Ende September wurde ich mit einer Lungenembolie ins Krankenhaus eingeliefert. Die Aufklärung dort verlief eher unglücklich - man erklärte mir, daß die Wahrscheinlichkeit eines bösartigen Tumors als Ursache für die Embolie sehr hoch sei. Bei den folgenden gründlichen Untersuchungen wurde tatsächlich ein Tumor gefunden, im Arztbrief wurde das als V.a. Pankreaskopfkarzinom, auf der zweiten Seite als V.a. Papillenkarzinom bezeichnet. Aufklärung über die weitere Vorgehensweise sollte stattfinden, ist aber nicht passiert, weil der Chirurg zu einem Notfall abgerufen wurde.
Aus dem Arztbrief ging weiter hervor, daß man einen Whipple-Eingriff bei mir machen will.
Ich habe mir daraufhin eine Zweitmeinung eingeholt, die sich auf den ersten Blick positiver liest. Vielleicht bin ich durch die Vorgeschichte nur hysterisch oder einfach schwer von Begriff, deshalb bitte ich um Erklärung, was genau das jetzt bedeutet.
Folgendes steht im Bericht des Arztes:
...
Befund:
Mit dem Duodenoskop kann der Papillentumor gut eingestellt werden, der Lokalbefund wird
videodokumentiert. Geschätzter Tumorumfang ca. 3cm.
Einführen des Endoskopes in Linksseitenlage und Vorspiegeln über einen bezüglich Wanddicke und ‐
schichtung unauffälligen Osophagus bis in den Magen. Im Magenfindet sich in allen Abschnitten eine
unauffällige Wandschichtung. Kein Nachweis suspekter paragastraler Lymphknoten. Danach Darstellen des
Pankreaskorpus sowie der Cauda von transgastral, welche sich insgesamt unauffällig darstellen. Der D.
wirsungianus ist bis in den Pankreasschwanzbereichzu verfolgen und erscheint zart und nicht erweitert.
Danach Passage bis in die Pars descendens duodeni und Darstellen des Pankreaskopfes und der
Papillenregion. Der Papillentumor hat einen Umfangvon 26 x17 mm. es fällt auch auf, dass ein Tumorzapfen
in den distalen D. choledochus hineinwächst. Endosonografisch erscheint der Pankreaskopf nicht betroffen. so
dass differentialdiagnostisch aus unserer Sicht v. a. ein Papillenkarzinom oder ein CCC des distalen
Gallengangs in Frage kommt. Kein Hinweis auf parapankreatische bzw. paraduktal vergrößerte Lymphknoten.
Zusammenfassung
Papillentumor 26 x 17 mm mit Tumorzapfen von ca. 2 cm in den distalen D. choledochus
hineinwachsend.
Procedere:
Eine endoskopische Resektion scheidet aus, in einem ausführlichen Nachgespräch mit der Patientin und dem
Ehemann wurde das chirurgische Vorgehen über Dr. xxx empfohlen.
...
Das Nachgespräch war tatsächlich ausführlich, aber wenn ich das richtig verstanden habe, sollen Teile des Gallengangs, des Zwölffingerdarms, der Bauchspeicheldrüsenkopf raus. Des weiteren scheint der Tumor bis jetzt gutartig. Das OP-Risiko wurde mir durch mein Übergewicht und die vorangegangene Embolie als sehr hoch beschrieben.
Ich fürchte, ich bin nicht besonders entscheidungsfähig im Moment und habe die angesetzte OP abgesagt. Gestern erhielt ich von meiner Hausärztin einen Anruf, die mir erklärt hat, es handle sich um ein gutartiges Adenom und die Heilungsaussichten wären sehr gut.
Ich weiß jetzt nicht mehr, was ich glauben soll und ich habe Angst wegen der Embolie (wird aktuell noch immer mit 2 tgl. Heparinspritzen behandelt).
Für Ihre Einschätzung wäre ich Ihnen dankbar.
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