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Zusammenhang Brustkrebs und Herzinfarkt

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  • Zusammenhang Brustkrebs und Herzinfarkt

    Ich habe auf Ihren Seiten von einer engl. Studie gelesen, die einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs-Strahlentherapie und Herzinfartkt herstellt.
    Gibt es außer dem kurzen Artikel noch weitere Informationen - auf Deutsch? Ich bin 2006 an Brustkrebs erkrankt. Therapie war OP, Chemo, Bestrahlung, antihormonelle Behandlung, Herzeptin. Seit 1992 habe ich an Bluthochdruck gelitten. Nach der Bruskrebsbehandlung war der Bluthochdruck verschwunden. Der Herzmuskel hat also reagiert. Im letzten Jahr habe ich nun einen Herzinfarkt gehabt. Ich bin weder Raucher, noch übergewichtig usw. Mir wurde immer wieder gesagt, ich gehöre keiner Risikogruppe an. War halt so. Nun läuft seit 1,5, Jahren meine Klage auf Beibehaltung meiner Schwerbehinderung, die mir vollkommen gestrichen wurde. Wenn ich zur Problematik weitere Informationen bekommen könnte, kann ich das möglicherweise bei der Klage verwenden. Können Sie mir helfen?


  • Re: Zusammenhang Brustkrebs und Herzinfarkt

    1. Die koronare Herzerkrankung kann durch eine Strahlenexposition des Myokards verstärkt werden. Daher versucht man mit den modernen Bestrahlungstechniken die Dosis am Herzen so niedrig wie möglich zu halten. Eine Rolle spielt auch die Seite. Vorwiegend bei einer postoperativen Bestrahlung der linken Brust kann das Herz eine relevante Dosis bekommen.
    Man hat den Zusammenhang zwischen Herzinfarkt/Koronarinsuffizienz und Bestrahlung der Thoraxwand in älteren Studien und bei langfristiger Beobachtung über viele Jahre gefunden. Damals wurde mit inzwischen veralteten Techniken (Telekobalt) bestrahlt. Außerdem wurden die Lymphabflusswege, inklusive der Parasternalregion (also Brustbeinbereich), fast immer mitbestrahlt. Man findet etwas in der älteren wissenschaftlichen Literatur (s. z.B. J. Overgaard). Natürlich war die Dosis damals viel höher (auch die Volumenbelastung). Es handelt sich um eine (eigentlich aus den epidemiologischen Daten von Hiroshima und Nagasaki bekannte) Spätfolge, die Jahre, eher Jahrzehnte benötigt, bis sie manifest wird. Sie erhöht nur ein ohnehin vorhandenes Risiko in geringem Umfang. Es geht um einige %, also der Effekt ist nicht groß und man kann einen Herzinfarkt nicht generell auf eine Bestrahlung schieben. Es ist „nur“ ein weiterer Risikofaktor. Auch die Zeit (ca. 6 Jahre?) ist etwas kurz. Wenn die Seite stimmt (links!), könnte man dennoch einen gewissen Zusammenhang herstellen, zumindest behaupten. Übrigens spielt auch die Chemotherapie (Epirubicin) eine Rolle, ist vielleicht sogar wichtiger (kardiotoxisch). Auch die Rolle des Herceptin und der Östrogenentzug kann hier noch angeführt werden. Das sind alles Faktoren, die eine koronare Herzerkrankung eher begünstigen.
    Es wurde gerade ein interessanter Kommentar veröffentlicht: Ischemic Heart Disease and Breast Cancer Radiotherapy: The Way Forward. Taylor C, Darby SC. JAMA Intern Med. 2013 Oct 28. doi: 10.1001/jamainternmed.2013.9131. [Epub ahead of print] No abstract available. Wenn Sie mir Ihre E-Mail-Adresse mitteilen, kann ich die kurze Arbeit schicken. Sie enthält wesentliche Literaturangaben.

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