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Befund der Konisation

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  • Befund der Konisation

    Hallo

    kurz zu meiner Geschichte:

    Da ich mit meiner Blase (Inkontinenz) solche Probleme hatte (Blase gesenkt, Gebärmutter gesenkt) wollte ich meine Blase anheben lassen und war deswegen nach 4 Jahren wieder das 1. Mal beim FA. Bei einem Abstrich wurde PapIV a festgestellt. Daraufhin wurde eine Konisation gemacht und nicht alles im "Gesunden entfernt". Da mein FA einer Gemeinschaftspraxis im Urlaub war bei der Befundbesprechung, sprach ich mit einer Kollegin. Sie meinte ich müsse mir keine Sorgen machen und hätte 3 Möglichkeiten:

    1. Ich komme engmaschig zur Pap-Kontrolle (was ziemlich aufwendig wäre)
    2. Ich mache eine Re-Konisation
    3. Da ich sowieso die Gebärmutter rausmachen lassen wollte wegen der schweren Senkung und Problemen - könnte man auch das machen

    Ich soll aber abwarten bis mein FA wieder da ist und die weitere Vorgehensweise klären. Ich habe mir also in der Zeit keine Sorgen mehr gemacht und Wochen später (gestern) einen Termin mit meinem FA gehabt. Ich wollte Variante 3, aber mein FA sagte das ginge nicht so einfach, es müsse auf jeden Fall erst mal eine Re-Konisation gemacht werden damit er sehen kann in wie weit sich das Carzinom ausgebreitet hat. Erst dann kann er entscheiden wie er die Gebärmutter entfernen kann. Also ob nur die Gebärmutter oder auch das Bindegewebe drum herum und die Lymphknoten.

    --> Das hört sich natürlich schon etwas besorgniserregender an...

    Es wurde bisher kein Ultraschall etc. gemacht, ich stell mir die Frage ob das nicht auch einer der nächsten Schritte wäre weil man dadurch auch etwas erkennen und zur Diagnose beitragen kann?
    Ich habe jetzt am 21.05. einen Termin zur Re-Konisation und sehe dann erst weiter.

    Ich werde hier meinen kompletten Befund abtippen und bitte um eine Meinung:

    Makroskopie:
    In 3 Gefäßen:
    1. Ein bei 12:00 Uhr fadenmarkiertes Konisat. Ausdehnung 3:00 Uhr/9:00 Uhr 2,6 cm, 12:00 Uhr/6:00 Uhr 2,2 cm. Konuslänge zwischen 0,4 cm (bei 6:00 Uhr) und 1,7 cm (bei 12:00 Uhr). Der Muttermund exzentrisch bei 6:00 Uhr gelegen, quer. Die Schleimhautoberfläche rötlich hellbraun und makroskopisch glatt. Endocervicaler Rand rot nachgezeichnet, ektocervicaler Rand schwarz nachgezeichnet. Komplette Einbettung.
    Kassetten:
    1. 12:00 Uhr bis 3:00 Uhr
    2. 3:00 Uhr bis 6:00 Uhr
    3. 6:00 Uhr bis 9:00 Uhr
    4. 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr

    2. Cervix: Zusammengelegt 2,5 x 1,8 x 0,8 cm große Blutkoagel und bräunliche rötliche Partikel.

    3. Corpus: Zusammengelegt 4 x 2,5 x 0,5 cm große Blutkoagel und rötlich-hellbraune Gebewestücke. Komplette Einbettung.

    Mikoskopie:
    1. In dem vollständig eingebetteten und in Stufen bearbeiteten Konus erkennt man in sämtlichen Quadranten in einer Transformationszone ein schichtungsgestörtes Plattenepithel, wobei das basale Drittel sowie das mittlere und stellenweise auch das obere Drittel des Epithels betroffen sind. Die Keratinocyten weisen Schwankungen der Kerngröße und der Kernform wie auch der Chromatindichte auf, wobei immer wieder vergrößerte und vergröberte Kerne vorkommen mit einer insgesamt verschobenen Kernplasmarelation. Mitosefiguren sind in basalen und mittleren, stellenweise auch apikalen Regionen erkennbar. Das atypische Plattenepithel weist an den weniger gestörten Abschnitten teilweise Zellen mit pygnotisch erscheinenden Kernen auf und perinukleärer Aufhellung des Cytoplasma. In den Stufenschnitten wächst das atypische Plattenepithel an mehreren Stellen in endocervicale Drüsen ein, wobei kleinherdige Abschilferungszonen erkennbar sind. Die Basalmembran ist erhalten. Nach ektocervical hin sieht man Übergänge in ein nicht verhornendes in der Schichtung erhaltenes Plattenepithel. Nach endocervical zeigt sich ein schleimbildendes Zylinderepithel sowohl an der Oberfläche als auch in den zum Teil cystisch erweiterten endocervicalen Drüsen. Darüber hinaus kommen regional wechselnd dichte gemischte entzündungszellige Infiltrate vor aus neutrophilen Granulocyten und Lymphocyten, daneben auch Plasmazellen. Zwischen 6:00 Uhr und 9:00 Uhr sowie 9:00 Uhr und 12:00 Uhr reichen Ausläufer des schichtungsgestörten Plattenepithels an die ektocervicale Resektionsfläche heran.

