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Angst vor Bauchfellkrebs

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  • Angst vor Bauchfellkrebs

    Hallo Herr Professor Wust,

    seit einiger Zeit leide ich ( 52 ) unter Schmerzen im linken Unterbauch, die in den Rücken ausstrahlen. Da bei einer in der Vergangenheit durchgeführten Darmspiegelung Divertikel festgestellt wurden, wurde zunächst vermutet, dass es sich um eine Divertikulitis handeln würde. Mir wurden Antibiotika verordnet, die ich einige Tage einnahm. Die Entzündungswerte waren im Norm Bereich und es bestand auch kein Druckschmerz . Es handelt sich um einen Dauerschmerz, der irgendwie immer da ist.
    Nachdem das Antibiotika nicht anschlug und eine gynäkologische Untersuchung ergab, dass dort alles in Ordnung ist, wurde ich zum CT über wiesen. Dieses ergab dann, dass definitiv keine Divertikulitis vorliegt. Allerdings lies sich auch keine andere Erklärung für die Beschwerden finden. Alles in Ordnung.
    Einerseits ja gut, andererseits aber auch unbefriedigend. Die Beschwerden sind nach wie vor da. Nicht immer und nicht immer gleich stark, aber sie sind vorhanden.
    Der Arzt schiebt es nun auf einen Bandscheibenvorfall, den ich in der unteren LWS habe, aber den habe ich schon 12 Jahre o h n e jeglichen Beschwerden, so dass ich daran irgendwie nicht so recht glauben kann.
    Ich habe nun einen Fehler begangen, ich habe gegoogelt und bin dabei auf das Thema Bauchfellkrebs gestossen. Diese Krebsart lässt sich ja im CT wohl nicht sehen. Ich habe nun große Angst bekommen. Halten Sie es für möglich, dass ich daran erkrankt sein könnte ? Würden die Symptome passen ? Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir antworten würden .


  • Re: Angst vor Bauchfellkrebs

    Noch ein kleiner Nachtrag : Wenn ich das Gefühl habe , der Darm ist voll oder nach dem Stuhlgang, verstärkt sich der Schmerz.

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    • Re: Angst vor Bauchfellkrebs

      Der von Ihnen gefundene Bauchfellkrebs (sog. Peritonealkarzinose) wäre Ausdruck einer (weit) fortgeschrittenen Tumorerkrankung eines (i.d.R.) gastrointestinalen Karzinoms. Diese Erkrankung liegt bestimmt nicht vor, da Sie dann ganz andere Beschwerden haben müssten. Sie haben fälschlicherweise von der Wirkung auf die Ursache geschlossen.
      Da Sie stuhlgangsabhängige Beschwerden beschreiben, könnte man auch an Reizdarmsyndrom bzw. blähungsbedingte Beschwerden (Meteorismus) denken. Unter gewissen Bedingungen können die Beschwerden in den Rücken ausstrahlen (der Dickdarm verläuft ja teilweise retroperitoneal). Ein einfacher Test wäre die Einnahme von Spasmolytika bei Auftreten der Beschwerden (z.B. Novaminsulfon-Tropfen oder Buscopan). Wenn diese Mittel sehr gut helfen, spricht das für die genannte Ursache.
      Im Prinzip handelt es sich um eine Ausschlussdiagnose. Aber man hat ja bisher nichts gefunden.

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      • Re: Angst vor Bauchfellkrebs

        Vielen Dank für Ihren Antwort. Mittlerweile wird eine Verwachsung vermutet. Diese hatte ich vor etlichen Jahren schon einmal. Damals hatte sich ein Band um den Darm geschlungen. Die Beschwerden waren ähnlich. Man hat mir eine Bauchspiegelung empfohlen. Davor schrecke ich derzeit aber noch zurück. Das ist ja immerhin einen Op die ja sicher wieder Risiken birgt. Gäbe es nicht andere Möglichkeiten Verwachsungen zu behandeln bzw.die Beschwerden zu lindern ?

