Ich habe gelesen, dass das Chlor im Freibad schädlich für die DNA sei. Nach ca. 40 Minuten wurden angeblich um Blut und Urin DNA-Schädigungen festgestellt, die das Krebsrisiko somit erhöhen.
Da ich jetzt natürlich Hobbyschwimmer bin mache ich mir sorgen. Ist da etwas dran?
Das ist (mit Verlaub) nicht nachvollziehbar. Zum einen ist die Benutzung von Chlorgas Cl2 zur Desinfektion von Trinkwasser oder Badewasser ein uraltes etabliertes Verfahren. Kaum denkbar, dass da noch Überraschungen auftauchen. Zum anderen ist es auch chemisch unplausibel. Durch Cl2 entstehen im Wasser Cl- (Chlorionen), die wir im Blut in einer festen Konzentration haben (Bestandteil von Kochsalz). Von Chlorionen geht also sicher keine Gefahr aus. Es entstehen noch einige andere Substanzen in Abhängigkeit vom pH und durch Reaktionen mit Harnstoff (dadurch entsteht übrigens der typische Chlorgeruch). Diese Substanzen sind bekannt und harmlos. Eine Aufnahme könnte nur über die Atemwege oder über den Verdauungstrakt erfolgen. Wie soll dadurch schon innerhalb von 40 min eine DNA-Schädigung entstehen? In welchen Zellen? Und wie hat man das festgestellt? Untersuchungen der DNA sind sehr aufwendig. Man benötigt Spezialverfahren in einem molekularbiologischen Labor dafür. Da sollte man die Arbeit, die Sie gelesen haben, noch einmal genauer betrachten. Sorgen würde ich mir nicht machen.
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