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Hirnmetastasen

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  • Hirnmetastasen

    Hallo,
    ich suche im Moment recht vergeblich nach einer Antwort. Vielleicht gibt es auch gar keine, aber ich möchte hier mein Glück versuchen.
    Nun, es geht um meine Tante. Sie hat ein metastasierendes Mammakarzinom. Durch Chemotherapie und Antikörper wurde die Erkrankung die letzten 1,5 Jahre eingedämmt. Sie ging sogar wieder arbeiten. Plötzlich traten neurologische Ausfälle auf, wie Doppelbilder, Schwindel, Gangstörungen, zusätzlich litt sie unter starken Kopfschmerzen und Übelkeit.
    Es wurden multiple Hirnmetastasen festgestellt. Eine OP war nicht möglich. Allerdings bekommt sie nun eine Ganzhirnbestrahlung und Dexomethason. Die Symptome haben sich zum größten Teil zurückgebildet und sie soll demnächst nach Hause. Klar ist, dass es sich um eine palliative Therapie handelt und dass ihre Zeit begrenzt ist. Gerade deswegen möchten ihre Söhne und ich, es ihr so lange wie möglich, ermöglichen zu Hause zu bleiben. Wir wollen uns mit der Betreuung abwechseln. Ich habe ein Kleinkind welches ich mit in ihren Haushalt nehmen muss. Dies stellt kein Problem für mich dar, allerdings würde ich gerade deswegen gerne wissen auf was ich mich einstellen muss? Im Moment geht es ihr erstaunlich gut. Sie ist geradezu euphorisch. Hängt das eventuell mit den Opiaten zusammen, die sie in Tropfenform bekommt?
    Aber mir stellt sich permanent die Angst vor dem, was auf uns zukommt? Ich fühle mich für mein Kind, sowie für meine Tante schwer verantwortlich. Ich habe bereits meine Mutter gepflegt bis zu ihrem Tod. Allerdings hatte sie keine Hirnmetastasen. Können Sie mich vielleicht etwas genauer vorbereiten auf mögliche Krankheitsverläufe? Die Ärzte halten sich eher bedeckt und vage. Ich kann das verstehen. Allerdings wäre ich gern etwas vorbereitet.
    Besten Dank


  • Re: Hirnmetastasen

    Die Euphorie hängt mit dem Kortison zusammen, das hat einen erheblichen Einfluß. Es muß aber im Verlauf reduziert werden um Nebenwirkungen gering zu halten, die Euphorie ist also nicht von Dauer. Der weitere Verlauf hängt davon ab wie die Tumorzellen in ihrer Aggressivität einzustufen sind. Es gibt Marker die Hinweise geben (Hormonrezeptorstatus, Differenzierungsgrad), erfahrungsgemäß sind Zeiträume von mehreren Jahren eher die Ausnahme. Aber der individuelle Verlauf ist nie vorhersagbar, die Kollegen vor Ort halten sich daher nicht wirklich bedeckt, sie wissen es einfach nicht.

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    • Re: Hirnmetastasen

      Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
      Mit dem Hinweis, über den Zusammenhang zwischen dem Kortison und der Euphorie, haben Sie mir schon weitergeholfen.
      Die Ärzte vor Ort sind super. Sie sind einfühlsam und nehmen sich wirklich Zeit.
      Schon bei meiner Mutter habe ich mich täglich gefragt, was kommt als nächstes? Worauf müssen wir uns einstellen? Leider gibt es tatsächlich keine Antwort auf diese Fragen.
      Als begleitende Angehörige ist das manchmal sehr schwer anzunehmen.
      Vielen Dank trotzdem für Ihre ehrliche Antwort.

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      • Re: Hirnmetastasen

        Ja, die Frage nach der verbleibenden Zeit ist am Anfang einer Diagnose meist die Drängendste. Sie tritt aber zunehmend in den Hintergrund wenn sich die Befunde stabilisieren oder bessern. Grundsätzlich gehört ein Brustkrebs im Vergleich zum Tumorarten wie Lunge zu den weniger aggressiven Verläufen. Daher war es nicht beschönigend von mir ein Wort wie "Jahre" und nicht "Monate" zu nutzen. Das ist mit etwas Glück durchaus denkbar.

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