    2. Im vollständig eingebetteten Abradat sieht man zahlreiche Erythrocyten und ein unverdächtiges schleimbildendes endocervikales Zylinderepithel. Daneben kleinere endocervicale Schleimhautpartikel mit diskreter Fibrose und wenigen Lymphozyten im Stroma. Daneben kommen Corpusschleimhautanteile vor (vergleichen Sie bitte III.).

    3. Auch hier kommen zahlreiche Erythrocyten zur Darstellung. Daneben Corpusschleimhaut mit maximal mittlerer Breite und runden oder ovalen Drüsen, die von einem einzellig oder mehrzellig aufgebautem Zylinderepithel ausgekleidet werden. Die Kerne sind ein in der Regel basal- oder mittelständig. Hin und wieder sieht man Mitosefiguren. Atypien kommen nicht vor. Im benachbarten relativ dichten Stroma sind immer wieder Einblutungen erkennbar. Auch hier keine Atypien. Weiterhin stellen sich zellreiche Stromaanteile aus dem unteren uterinen Segment dar und Anteile von endocervicalem Schleim. Schließlich endocervikales Zylinderephitel.

    Diagnose:
    1. Portiokonus mit einer in sämtlichen Quadranten einer Transformationszone entwickelten mittelschweren bis schweren (koilocytären) Dysplasie des Plattenepithels mit Dyskeratosen und mit Einwachsen in endocervicale Drüsen, hier mit Übergang in ein Carcinoma in situ (CIN III).

    Ausläufer der Läsion reichen zwischen 6:00 Uhr und 9:00 Uhr sowie 9:00 Uhr und 12:00 Uhr an die ektocervicale Konusfläche. Endocervikal sind keine Ausläufer nachweisbar.

    Darüber hinaus floride und chronische (oder rezidivierte ) Cervicitis und Ausbildung einzelner unterschiedlich großer endocervicaler Retentionscysten.

    2. + 3. Blut und endocervicaler Schleim sowie kleinere Anteile einer geringgradigen chronischen Endocervititis und Anteile einer mittelhoch proliferierten und abschnittsweise proliferierenden Corpusschleimhaut (wie in einer mittleren Proliferationsphase).

    Da die CIN III zwischen 6:00 Uhr und 9:00 Uhr sowie 9:00 Uhr und 12:00 Uhr ektocervical randbildend ist, kann zur Vollständigkeit der Entfernung hier keine absolut sichere Aussage getroffen werden.

    Der histologische Befund kann den angegebenen cytologisch suspekten Portionbefund erklären. Hier bin ich für eine Übermittlung der exakten cytologischen Diagnose dankbar.

    Invasive Wachstumsmuster lassen sich an keiner Stelle des vollständig eingebetteten Konisats erkennen, so dass als Tumorkategorie gilt:

    pTIs, lokal R1 (ektocervical)

    ENDE

    Was wäre jetzt anzuraten? Was bedeutet dieser Befund in der Normalsprache?

    Vielen DAnk für die Beiträge im Voraus.

    Liebe Grüße Jenny


  • Re: Befund der Konisation

    PAP IVa aus dem Abstrich ist eben nichtgleichzusetzen mit dem Nachweis eines Krebswachstums, das wäre PAP V und die Lage wäre eindeutig. Die Konisation (mehr Gewebe als im Abstrich) hat dann aber doch Anteile eines Karzinoms nachgewiesen, (noch) ohne das typische Wachstumsmuster eines in die Tiefe und Umgebung einstreuenden Tumors. Das heißt dann Carcinoma in situ. Da an den Rändern aber kein gesundes Gewebe war ist offenbar nicht alles raus sodaß die erneute Konisation auch den Rest des Karzinomgewebes entfernen sollte. Das wird dann auch untersucht um ein Carcinoma in situ abzugrenzen von einem typischen Karzinomwachstum. Das gewählte Vorgehen ist nachvollziehbar.

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