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adenoidzystisches Karzinom

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  • adenoidzystisches Karzinom

    Sehr geehrter Herr Dr. Wust, Meine Mutter,79J, hat nach drei OPs (2012, 2011 und 2010) von Rezidiven in der re
    Wange inzwischen bereits bis zu 3cm grosse Metastasen in der Lunge. Die UrsprungsOP war 1985.Die Parotis wurde damals komplett entfernt, der Knoten bildete sich sehr langsam bis in 2010 eine Entfernung angeraten und ausgeführt wurde. 2006 war die Lunge noch frei.
    Noch machen die Metastasen in der Lunge keine Beschwerden.Bei welchem Wachstumsgrad (in cm) empfehlen Sie mit dem Beginn einer Chemoterapie? Gibt es gute Erfolge mit der Chemo oder ist es eine zu grosse Belastung? Haben Sie Erfahrung, welche Chemothearpie am besten wirkt? Wie ist der Krankheitsverlauf ohne Chemotherapie?
    Empfehlen Sie eine andere Therapie? Ich bedanke mich für Ihre Stellungnahme


  • Re: adenoidzystisches Karzinom


    Leider sind die Ergebnisse verschiedener Chemotherapien beim metastasierenden adenoidzystischen Karzinom nicht sehr gut. Man kann eine Stabilisierung der Krankheitssituation erreichen, aber i.d.R. keine wesentliche Rückbildung. Eine Übersicht über verschiedene Schemata finden Sie in der Literatur, die ich per E-Mail schicke. In einer neueren Arbeit hat man durch Zugabe eines Antikörpers (Cetuximab) die Wirksamkeit verbessert, aber das ist noch keine gängige Praxis (und wird vor allem von den Kassen nicht bezahlt).
    Da die Wirksamkeit (und auch die Dauer der Wirkung) eingeschränkt sind, beginnt man so spät wie möglich mit der Chemotherapie. Dazu gehört allerdings Fingerspitzengefühl, da man auch nicht zu spät beginnen sollte. Man sollte nicht warten, bis Beschwerden einsetzen, z.B. Einschränkungen der Lungenfunktion. Man beobachtet die Wachstumsgeschwindigkeit der Metastasen. Solange das Wachstum langsam ist und keine Beschwerden bestehen, kann man noch vorsichtig zuwarten. Aber lassen Sie sich da auch von einem Onkologen beraten, da man aus der Ferne keine Ratschläge geben sollte.
    Es werden/wurden auch neuere Substanzen geprüft, aber da gibt es noch keinen Durchbruch.

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    • Re: adenoidzystisches Karzinom


      Sehr geehrter Herr Dr. Wust,
      ich möchte mich an dieser Stelle für Ihre prompte und ausführliche Stellungnahme sehr herzlich bedanken. Ich bin sehr froh, dass es diese Möglichkeit des Austausches gibt.

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      • Re: adenoidzystisches Karzinom


        Sehr geehrterHerr Dr. Wust, ich melde mich heute nach 5 monatiger Zuwartenszeit erneut mit der Frage: Die vorhandenen Metastasen sind leider inzwischen fast bis auf die doppelte Größe angewachsen.
        Es sind keine neuen dazugekommen und andere Organe sind auch nicht befallen. Raten Sie uns nun zum Beginn einer Chemotherapie oder Strahlenbehandlung? Danke für Ihre Stellungnahme!

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        • Re: adenoidzystisches Karzinom


          Doppelte Größe (d.h. von der Ausdehnung) würde ja fast 10faches Volumen bedeuten (oder meinten Sie das Volumen?). Bei einer solchen Wachstumstendenz innerhalb von 5 Monaten sollte man an eine Behandlung denken. Eine Bestrahlung käme nur in Betracht, wenn es ganz wenige Metastasen wären (sog. oligotope Metastasierung). Das ist beim adenoidzystischen Karzinom i.d.R. nicht der Fall. Eine Bestrahlung käme auch in Betracht, wenn eine bestimmte Metastase sehr groß geworden ist und eine Komplikation droht (z.B. die Bedrängung eines zentralen Bronchus). Das sind aber alles Details, die Sie mit dem behandelnden Onkologen besprechen sollten.

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