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Wlan-Elektrosmog - Krebsgefahr

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  • Wlan-Elektrosmog - Krebsgefahr

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wust,

    ich bin Student und lebe in einer WG. In meinem Zimmer steht
    der die gesamte WG versorgende Wlan-Router, wobei das WLan relativ häufig eingeschaltet ist. Nun habe ich vor Kurzem durch Zufall gelesen, dass Wlan-Strahlung im Verdacht steht, Krebs erzeugen zu können. Daher meine Frage an Sie: Inwiefern bin ich tatsächlich gefährdet und ist Wlan-Strahlung tatsächlich krebserregend?

    Vielen Dank!
    MM


  • Re: Wlan-Elektrosmog - Krebsgefahr


    Drahtlose Netzwerke arbeiten im Frequenzbereich von einigen GHz, das sind elektromagnetische Wellen (Mikrowellen) mit Wellenlängen im mm-Bereich. Die Sendeleistung kann bis 100 mW betragen. Mikrowellen werden in den oberflächlichen Schichten des Körpers absorbiert und können theoretisch die Haut erwärmen. Die eingesetzten Pegel (bis 100 mW) reichen jedoch für eine nennenswerte Temperaturerhöhung nicht aus. Eine Erwärmung der Haut sollte außerdem keine nachteiligen Folgen für die Gesundheit haben. Sonst müssten auch Aufenthalte vor Heizungen, heiße Bäder oder das Tragen von Pudelmützen gefährlich sein.
    In zahllosen Studien wurde die Einwirkung nicht-ionisierender Strahlung auf Zellen geprüft. Veränderungen der DNS (was als Voraussetzung für eine Krebsgefährdung gilt) und auch andere Marker (z.B. Oxydantien) konnten nicht mehr gefunden werden als in der Kontrollgruppe. Einige spektakuläre Ergebnisse, die immer noch in der Öffentlichkeit umhergeistern, stellten sich später als gefälscht heraus. Vielleicht haben Sie davon etwas gehört.
    Es gibt keine Hinweise, dass Mikrowellen-Strahlung an der DNS Veränderungen verursachen kann. Aufgrund der viel zu geringen Energie der einzelnen Quanten ist das auch logisch. Physikalisch wäre ein solcher Effekt nicht nachvollziehbar.

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    • Re: Wlan-Elektrosmog - Krebsgefahr


      Vielen Dank für Ihre Antwort!

      Sind aus auch nicht-themische Einflüsse so gut wie auszuschließen?

      MfG
      MM

      Kommentar


      • Re: Wlan-Elektrosmog - Krebsgefahr


        Wir reden ja gerade von nicht-thermischen Effekten, wenn wir von einer Krebsgefährdung sprechen. Solche nicht-thermischen Effekte wurden eben bisher nicht gefunden. Anfang der 90er Jahre wurde von der Handy-Industrie in Deutschland die Forschungsgemeinschaft Funk (www.fgf.de) gegründet. Diese Institution war finanziell sehr gut ausgestattet und gab zahlreiche drittmittelgeförderte Projekte an Universitäten in Auftrag. Ziel war die Suche nach nicht-thermischen Effekten, natürlich unter streng wissenschaftlichen Bedingungen. Das war durchaus ernst gemeint. Die Handy-Industrie wollte vermeiden, dass vielleicht später milliardenschwere Regressforderungen auf sie zukommen (vgl. Zigarettenindustrie in den USA). Die nicht-thermischen Effekte sollten also unbedingt vorher gefunden werden. Es war eine richtige Jagd. Regelmäßig trafen sich diese Superexperten in Workshops, nicht nur aus Deutschland, auch aus den USA, Schweiz, Italien u.a. Die Experten dieser Welt (Physiker, Biologen, Ingenieure usw.) diskutierten dort stundenlang winzigste Laboreffekte im Hinblick auf die Frage, ob es sichnicht doch vielleicht um einen nicht-thermischen Effekt handeln könnte. Ich saß selbst bei einigen Workshops dabei und war beeindruckt von der Akribie.
        Die FGF beendete 2009 nach 17 Jahren ihre Tätigkeit, da die Suche erfolglos geblieben war. Die zahlreichen Publikationen sollten Sie (hoffentlich) immer noch unter der o.g. Homepage nachlesen können. Es gibt auch ein Buch dazu von Roland Glaser, „Heilende Magnete – strahlende Handys“, was weitere Informationen liefert. Glauben Sie mir, die Effekte sind, wenn überhaupt, so marginal, dass es sich nicht lohnt darüber nachzudenken.
        Über diesen Themenkreis gibt es, wie immer, nicht-seriöse Informationen im Internet. Da müssen Sie kritisch sein.

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