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ganzkörper CT,trotz zu viel röntgenstrahlung

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  • ganzkörper CT,trotz zu viel röntgenstrahlung

    Hallo,
    habe seit einem halben Jahr ein multiples Beschwerdebild.
    Geschwollene Halslymphknoten, Halsschmerzen, Heiserkeit, Husten, Abgeschlagenheit, starkes Schwitzen auch nachts, brennen Zunge, kribbeln Gesicht, Infektanfälligkeit. Mehrfache Antibiotika alle ohnbe Erfolg. CT Hals und Sono vom 31.05.13
    besagen vergrößerte LK Hals bis 2cm. Angeblich reaktiv. Panendoskopie ohne Befun. Nun komme ich zum Punkt.
    War beim Onkologen. Dieser hat mich zum CT Hals, Thorax, Bauch und Becken überwiesen. Vorher kein Sono oder einen Verdacht geäußert.
    Nun habe ich durch meine bisherige Krankheitsgeschichte sowieso ein erhöhtes Strahlenrisiko (30 Röntgenaufnahmen und 4 CT seit 1989) macht ca. 60 mSv.
    Das geplante CT würde mein Strahlenrisiko nochmals um ca. 20 mSv erhöhen.
    Habe ich Krebs ist es wahrscheinlich sowieso egal. Ansosten würde mein Krebsrisiko nach dieser Untersuchung enorm
    steigen.
    Was soll ich nur tun?


  • Re: ganzkörper CT,trotz zu viel röntgenstrahlung


    Wenn wir eine Exposition von 100 mSv annehmen, bestünde (rein rechnerisch) ein (zusätzliches) Risiko von 0,5%, an einer strahleninduzierten Krebserkrankung zu sterben. Ich weiß nicht, ob das ein enorm hoher Wert ist, wenn man ihn mit den anderen typischen Risiken des täglichen Lebens vergleicht, denen wir mehr oder weniger zwangsläufig ausgesetzt sind (s. andere Beiträge in diesem Forum).
    Dazu kommt, dass selbst diese Angabe hypothetisch ist, da man erst oberhalb von einigen 100 mSv überhaupt etwas sieht und diese Daten zu den niedrigeren Strahlendosen extrapoliert wurden. Weiterhin ist die Latenzzeit sehr hoch. Wir wissen z.B., dass die Krebsfälle nach den Atombombenabwürfen 1945 jetzt erst im Jahr 2015 ihr Maximum erreichen – das ist 70 Jahre nach dem Ereignis. Da ich Ihr Alter nicht kenne, kann ich hier keinen Kommentar abgeben.
    Andererseits haben Sie ja offenbar eine Erkrankung, die abgeklärt werden sollte. Die Vorteile, durch eine hochinformative CT-Untersuchung zu einer Diagnose zu kommen, überwiegen doch hier das winzige Risiko. Beim Hals-CT bekommt man eine Verlaufskontrolle (Vgl. mit 31.5.13), sieht also insbesondere, ob hier in 2-3 Monaten eine Größenzunahme der Lymphknoten nachgewiesen werden kann. Fragen Sie Ihren Onkologen, was er sich im Einzelnen von der CT-Untersuchung verspricht und welcher Verdachtsdiagnose er nachgeht.