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        • Re: Angst vor Bauchfellkrebs

          Bei einer Verwachsung können ähnliche Beschwerden (spastische Darmkontraktionen) wir bei Blähungen auftreten. Es besteht die Gefahr einer Passagestörung (Ileus), insofern wäre eine operative Lösung der Adhäsionen sinnvoll und wünschenswert. Solange das nicht geschehen ist, sollten Novaminsulfon-Tropfen zur symptomatischen Behandlung hilfreich sein. Buscopan sollte man lieber nicht nehmen, da es den Darm ruhig stellt und bei einer tatsächlichen mechanischen Störung (die ja bei Ihnen vorliegen soll) die Passagestörung verstärken kann.

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          • Re: Angst vor Bauchfellkrebs

            Hallo Herr Professor Wust,

            mittlerweile wurde eine diagnostische Bauchspiegelung durchgeführt, bei welcher Verwachsungen im linken Unterbauch in der Nähe des Darms gelöst wurden. Etwas anderes wurde nicht gefunden außer ein Myom aussen an der Gebärmutterwand, welches ich aber schon mehrere Jahre habe.Es ist zwar in der letzten Zeit etwas gewachsen, aber immer noch relativ klein.

            Am Anfang nach der OP waren die Beschwerden fast vollkommen weg und ich war glücklich. Nun aber 2 Wochen nach der OP sind sie leider zurückgekehrt. Ich weiss langsam überhaupt nicht mehr, was ich davon halten soll bzw. was man jetzt noch machen könnte.

            Durchgeführt wurde bisher :

            - eine Koloskopie im August im Rahmen der Vorsorge. Da hatte ich die Beschwerden noch nicht. Alles in Ordnung. Der Doc meinte, ich hätte einzelne Divertikel, die aber bisher noch keine Probleme gemacht hätten, das könne man sehen,

            -mehrere Ultraschalluntersuchungen des Gastroenterologen sowie des Gynäkologen,

            - ein CT des Bauchraumes und schließlich

            - die Laparoskopie

            Ich komme mir langsam vor wie ein Hypochonder oder Simulant, aber fest steht, die Beschwerden sind vorhanden. Ich habe sie seit einigen Wochen fast ständig und habe sie davor nie gehabt.
            Kann es denn sei , dass bei all diesen Untersuchungen etwas übersehen wurde ? Was kann ich jetzt noch tun ? Ich kann mir doch nun schlecht die Gebärmutter entfernen lassen, so nach dem Motto : Mal sehen, ob es dann besser wird.
            Ein wenig mache ich mir auch Sorgen: Kann da vielleicht doch etwas ernsthaftes hinter stecken ?
            Für Ihre Meinung wäre ich sehr dankbar.

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            • Re: Angst vor Bauchfellkrebs

              Eine Bauchspiegelung ist die genaueste Untersuchung, die man zur Abklärung durchführen kann. Wenn man dort nichts gefunden hat, ist das weitgehend verbindlich. Demzufolge kann ich mir nicht vorstellen, dass man etwas Ernsthaftes übersehen hat.
              Leider können Narben (Adhäsionen) wieder neu entstehen, auch wenn sie vorher gelöst wurden. Es gibt Menschen, die dazu neigen. Das kann der Therapeut nicht garantieren. Man kann nicht immer wieder neu laparoskopieren. Bei Ihnen müsste man nach konservativen Verfahren suchen. Vielleicht ist es schon hilfreich zu wissen, dass es nichts Ernsthaftes ist. Symptomatische Therapie von Zeit zu Zeit mit Spasmolytika kann helfen. Vielleicht gibt es auch noch andere Aspekte, wie Ernährung (Vermeidung blähender Speisen und stark ballastreicher Kost), Kleidung (mechanische Bedrängung/Verengung) und andere Gewohnheiten (Sitzen, Bewegung), die eine Rolle spielen könnten. Nicht zuletzt kann hier auch Autosuggestion (autogenes Training etc.) eventuell weiter helfen.

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              • Re: Angst vor Bauchfellkrebs

                Vielen Dank für Ihre schnelle und verständnisvolle Antwort. Zumindest hat sie mich sehr beruhigt !

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