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Radiojodtherapie, Herr Dr. Wust

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  • Radiojodtherapie, Herr Dr. Wust

    Sehr geehrter Herr Dr. Wust,

    gibt es Leitlinien zur Dosierung der Radiojodtherapie? Wenn ja, wo finde ich diese? Ist es zutrefflich, dass von Radiojodtherapie zu Radiojodtherapie ein Gewöhnungseffekt eintritt und die Zellen resistenter werden (was für eine Höherdosierung spreche)?

    Mit freundlichen Grüßen und bitte um eine Antwort
    B. T.


  • Re: Radiojodtherapie, Herr Dr. Wust


    Eine recht gute Einführung finden Sie bei Wikipedia (unter Radiojodtherapie). Vor einer Radiojodtherapie findet der sog. Radiojodtest statt. Dort wird zum einen die Kinetik (Eliminationsgeschwindigkeit aus dem Körper) geprüft, zum anderen, ob noch (makroskopische) Anreicherungen bestehen. Falls keine Anreicherungen gefunden werden, sind nur noch mikroskopische Reste vorhanden. Dann besteht ein gewisser Spielraum in der Dosierung (einige 100 mCi), um die noch verbliebenen Tumorzellnester (falls vorhanden) zu erwischen, von denen man im Prinzip nicht weiß, wie viel Jod sie aufnehmen (Jodaffinität). Da spielen auch Vorbehandlungen eine Rolle. Darüber müssten Sie mit dem behandelnden Nuklearmediziner sprechen, denn die schließlich gegebene Aktivität ist eine höchst individuelle Entscheidung.
    Es ist natürlich richtig: je höher die Aktivität, desto effektiver die Behandlung und desto größer die Heilungs-Chance. Die Aktivität ist andererseits durch Toleranzen (z.B. Knochenmark) und Risiken limitiert.
    Es ist auch richtig, dass durch vorangegangene RJT ein Selektionsprozess unter den Tumorzellen in Gang gesetzt wird. Die überlebenden Tumorzellen müssen als resistenter gegenüber einer nochmaligen RJT angesehen werden, was sowohl an der Jodaufnahme als auch an der Radioresistenz liegen kann.

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