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Ösophaguskarzinom

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  • Ösophaguskarzinom

    Frage an Prof. Wust
    Bei mir wurde im August ein Ösophaguskarzinom ca 30 cm ab Zahnreihe diagnostiziert. Es hat noch keine Metastasen gebildet, allerdings sehen 3 umliegende Lymphknoten verändert aus, eine Biopsie war allerdings ohne befund. Ich erhalte jetzt als Vorbehandlung eine Chemo mit Cisplatin und Bestrahlungen, anschließend soll operiert werden. Jetzt habe ich erfahren, das es auch das Mittel Carboplatin gibt, welches 45 mal weniger Nebenwirkungen haben soll als Cisplatin. Wie sehen Sie das, kann man auch Carboplatin einsetzen und erzielt man damit en gleichen Erfolg wie mit Cisplatin? Ich habe als Begleitmittel gegen Übelkeit MCP Tropfen bekommen, die ich aber nicht vertragen habe. Es soll von Schwarz und Glaxo noch je 1 anderes Mittel geben. Welches würden Sie mir empfehlen?


  • Re: Ösophaguskarzinom


    Darf ich ganz leise darauf hinweisen, daß es hier noch ein eigenes Forum für Chemotherapie gibt - dort antwortet ebenfalls ein erfahrener Onkologe...

    Gute Wünsche,
    th.

    Kommentar


    • Re: Ösophaguskarzinom


      Es ist nicht ganz richtig, dass Carboplatin in jeder Hinsicht verträglicher ist als Cisplatin. So können die Auswirkungen auf das Blutbild (Hamatotoxizität) beim Carboplatin stärker sein. In Studien war das Carboplatin häufig dem Cisplatin in der Wirksamkeit unterlegen (gerade bei Plattenepithelkarzinomen), so dass das Carboplatin i.d.R. als Reservemittel gilt, wenn Kontraindikationen gegenüber Cisplatin bestehen. Das gilt auch beim Ösophaguskarzinom.
      Gegen Übelkeit gibt es natürlich viel effektivere Medikamente, z.B. Zofran, Kevatril oder Emend.

      Kommentar


      • Re: Ösophaguskarzinom


        Hallo Herr Prof. Wust,
        ich muß mich heute nochmals an Sie wenden, da ich dringend eine Entscheidungshilfe benötige. Ich bin inzwischen mit 4 Chenozyklen behandelt worden und zwar I. 3 Tage Cisplatin, II. 1.Tag Docetaxel135 mg, 2. - 5.Tag je 35 mg Cisplatin und 2X 48 Std. 5 FU 3000mg, III. 1. Tag Docetaxel 120 mg, 2.-5. Tag Cisplatin und 5FU. Gleichzeitig habe ich 22 Bestrahlungen mit insgesamt 39,6 Gy erhalten. Während der 3 Zyklen mit Bestrahlung ging es mir erstaunlich gut, ich konnte alles essen, habe mich nur schlapp und müde gefühlt. 3 Tage nach Ende des 3. Zyklus hatte ich dann einen Einbruch mit starken Schmerzen in der Brust, konnte so gut wie gar nichts mehr schlucken, noch nicht mal Tee und mußte mich nach 3 Tagen stationär für 1 Woche aufnehmen lassen, da ich schon 10 kg abgenommen hatte. Nach Infusionstherapie hat sich der Zustand wieder gebessert und nach2 Wochen konnte ich wieder alles essen und habe auch 6kg wieder zugenommen. . Dann IV. Zyklus 1.Tag 120 mg Docetaxel, 2. + 3. Tag 60mg Cisplatin. Jetzt wurde ein PET/CT gemacht und es konnte dabei sowohl in der Speiseröhre als auch in den Lymphknoten kein Krebsbefall mehr festgestellt werden. Jetzt soll ich mich entscheiden, ob die Behandlung mit Chemo und Bestrahlung noch etwas weitergeführt werden soll ohne OP, oder obich mich im Januar operieren lassen will, wobei dann im Nachgang immer noch eine Chemo gemacht werden könne. Was würden Sie für die bessere Lösung halten um ggfs. nachhaltig Krebsfrei zu bleiben? Ich bin jetzt 60 Jahre alt und hatte eigentlich vor, nachmeinem Erwerbsleben auch noch etwas von meiner Rente zu haben.
        Vielen Dank für Ihre Mühe und frohe Weihnachten

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        • Re: Ösophaguskarzinom


          Das ist eine schwierige Frage. Es wurde bisher nicht in einer Studie gezeigt, welche Strategie günstiger ist. Die Operation beinhaltet ein höheres Risiko (Komplikationen). Dafür ist die Operation die wirksamere Behandlung. Wenn Sie also eine möglichst effektive Behandlung wünschen (mit der Chance einer möglichst langfristigen Kontrolle), wäre das die Op. Allerdings nehmen Sie dann ein höheres Risiko in Kauf. Meine Einschätzung wäre, dass die Operation mit adjuvanter Chemotherapie tatsächlich eine höhere Chance beinhaltet. Aber auch die andere Option (Aufsättigung der Strahlendosis) beinhaltet eine Chance der Tumorkontrolle, allerdings bei geringerem Risiko. Entscheiden müssen Sie natürlich selbst – die Kriterien habe ich genannt.

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