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Befund magenspiegelung

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  • Befund magenspiegelung

    Sehr geehrter Herr dr. Wust,

    Vor einer Woche hatte ich (w/29) eine gastroskopienweil ich vor 4 Wochen plötzlich starkes Sodbrennen hatte sodass ich sogar richtige Halsschmerzen hatte. (hab so etwas ca 1-2 mal pro jahr).
    Hab es dann sofort ,it ppi behandelt u es wurde besser.

    Der endoskopische Befund brachte lediglich einige drusenkorperzysten u einen klaffenden hiatus.

    Daraufhin hab ich die tabletten abgesetzt u leider nach 4 Tagen wieder Beschwerden bekommen die dann richtig heftig wurden mit Schmerzen beim schlucken etc. Sodass ich nach 2 Tagen beschwerden wieder die ppi genommen habe.

    Jetzt hab ich auch das Ergebnis meiner gewebeproben bekommen u bin äußerst besorgt.

    Ansturm: gering. Chronische Gastritis geringe aktivität mit fibrose Schleimhaut u fokaler foveolärer hyperplasie

    Corpus: entzündlich alterierte Schleimhaut u drüsenkörperzyste

    Ösophagus (alle drei Ebenen das gleiche): mässiggradig chronisch entzündlich veränderte Schleimhaut mit regeneratorischer hyperplasie u wenig frischer Aktivität.

    So ich hoffe sie haben nun einen gipsten Überblick jetzt zu meinen fragen:

    1. Ist eine fibrose bei einer Gastritis normal?

    2. Die chronisch entzündete Speiseröhre macht mir große sorgen. Ist das schlimm? Werd ich dadurch wahrscheinlich einen Barett auf Dauer bilden?

    3. Die speiseröhrenentzundung war nur bei der Biopsie zu sehen nicht aber bei der Endoskopie? Welches Stadium hat sie dann? Ist das dann überhaupt ein Stadium?

    4. Kann sich durch die letzte heftige Entzündung jetzt schon ein Barrett gebildet haben?

    5. Was meinen sie zu dem Befund? Wurden sie sich sorgen machen?

    Wie hoch ist hier das Krebsrisikos erhöht?

    Über eine Antwort wurde ich mich sehr freuen!
    Danke schon im voraus!

    Tanja


  • Re: Befund magenspiegelung


    Offenbar sind hier chronische Veränderungen nachweisbar aufgrund häufiger entzündlicher Einwirkungen. Eine Fibrose ist eine Vernarbung, die (nur) bei chronischen Einwirkungen entsteht. Die entzündlichen Veränderungen sind nicht so gravierend, dass man schon von einer Präkanzerose sprechen sollte. Eine direkte Vorstufe einer Krebsbildung liegt also nicht vor, auch kein Barrett Ösophagus. Dieser kann auch nicht durch ein einmaliges Ereignis entstehen. Bei weiterer Einwirkung über viele weitere Monate bis Jahre kann allerdings die Schleimhaut immer weiter alterieren bis zu den unerwünschten Transformationen. Noch ist das lange nicht der Fall. Aber es könnte sich entwickeln. Aus diesem Grund würde ich die dauerhafte Einnahme eine Protoneninhibitors empfehlen (nicht nur bei Bedarf), damit diese entzündlichen Reize wegfallen und die Schleimhaut zur Ruhe kommt. Dann kann eigentlich nichts passieren. Die Rückbildung der Entzündung sollte man endoskopisch nach einiger Zeit dokumentieren.

    Kommentar


    • Re: Befund magenspiegelung


      Danke zunächst für die schnelle, ausführliche und nette Antwort!

      Hupps... so schlimm das sich aus einer Fibrose auch Krebs entwickeln kann hätte ich ja gar nicht gedacht!
      Hab das jetzt vollkommen unterschätzt.. hatte mir eher wegen der Speiseröhre Gedanken gemacht!

      Die Ärzte haben immer gesagt das das eigentlich ein pos. Befund ist und es nur einer Behandlung "on demand" bedarf!
      Deswegen hatte ich das ganze in meinem Kopf als "häufigen Befund" und harmlos abgestempelt!

      V.a. ist mir jetzt eingefallen das bei der Spiegelung vor 4 Jahren auch schon eine geringgradige chron. Gastritis festgestellt wurde... damals aber OHNE Fibrose, Hyperplasie u. alterierungen!

      Das ist dann ja eigentlich ein ganz schönes "fortschreiten" innerhalb von 4 Jahren, oder? Damals hieß es auch nur bei Sodbrennen einfach PPI nehmen!
      Ich meine ich bin noch keine 30! Was ist in 20 Jahren?

      Kann es sein das bei der ersten Spiegelung der Akute schub der Gastritis schon besser abgeheilt war und dadurch keine Fibrose usw zu sehen war? Und wenn ich jetzt nach erst 2 weiteren Wochen spiegeln hätte lassen davon nichts mehr zu sehen gewesen wäre? Oder ist das alles wirklich "neu"?
      Kann solch ein rasches fortschreiten von einer geringgradigen Gastritis wirklich kommen?
      Kann sich so eine Fibrose wieder zurückbilden wenn ich reizende Sachen wie Kaffee usw meide? Oder ist das wie bei einer Narbe der Haut irreversibel?

      MFG und DANKE für ihre Mühen!

      Tanja

      Kommentar


      • Re: Befund magenspiegelung


        Aus einer Fibrose (Narbe) entwickelt sich kein Krebs. Wie kommen Sie darauf? Die Fibrose ist lediglich Ausdruck einer längeren Einwirkung (chronische Veränderung). Sie haben selbst die Sorgen über eine chronisch entzündete Schleimhaut geäußert. Da diese Entzündung vermutlich durch den Säurereflux kommt, wäre die Hemmung der Säurebildung eine geeignete Maßnahme. Vielleicht ist die dauerhafte Einnahme auch nicht nötig, zumindest aber etwas häufiger als bisher. Es gibt viele Menschen, die PPI als Dauertherapie einnehmen. Das ist nichts Dramatisches. Wenn die entzündlichen Einwirkungen wegfallen, wird sich die Schleimhaut im Ösophagus wieder erholen. Das ist weitgehend reversibel. Damit würde auch eine Krebsgefahr entfallen. Das ist jetzt eine schwierige Abwägung, lieber häufiger ein Medikament einzunehmen oder eine Schädigung der Schleimhaut in Kauf zu nehmen. Ich würde im Zweifel das Medikament nehmen.

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        • Re: Befund magenspiegelung


          Ich hoffe das ist jetzt nicht zu persönlich, aber ich muss mich jetzt wirklich mal bedanken.

          Dankeschön! Sie sind spitze! Super verständliche Erklärung und Rat!

          Man merkt das Sie nicht nur Medizin studiert haben um einen Beruf zu haben, sondern weil sie ihn lieben und Menschen wirklich helfen wollen! Danke!

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