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Lungenkrebs mit Hirnmetastasen

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  • Lungenkrebs mit Hirnmetastasen

    Sehr geehrter Herr Dr. Wust,
    meine Verzweiflung ist recht groß, denn meine jüngste Schwester hat Lungenkrebs. Sie wurde bereits im Juli 2013 operiert und zwar wurde ihr durch eine recht neue Methode mehr als die Hälfte der rechten Lunge entfernt. Es wurden 30 Lymphen mit entfernt. Zuvor hatte sie Chemo und es ging ihr relativ rasch trotz dieser sehr schweren 8-stündigen OP, die nur durch eine Lungentransplantation zu toppen wäre, wieder gut. Sie hat schon wieder Nordic Walking gemacht, an Wassergymn. teilgenommen, sich wieder im Fitnessstudio angemeldet und auch aktiv teilgenommen. Es waren auch alle Untersuchungen erfreulich. Doch seit der letzten Untersuchung im Anfang April CT und PET CT sieht die Welt wieder anders aus. Es sind zwei Metastasen festgestellt worden, und zwar links am Hals kirschgroß und unterhalb von der Luftröhre haselnussgroß. Außerdem zwei kleinere Metastasen im Großhirn.

    Mitte Mai soll nun wieder Chemo stattfinden. Wäre im Gehirn nichts, hätte man auch operieren können. Das verstehe ich nicht. Denn sollte die Chemo nicht anschlagen, würde man doch operieren. Am Kopf wird nichts gemacht, zumal noch keine Beschwerden von den Hirnmetastasen ausgehen.

    Der operierende Arzt meinte diese Woche, eigenltich wurde ihr schon ein Jahr geschenkt, abgesehen von Krankenhaus und Reha. Ich verstehe das so, dass sie es nicht schafft und vielleicht noch ein halbes Jahr zu leben hat. Ich möchte noch viel mit ihr unternehmen und zusammen sein.

    Ich muss dazu sagen, dass unser Vater an Lungenkrebs 1975 verstorben ist und der Mann meiner Schwester vor 13 Jahren ebenfalls. Wir wissen in etwa schon was kommen kann und die Krankheit ist für uns leider kein Neuland.

    Alle Ärzte mit denen ich bisher sprechen konnte, nahmen sich sehr viel Zeit und sind sehr einfühlsam, aber ich traue mich eigentlich nicht, das auszusprechen, was ich eigentlich wissen möchte. Nämlich wieviel Zeit bleibt meiner Schwester noch? Ich habe jetzt auch schon viel gelesen und gelernt, aber manches reime ich mir dann auch zusammen.

    Außerdem würde mich interessieren, ob ich auch selbst gefährdet bin.

    Für Ihre Beantwortung und Ihre Mühe danke ich Ihnen schon jetzt.
    Liebe Grüße
    Nandl


  • Re: Lungenkrebs mit Hirnmetastasen

    Ich vermute, dass es sich um ein nichtkleinzelliges Bronchuskarzinom handelt. Es liegt eine oligotope Metastasierung vor (d.h. manifeste Metastasen nur an wenigen Stellen). Die Prognose bei solchem Ausbreitungsverhalten ist günstiger. Dennoch muss man von einer begrenzten Zeit ausgehen (z.B. wäre noch ein Jahr zu erwarten, aber auch als gutes Ergebnis anzusehen).
    Aus meiner Sicht sollten die Hirnmetastasen ebenfalls behandelt werden. Hier könnte eine stereotaktische Bestrahlung (eventuell Einzeit) erfolgen (Novalis oder Cyberknife). Die anderen Metastasen werden durch die Chemotherapie abgedeckt. Die Reste können dann (konsolidierend) bestrahlt werden. Ich glaube nicht, dass man da operativ herangehen sollte. Mit einer solchen Strategie kann man viel Zeit gewinnen, die dann am Ende doch (leider) begrenzt ist. Es hängt davon ab, wie schnell sich an anderen Stellen neue Metastasen bilden. Das weiß man leider nicht vorher.

    Kommentar


    • Re: Lungenkrebs mit Hirnmetastasen

      Danke Prof Wust für Ihre prompte Antwort und Ihre Mühe. Nun hat sich ergeben, dass meine Schwester nächste Woche in die Klinik bestellt wurde, um eine weitere Bronchoskopie zu machen, um dann die Chemo zusammen setzen zu können. Das ist mir total unklar. Aber ich muss es hinnehmen.
      Danke noch mal.
      Liebe Grüße Nandl

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