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Frage zum Befund (Bitte um Erläuterung)

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  • Frage zum Befund (Bitte um Erläuterung)

    Sehr geehrter Herr Prof.


    Meine Mutter war zur Magen- und Darmspiegelung im Krankenhaus. Man sagte es sei alles in Ordnung. Nun war meine Mutter bei ihrer Hausärztin und auch diese meinte es sei alles in Ordnung, leider hat sie den Befund nicht näher erläutert.



    Im Bericht steht folgendes:



    Gastrokopie: Beurteilung: Cardiainsuffizienz. Große axiale Hiatushernie. Verdacht auf Short Barret Oesophagitis. Procedere: PPI andauernd empfohlen.



    Coloskopie: Beurteilung: Ein breitbasiger Sigmapolyp. EMR, einzelne reizlose Divertikel im Colon transversum und C. ascendens.



    Pathologischer Befund:



    1. Duodenale Schleimhaut ohne wesentlichen pathologischen Befund.
    2. Allein oberflächliche Anteile von regelhafter Oesophagusschleimhaut
    3. Allein Teilstück eines tubulären Adenoms der Dickschleimhaut mit low-grade intraepithelialer Neoplasie.



    Therapie und Verlauf: Die epikritische Bewertung der Histologie ergab: iIn Probe 1 und 2 kein Hinweis für Malignität oder Spezifität. Kein Nachweis einer Barett-Mucosa. In der Probe 3 sind schwere Dysplasien oder ein Übergang in ein invasives Carcinom nicht zu diagnostiziren. Bei dem gastrokopischen Befund empfehlen wir aktuell PPI Gabe, Pantoprazol 40 1-0-0



    Es bei diesem Befund wirklich nichts beunruhigendes zu finden? Nächstes Jahr hat meine Mutter einen Kontrolltermin für beide Spiegelungen.
    War der Polyp wirklich gutartig und hat sie auch keine Barett-Schleimhaut.






    Ich selbst war ebenfalls zur Magenspiegelung. Mein Hausrzt meinte es ist alles soweit in Ordnung. Ich hätte eine Magenschleimhautentzündung gehabt, die bereits am abheilen war,



    Im Bericht steht folgendes:



    Einführen des Videogastrokops bis ins distale Duodenum, dort und im Bulbus regelrechte Schleimhautverhältnisse. Antrum, Corpus und Funduskuppel von Oberfläche und Struktur her regelrecht, leicht klaffende Kardia. Je zwei Biopsieentnahmen in Antrum und Corpus, bei weiterer Retraktion axiale Hiatushernie mit kurzen strichförmigen Erosionen mit Fibrinbelag, weitere Ösophagusschleimhaut unauffällig, nebenbefundlich leihtgradige Schwellung des posterioren Larynx.



    Beurteilung: Axiale Hiatushernie mit Reflexösphagitis Formal IIb.
    Ureaseschnelltest negativ, Histologie in Ordnung. Therapie mit PPI im Top down mit Übergang auf symptomorientierte Bedarfstherapie empfohlen.



    Mein HA sagte ich solle die Tabletten dann nehmen, wenn ich Probleme habe.

    Bei einem Zwerchfellbruch wie ich ihn habe ist man doch besonders gefährdet für Speiseröhrenkrebs, oder ist meine Entzündung an der Speiseröhre nicht so schlimm. Was heisst Grad IIb mit Läsionen. Kann sich daraus schnell eine Barett-Schleimhaut entwickeln? Sollte ich regelmäßig zur Magenspiegelung gehen. Wenn ja wie oft?

    (Habe ja auch noch AGS mit Salzverlust wofür Hydrocortison 3X 12,5 mg täglich nehmen und 2X 0,05 mg Astronin H.)



    Ich weis es ist viel zu lesen und vielleicht bin ich auch zu ängstlich, aber über eine fachliche Antwort ihrerseits würde ich mich sehr freuen.



    Vielen Dank und alles Gute Ihnen.


