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Hyperthermie

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  • Hyperthermie

    Guten Abend, Dr.Wust!
    In Freundeskreis und Verwandtschaft gibt es momentan drei Darmkrebspatientinnen, einen Lungenkrebs und eine Freundin mit Bauspeicheldrüsenkrebs haben wir gerade beerdigt. Immer mal wieder ist das Thema Hyperthermie aufgetaucht.
    Eine der Darmkrebspatientinnen ist momentan (sporadisch) zur Behandlung in einer Klinik in der Südpfalz + macht dort etwas "hyperthermisches". Eine andere holte sich zum Thema eine Zweitmeinung bei einem onk.Professor in Trier ein, der komplett abriet und die H. mehr oder weniger als Humbug und wissenschaftlich nicht belegt abtat und behauptete, dass die Nebenwirkungen + Auswirkungen bei Studien (in Hamburg?) verheerend gewesen seien.
    Jetzt lese ich, dass Sie sich mit Hyperthermie befassen, Professor + Strahlenspezialist sind und das auch noch an der Charité, der ich eher mal nicht unterstelle, mehr aus wirtschaftlichen Gründen heraus auf "Spezialitäten" angewiesen zu sein.
    Also, gradraus gefragt: Taugt sie was und wenn ja, in welchen Fällen?
    Ich selbst bin seit 7 Jahren rezidivfreier NH-Patient und alle Welt glaubt, mich fragen zu müssen, wenn ein Krebs diagnostiziert wird (so nach dem Motto: Du warst doch auch auf Mallorca, braucht man dort Sonnenmilch 15 oder 25?). Ins Forum kam ich heute, weil ich es dem Lungenkrebs-Patienten empfehlen und den Link kopieren wollte.
    So geht´s. Ihnen einen schönen Abend + eiskalte Grüße aus der Nordpfalz, Petro(hneNHL)


  • Re: Hyperthermie


    Die Hyperthermie wurde in den letzten Jahrzehnten an Uni-Kliniken (u.a. an der Charité) wissenschaftlich, also mit den Maßstäben der Schulmedizin, untersucht. Dabei kamen auch einige positive Ergebnisse heraus. Allerdings reichte der Benefit im Verhältnis zum Aufwand und den Kosten nicht aus, um eine Einführung auf breiter Front (also in der Regelversorgung) zu rechtfertigen. Die Hyperthermie wird weiter untersucht am Klinikum Großhadern (München) sowie an den Universitäten Tübingen und Erlangen. Leider gibt es auch einen nicht-schulmedizinischen Bereich, wo Verfahren unter dem Label Hyperthermie fast immer unkritisch und vor allem technisch insuffizient eingesetzt werden. Da muss man i.d.R. abraten. Trotzdem ist eine generelle Ablehnung nicht gerechtfertigt – man muss es sich im Einzelfall ansehen. Es gibt Fälle (z.B. Rezidive), wo die Hyperthermie segensreich sein könnte. Leider ist es den Pionieren nicht gelungen, für diese Fälle geeignete Zentren zu etablieren. Mehr Informationen finden Sie in der gerade erschienenen 3. Auflage des Bandes „Ratgeber Unkonventionelle Krebstherapien“, Ecomed Verlag.
    Nebenbei: eine Methode abzulehnen, ist immer sehr einfach. Schwierig ist es, eine Methode seriös zu untersuchen und dabei die positiven Aspekte herauszuarbeiten.

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