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Jetzt CT oder erst später?

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  • Jetzt CT oder erst später?

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wust,

    ich habe mich vor sechs Monaten das letzte Mal gemeldet gehabt und habe da mal eine Frage.

    Folgender Sachverhalt:

    Ich bin 37 Jahre, seit der Jugend starker Raucher, viel Husten in den letzten Jahren, seit längerer Zeit öfters bräunlicher Auswurf, es kam auch Blut vor. Es wurden in Abständen zwei CT´s gemacht. Beim zweiten wurde ein 1mm großer und 1,5 mm großer Punkt gefunden. Beim ersten CT Befund war er nicht drauf. (Arzt im Krankenhaus sagte diese wären aber schon beim ersten CT vorhanden gewesen). Nachdem bei einer Bronchoskopie im Sputum atypische epithiale Zellen die einen vagen Karionomverdacht begründen, gefunden wurden, war ich nochmals im Krankenhaus und hatte eine starre Bronchoskopie. Die Punkte konnten während der Bronchoskopie nicht gefunden werden, es wurde abermals das Sekret entnommen und die Lymknoten punktiert. Das Sputum wurde diesmal von zwei unterschiedlichen Laboren untersucht. Es wurden keine Krebszellen gefunden, nicht im Sputum und nicht in den Lympfknoten. Die Bronchoskopie war auch unauffällig. Mir wurde gesagt, das ich in einem Jahr nochmals ein CT machen solle (lt. Fleischner Society).

    Nun zu meiner Frage. Sollte ich wirklich ein Jahr warten oder sollte ich jetzt (also nach einem Jahr) zum CT gehen. Krebs wächst doch schnell oder? Können diese atypischen Zellen mal im Befund vokommen, was halten bzw. raten Sie?

    Danke.

    Freundliche Grüße


    Polando


  • Re: Jetzt CT oder erst später?

    Können Sie mir raten, ob ich vielleicht jetzt schon zum CT gehen sollte? Oder mache ich mich trotz Blut oder braunen Bestandteilen und das einmalige Vorkommen von atypischen Zellen (was wiederlegt wurde) zu viele Gedanken? Ich war im Mai das letzte Mal beim CT, also erst nach einem Jahr wieder oder jetzt schon? Danke für Ihre Antwort.

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    • Re: Jetzt CT oder erst später?

      Durch das starke Rauchen kommt es zu einer chronischen Bronchitis, die mit Husten und Auswurf einhergeht. Da kann aufgrund der Schleimhautentzündung auch etwas Blut beigemengt sein. Auch atypische Zellen können auftreten, da durch starke Entzündung veränderte Zellen (dysplastische Zellen) von schon entarteten Zellen schwer zu trennen sind.
      In Ihrem Alter ist trotz der Vorgeschichte die Ausbildung eines Bronchuskarzinoms unwahrscheinlich. Das wird sich mit zunehmendem Alter ändern. Man muss es in Abhängigkeit von den Packungsjahren sehen, ab 30 Pack-Years wird es kritisch. Im Prinzip könnte man mit einem Niedrigdosis-CT eine Früherkennung anstreben – das ist aber keine Lösung. Ein jährliches CT wäre hier schon das Maximum, und es ist bisher nicht erwiesen, dass diese Strategie wirklich Vorteile bringt. Es sind auch immense Kosten und ein hoher Aufwand damit verbunden. Man findet häufig kleinere Veränderungen, die schwer interpretierbar sind, wie auch bei Ihnen geschehen.
      Man muss daher eindringlich darauf hinweisen, dass die Beendigung des Rauchens die bessere Strategie ist. Dann würde in den nächsten Jahren die Wahrscheinlichkeit einer Krebsentwicklung immer weiter abnehmen und daher die Notwendigkeit einer Früherkennung entfallen.

      Kommentar


      • Re: Jetzt CT oder erst später?

        Vielen Dank. Die 30 Packungsjahre dürfte ich voll haben. (habe mal nachgerechnet, komme auf 32-34 Jahre). Also wird es kritsch. Können Sie mir mal kurz schildern, wie es sich verhält wenn man mit dem Rauchen aufhört, wie verhält es sich dann mit dem Lungenkrebsrisiko?

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        • Re: Jetzt CT oder erst später?

          Bei Rauchern kommt es nach Beendigung des Rauchens zu einer allmählichen Regeneration/Erholung der Schleimhaut in den Bronchien. Das kann leider Jahre dauern und ist mitunter auch mit Beschwerden verbunden (bzw. die durch das Rauchen induzierten Beschwerden hören nicht sofort auf). Nach etwa 10 Jahren nimmt dann das Lungenkrebsrisiko deutlich ab und nähert sich kontinuierlich dem Risiko eines Nichtrauchers an.
          Leider sinkt mit dem Nikotinstopp der Grundumsatz, so dass es bei gleichen Essgewohnheiten zu einer Zunahme des Körpergewichts kommen kann. Das könnte ein Problem beim Aufhören sein. Man sollte am besten gleich gegensteuern - entweder Kalorien reduzieren oder zusätzlich Bewegung/Sport.

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