  • Re: Frage zum Befund (Bitte um Erläuterung)


    Bei Ihrer Mutter liegt eine Hernie vor (Öffnung im Zwerchfell). Das führt vermutlich zu einem Säurerückfluss, welche die Speiseröhre belastet (Ösophagitis). Daher sollte Ihre Mutter die Säurebildung hemmen, z.B. mit Pantozol 40 mg oder einer ähnlichen Substanz. Histologisch hat sich keine wesentliche Schleimhautalteration ergeben. Trotzdem sollte man das Pantozol einnehmen.
    Bei Ihnen liegt ebenfalls eine Refluxösophagitis vor. Es liegen schon Erosionen vor, die zusammenlaufen (Stadium II). Das kann in Richtung Barrett-Ösophagus (Grad IV) laufen, ist aber noch weit davon entfernt. Die Veränderungen können auf lange Sicht eine Karzinombildung begünstigen, z.Zt. liegen aber noch nicht einmal Vorstufen vor. Daher ist zu große Sorge nicht angebracht. Allerdings sollte man die Entzündung durch Säurerückfluss weitgehend verhindern. Daher ist aus meiner Sicht auch bei Ihnen die Einnahme von Pantozol zu empfehlen. Ihre Ärzte meinen, dass Sie das Medikament nur bei Beschwerden (Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein etc) benötigen.

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    • Re: Frage zum Befund (Bitte um Erläuterung)


      Sehr geehrter Herr Prof.,

      vielen Dank für Ihre Antwort. Habe ich das richtig verstanden, soll ich nur bei Beschwerden die Tabletten nehmen, oder sollte ich diese täglich nehmen. Ist es aus Ihrer Sicht ratsam Kontrollspiegelungen vorzunehmen. Wenn ja in welchen Abständen.
      Ich habe mal in der Apothekenumschau Ausgabe März 2012 gelesen, dass lt. Zitat eines Arztes (Ahmed Madisch Privatdozent und Chefarzt der Abteilung Gastroenterologie und Hepatologie am Klinikum Hannover). "Wer als Erstbefund eine schwere Entzündung hatte, bekommt sie bei einem Rückfall wieder, wer keinen Barett hatte, bekmmt ihn auch später kaum.
      Wie ist Ihre Menung dazu?
      Sollte meine Mutter auch regelmäßig zur Kontrollspiegelung?

      Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei mir oder bei meiner Mutter ein Speiseröhrenkrebs entwickeln könnte (prozentual gesehen)
      Beide rauchen und trinken wir nicht.

      Ich würde mich nochmals sehr freuen, wenn Sie mir dies beantworten könnte.

      Ich wünsche Ihnen frohe, gesegnete Ostertage und Gottes Segen für Ihre Arbeit.

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      • Re: Frage zum Befund (Bitte um Erläuterung)


        Sehr geehrter Herr Prof.

        ich würde Sie bitte mir auf meine Frage vom 04.04.12 kurz zu antworten.

        Vielen Dank.

        Kommentar



        • Re: Frage zum Befund (Bitte um Erläuterung)


          Die Umwandlung einer Schleimhaut in eine schwere Dysplasie (also eine Vorstufe zu Krebs) dauert Jahre. Da bei Ihnen (und Ihrer Mutter) solche schweren Veränderungen nicht gefunden wurden, kann jetzt erst einmal Entwarnung gegeben werden. Natürlich ist Kontrolle nicht verkehrt, aber es reichen Abstände von mehreren Jahren (weil es so lange dauert, s.o.).
          Da die Schleimhautveränderungen nicht gravierend sind, kann man die Einnahme der Antacida von den Beschwerden abhängig machen. Wenn Sie also keine Beschwerden (Oberbauchschmerzen, Reflux, Sodbrennen u.ä.) haben, ist eine Einnahme nicht erforderlich. Bei normaler Schleimhaut ist die Entstehung eines Karzinoms sehr selten (nahezu vernachlässigbar). Um Schleimhautalterationen rechtzeitig zu erfassen, kann man Kontrolluntersuchungen durchführen lassen (Endoskopie), denn ganz unauffällig war es ja auch nicht. Intervalle von 3-5 Jahren würde ich für sinnvoll halten.

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