Guten Tag Herr Dr. Hennesser,
bevor ich zu der Problematik im Betreff komme, noch kurz ein paar Worte zu meiner Person: ich bin 33 Jahre alt und mit etwas über 1,90m recht groß wachsen. Ich habe schon immer Probleme mit der HWS. Meine Haltung ist sehr schlecht, bei allen Aktivitäten, aber insbesondere am Schreibtisch. Folglich leide ich regelmäßig unter starken Verspannungen und Rücken-, Schulter- und Nackenbereich, was bei mir öfters zu Kopfschmerzen führt. Ansonsten bin ich körperlich soweit gesund. Psychisch sieht es da ganz anders aus. Ich bin ein sehr ängstlicher Mensch und beobachte meinen Körper immer ganz genau und erkenne jede noch so kleine Veränderung, auch wenn es nur ein Pickel ist. Alles ist präsent, von Puls bis Herzschlag, jedes Pieken nehme ich wahr. Sobald ein neues Leiden hinzugekommen ist, frage ich umgehend Dr. Google und es kommt fast immer irgendein Krebs dabei heraus. Bei meiner Frau suche ich ständig Rückmeldung und frage sie, ob das neu hinzugekommene Wehwehchen auch wirklich kein Krebs sein kann, mehrmals am Tag. Jetzt aktuell sind es wieder die Kopfschmerzen, die mich seit einer Woche plagen und trotz Medikamente nicht besser werden. Also wieder bei Google geschaut und was kam dabei heraus? Es könnte ein Hirntumor sein. Da das ganze so langsam sehr belastend für uns beide ist, war ich vergangenen Freitag bei meiner Hausärztin. Ich habe zunächst die Kopfschmerzen angesprochen. Es ist ein Druck im ganzen Kopf, so als würde mir der Schädel platzen, aber insbesondere an einer Stelle am Nacken bzw. weiter oben am Hinterkopf rechts. An dieser Stelle klopft es manchmal richtig, als wäre da etwas drin. Und dieser Druck/Schmerz strahlt in den Schulter-Nacken-Bereich aus (oder umgekehrt, ich kann es nicht so richtig deuten). Die ganze Schädeldecke kribbelt und fühlt sich dumpf an, bis vor zu den Augen und Wangen. So habe ich es meiner Hausärztin beschrieben. Sie ist in der Hausarztpraxis eine von zwei Allgemeinmedizinern und nur nachmittags tätig, da sie noch in einer anderen Praxis die Dorn-Therapie und Kinesiotape betreibt. Sie kennt sich also sehr gut mit dem Bewegungsapparat aus und hat sich erst mal meinen Rücken angeschaut, und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Bei so derartigen Verspannungen wundert sie sich nicht, dass ich Kopfschmerzen habe. Da würden auch keine Tabletten mehr helfen. Also hat sie an mir rumgezogen und gedrückt, zwischen den Schulterblättern und bei den oberen Halswirbeln, was wirklich sehr wehgetan hat. Sie meinte nun es sollte sich die nächsten Tage bessern. Und sie hat mir Übungen für daheim gezeigt, um meine lasche Rückenmuskulatur zu stärken. Etwas skeptisch habe ich das mal so hingenommen. Jetzt drei Tage später muss ich sagen, das ich immer noch Kopfschmerzen habe. Es ist nicht schlimmer geworden, aber auch nicht weg gegangen. Und das macht mich total verrückt. Ich könnte wetten, das in meinem Kopf was heran wächst! Die Symptome passen einfach zu einem Hirntumor. Schmerzen die trotz Tabletten nicht weggehen, der Druck, ein Klopfen. Das ist echt schlimm. Abends wenn ich auf der Couch liege oder nachts, habe ich einigermaßen Ruhe. Da ist der Kopfschmerz nicht so präsent (oder ich bin einfach nur abgelenkt). Und morgens geht es auch. Wenn ich wach werde ist der Druck zwar da, aber bei weitem nicht so schlimm. Erst wenn ich zwei drei Stunden auf den Beinen bin, geht es so richtig los. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit dass es ein Hirntumor ist? Abgesehen von meiner Ängstlichkeit, passen die Symptome wirklich dazu. Und das kriege ich im Moment nicht mehr aus meinem Kopf, im wahrsten Sinne des Wortes.
Besten Dank vorab und freundliche Grüße
PS: Bevor ich es vergesse: ich habe meine exzessive Angst vor Krankheiten angesprochen und direkt eine Überweisung für eine psychologische Behandlung erhalten. Lt. Meiner Hausärztin sollte das dringend behandelt werden, bevor es mich komplett auffrisst. Unabhängig davon habe ich wirklich diese Kopfschmerzen.
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