    Kommentar


    • Re: ganzkörper CT,trotz zu viel röntgenstrahlung


      Zunächst möchte ich mich für Ihre Anwort bedanken.
      Ich bin übrigens 45 Jahre alt.
      Also wenn ich sie richtig verstanden habe, würden sie die Strahlenexposition als nicht so dramatisch sehen.
      Leider hat mein Arzt mir gar nichts erklärt. Hier liegt wahrscheinlich mein Problem!
      Er wolle einmal einen ganzen Körperstatus.
      Das Hals CT soll tatsächlich als Vergleich dienen. Macht Sinn!
      Wobei hier auch ein Kontrollultraschall in der Uniklinik Essen HNO
      für den 15.08. angesetzt ist.
      Thorax CT macht wegen der besseren Darstellung und dem anhaltenden Husten auch Sinn.
      Ansonsten muß es schnell gehen weil er in Urlaub geht.
      Bei Nachfragen hieß es nur, er möchte es gerne.
      Zum Thema Strahlung meinte er nur, seine Krebspatienten bekämen mehr Strahlung ab.
      Auf der Überweisung steht, LK beiderseits submandibulär unklarer Genese.
      Um eine Bösartigkeit nachzuweisen muß nach dem was ich so gelesen habe ja sowieso mindestens ein Knoten entnommen und untersucht werden. Oder kann man eine Maglinität auch im CT erkennen?
      Meine Hausärztin hat das alles auch nicht verstanden, zumal diese mit dem Arzt zuvor bereits über eine Biopsie gesprochen hat.
      Ich habe gehört das die Strahlung bei einem Staging des ganzen Körpers geringer ist, als wenn man die CT aller 4 Bereichte einzeln machen würde. Beim Staging würden andere Abstände gewählt. Ist Ihnen dazu etwas bekannt?
      Wie hoch ist die Belastung beim CT Staging von Hals, Thorax, Abdomen und Becken Ihrer Meinung nach?
      Über ein erneute Antwort würde ich mich sehr freuen.

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      • Re: ganzkörper CT,trotz zu viel röntgenstrahlung


        Natürlich hängt die Strahlenexposition von den Aufnahmeparametern der CT-Untersuchung ab, u.a. von der Schichtdicke bzw. Schichtabstand (Pitch). Wenn gleichzeitig Hals, Thorax, Abdomen untersucht werden, gibt es keine Überschneidungen (wie bei nacheinander durchgeführten Untersuchungen), insofern spart man etwas Dosis ein. Hinzu kommt noch das Kontrastmittel. Man sollte hier gleich am Anfang KM geben und jede Region nur einmal scannen, das spart erheblich Dosis (also kein natives CT). Bei modernen CTs gibt es noch andere Möglichkeiten, die Dosis zu reduzieren (z.B. Dosismodulation). Das müssten Sie mit dem Radiologen besprechen.
        Ihre Frage geht in die Richtung, ob es noch andere, vielleicht bessere (stufenweise) diagnostische Strategien gibt. Das kann man leider erst im Nachherein beantworten, wenn man die Diagnose kennt. Solange man noch auf der Suche ist, würde man mit einer Stufendiagnostik viel Zeit verlieren und Ihnen medizinisch vielleicht keinen Gefallen damit erweisen. Bei Ihnen geht es doch um die Frage, ob auch andere LK-Regionen im Mediastinum (Thorax) oder Abdomen mitreagieren oder befallen sind. Das würde sowohl bei einer bösartigen Erkrankung als auch bei einer anderen Erkrankung (Infektion, Autoimmun-Erkrankung usw.) eine Rolle spielen. Natürlich könnte man auch zuerst eine PE (Biopsie) im Halsbereich (submandibulär) entnehmen und dann vielleicht auf das CT verzichten. Aber vielleicht will Ihnen der Onkologe diesen Eingriff ersparen, der sicher unangenehmer als ein CT ist.
        In einer unklaren Situation (wie bei Ihnen) fährt man medizinisch am besten, wenn man möglichst schnell viel Informationen einholt, womit man eine Reihe von Erkrankungen sofort ausschließen kann und vielleicht sogar zu einer Diagnose kommt. Da würde ich die Bedenken wegen ein paar mSv zurückstellen.
        Aufgrund Ihres Alters (45 J) müssen Sie nicht mehr jedes mSv auf die Goldwaage legen. Außerdem habe ich eine sehr präzise Angabe zu den Risiken gemacht und begründet, warum ich das Risiko für gering halte. Es liegt unterhalb der üblichen akzeptierten Risiken des täglichen Lebens. Ich muss es immer wieder sagen: Das Risiko im Verkehr einen tödlichen Unfall zu erleiden, liegt bei 1%. Stellen Sie sich jeden Tag die Frage, ob Sie Einkaufen gehen sollen oder vielleicht doch lieber zu Hause bleiben?

        Kommentar



        • Re: ganzkörper CT,trotz zu viel röntgenstrahlung


          Vielen, vielen Dank für Ihre Geduld und Ihre nochmals so ausführliche Antwort. Ich werde das CT nächste Woche in Angriff nehmen.

          Kommentar

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