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Meine Mutter hat Krebs

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  • Meine Mutter hat Krebs

    Ich hoffe, hier ein bisschen Hilfe zu finden. Meine Mutter hat seit einiger Zeit Schmerzen im rechten Arm und jetzt ist die komplette Hand gelähmt. Der Neurologe schickte sie jetzt zum CT des Gehirns und es kam dabei heraus, dass sie eine Metastase in der Größe von 13 mm x 13 mm im Gehirn hat, welche die Nervenbahn abdrückt. Der Haupttumor soll in der Lunge sitzen, im linken Lungenflügel ist ein Tumor mit der Größe von 8 x 6 cm und im rechten Lungenflügel sind 3 kleinere Metastasen. Außerdem ist bei dem CT der Oberbauch mitgemacht worden und im Bericht steht, dass die Niere nicht abgrenzbar ist " hier wohl Z.n. Resektion". Meine Mutter hatte aber noch nie etwas an der Niere und wurde dort auch noch nie operiert. Heißt das, dass die Niere wahrscheinlich auch schon betroffen ist?

    Wir sind alle sehr verunsichert jetzt und warten dringend auf einen Termin in der Lungenfachklinik, den wir wohl am Montag mitgeteilt bekommen. Der Arzt sagte auf meine Nachfrage nur zu mir, dass es, wenn es das ist, was sie vermuten, sehr schlecht aussieht und die Lebenserwartung sehr kurz ist. Stimmt das? Ich bin total geschockt, meine Mutter hatte außer das am Arm keinerlei Beschwerden, raucht seit 20 Jahren nicht mehr und sie ist doch erst 65 Jahre alt. Vielleicht kann mir hier irgendjemand mit ähnlichen Erfahrungen oder Herr Dr. Wust irgendwas zu der Sache sagen. Ich kann fast keinen klaren Gedanken mehr fassen, ich bin total geschockt. Danke.


  • Re: Meine Mutter hat Krebs

    Hallo Herr Dr. Wust, es hat jetzt einige Zeit gedauert, aber nun sind alle Untersuchungen abgeschlossen. Die Diagnose lautet: Peripheres nichtkleinzelliges Lungenkarzinom des li. Unterlappens mit kontralateraler pulmonaler Metastasierung und mit cerebraler Metastasierung. Ergebnis der Pathologie: primär-pulmonales Adenocarcinom (TTF1 stark positiv) Stadium IV. Laut Ärzten ist außer einer palliativen Chemotherapie nichts mehr machbar. Auf unsere Frage, welche Lebenserwartung unserer Mutter nun hat, bekommen wir immer nur die Auskunft, dass es nicht sehr gut sei, ihr Allgemeinzustand sei reduziert und vorgealtert, es könne alles sehr schnell gehen.

    Herr Dr. Wust, was sagen Sie dazu? Ist hier wirklich nichts mehr machbar außer der Palliativtherapie. Verstehe ich das richtig, für mich bedeutet palliativ quasi Sterbebegleitung? Danke für Ihre Infos.

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    • Re: Meine Mutter hat Krebs

      Es ist schwierig, für Ihre Mutter eine klare Stellungnahme abzugeben. Formal betrachtet liegt ein metastasierendes Bronchuskarzinom vor, sogar mit cerebraler Metastasierung. Da ist die Prognose auf den ersten Blick nicht besonders günstig. Bei genauer Betrachtung wird aber nur eine Hirnmetastase beschrieben, die man eigentlich stereotaktisch bestrahlen könnte (?). Auch die Fernmetastasierung stellt sich als begrenzt heraus: 3 kleine Herde in der rechten Lunge. Bei der hier beschriebenen begrenzten Ausbreitung (oligotop) kann man eventuell etwas mehr tun (darf aber auch nicht übertriebene Hoffnungen verbreiten).
      Zunächst muss die Hirnmetastase behandelt werden. Das geschieht mit Bestrahlung (Ganzhirn mit Aufsättigung oder stereotaktisch) – die Technik muss hier individuell betrachtet werden (für mich aus der Ferne unmöglich). Dann würde eine Chemotherapie beginnen, begleitend oder konsolidierend kann man den Primärtumor (und eventuell die kontralateralen Herde) bestrahlen. Damit lassen sich alle bekannten Regionen behandeln, und eine langfristige Rückbildung wäre möglich. Inwieweit der AZ eine solche aufwendige Vorgehensweise erlaubt, weiß ich nicht. Auch wenn Ihre Mutter seit 20 Jahren nicht mehr raucht, scheinen die Reserven eher gering zu sein. Das könnte dagegen sprechen.

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      • Re: Meine Mutter hat Krebs

        Hallo Herr Prof. Wust, zunächst einmal vielen Dank für Ihre Antwort. Die Hirnmetastase soll stereotaktisch bestrahlt werden, sie hat aber im Moment noch ein Ödem an der Metastase und das soll zunächst mit Kortison behandelt werden, bevor die Bestrahlung beginnt. Bzgl. der Lunge sagen die Ärzte das mehr als eine palliative Chemo nichts mehr bringt, da der primäre Tumor mit 8 x 6 cm sehr groß sei. Laut MRT sind an der Leber 2 kleine Läsionen zu erkennen, da sie aber sehr klein sind, kann nicht sicher gesagt werden, ob es sich ebenfalls um Metastasen handelt.

        Der AZ ist im Moment nicht sehr gut, sie wiegt nur noch 50 kg, sie hat einen starken Diabetes entwickelt, der total entgleist, Werte von bis zu 488 sind an der Tagesordnung. Außerdem hatte sie jetzt einen Infekt auf der Lunge, der nach der Entnahme der Gewebeprobe aufgetreten ist, aber dank Antibiotika wieder besser ist.

        Letzte Woche hat sie jetzt ihre erste Chemo bekommen und in 3 Wochen soll die nächste erfolgen. Ich denke, wir können nicht mehr tun, als abzuwarten. Trotzdem vielen Dank für Ihre Infos.

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