Dann kam Ende letzter Woche leider ein grober Rueckschlag, da er ueber starke Atemnot klagte. Zunachst wurde ein Pleuraerguss vermutet, sodass aktiv drainiert wurde. Ausserdem wurde bei einem Schlucktest festgestellt, dass die Naht vom Magenhochzug an einer Stelle undicht ist. Vorletzte Nacht hatte er dann einen Zusammenbruch, bei dem er sogar einmal reanimiert werden musste und nun seit dem in einer andauernden Narkose liegt und kuenstlich beatmet wird. Im Zuge dessen erfolgte eine Endoskopie, bei der eine Fistel festgestellt wurde. Diese Fistel soll sich aus dem entzuendeten Gewebe an der undichten Nahtstelle gebildet haben und in die Luftroehre reichen, wodurch er die Aspirationsprobleme hatte. Gegen die Entzuendung bekommt er sehr starke Antibiotika, durch die die Entzuendungswerte bereits etwas gesenkt werden konnten. Die Prognose hat uns die Aerztin dennoch als sehr schlecht in Aussicht gestellt und gesagt, das sie noch nicht erlebt habe, dass das ein Patient ueberlebt. Sie empfiehlt auch nicht, dass er nochmal aus der Narkose erweckt werden soll.
Im Beitrag von CatS79 von 2007 hier im Forum wurde ein aehnlicher Fall geschildert, bei dem der Patient zusaetzlich ueber weit verbreitete Metastasen verfuegte, aber sogar mehr oder weniger aktiv am Leben teilnehmen konnte. Bei meinem Verwandten hingegen wurden keine Metastasen festgestellt und der Primaertumor sowie beide befallenen Lymphknoten erfolgreich entfernt.
Wir fragen uns nun alle, wieso die Therapie einer Fistel - selbst im entzuendeten Gewebe aber mit sinkenden Entzuendungswerten - so problematisch und lebensgefaehrlich sein soll. Ausserdem habe ich viele Informationen zur Entstehung einer Fistel aus einem Tumor gelesen, aber nichts ueber die Genese aus einem entzuendeten Gewebe und die so ploetzliche Entstehung.
Ich waere sehr dankbar, wenn es im Forum Experten gaebe, die mir sagen koennen, ob dieser Verlauf nach der OP ueblich und die Prognose tatsaechlich realistisch ist. Kann die Fistel nicht relativ unproblematisch durch einen Stent verschlossen werden bzw. die Fistel durchtrennt und die Enden abgeschnuert werden? Ausserdem waere ich dankbar, wenn mir jemand Rat geben koennte, ob eine Fistel tatsaechlich aus einem entzuendeten Gewebe entstehen kann oder evtl. bereits bei der OP bestand und uebersehen wurde.
Kommentar