilflich zu sein.
Für mich steht fest, dass ich ab jetzt jede Untersuchung kritisch hinterfragen und möglicherweise die Arztpraxis wechseln werde. 24 Jahre bin ich - mit Ausnahme einzelner Aufnahmen beim Zahnarzt - röntgenfrei durch's Leben gekommen, obwohl ich mich auch in jungen Jahren häufig beim Sport verletzt habe. In den letzten Jahren habe ich Röntgenaufnahmen in einer Anzahl gesammelt, die andere Menschen in einem ganzen Leben nicht zusammenbekommen. Das muss nun ein Ende haben.
Beste Grüße
Sophia
Kommentar