Lungenkrebst T4 N?M1b

[Konrad]

Hallo liebe Experten,

gibt es bei dieser Diagnose noch eine Lebenserwartung ?
wenn, wie lange.

ausgedehnter Tumor in LWS, 1 Tumor im Gehirn, Tumore in den Nebennieren.

Welche Behandlungen sind überhaupt sinnvoll und angebracht.

Bin für jede Hilfe dankbar.

[Prof. Wust]

Re: Lungenkrebst T4 N?M1b


Auch im metastasierenden Stadium kann es erfolgreiche Behandlungen des nicht-kleinzelligen (?) Bronchuskarzinoms geben (oder ist es kleinzellig?). Zunächst muss die Hirnmetastase behandelt werden: Op und/oder Bestrahlung. Dann wird die Chemotherapie eingeleitet. Die Radiotherapie wird gezielt bzw. bei Bedarf eingesetzt. In günstigen Fällen kann man damit längere Überlebenszeiten erreichen (ich habe auch schon mehrere Jahre gesehen). Allerdings ist es leider nicht immer so günstig.

[Konrad]

Re: Lungenkrebst T4 N?M1b


dankle herr prof. wust für die nachricht,

laut thoraxklinik heidelberg soll es nicht kleinwüchsig sein.
am montag ist das bestrahlungs-CT in der radiologie der uni vorgesehen.

meine zusatzfrage ist.

bringt ein PET-CT-Colin oder ähnlich eine bessere sichtbarkeit der tumore im kopf, wirbelsäule, nieren usw. ?
weiter bestehen immer stärkere schmerzen auf der linken rückenseite.

haben Sie erfahrungen mit einer zweiten meinung eines guten arztes im bereich heidelberg, heilbronn, mannheim ?
in dieser situation greift man nach jedem stohhalm.

es geht um meine frau, ich selbst habe seit 2002 prostatakrebs.

[Prof. Wust]

Re: Lungenkrebst T4 N?M1b


Sie meinen vermutlich ein FDG-PET-CT (Cholin wird nur beim Prostatakarzinom eingesetzt), welches beim Bronchuskarzinom Informationen zur Ausbreitung liefert. Im Falle Ihrer Frau würde ein solches PET vielleicht Zusatzinformationen liefern (weitere Metastasen), allerdings würden solche Informationen zu dieser Zeit nicht weiter helfen. Es sind ja nach Ihren Angaben schon einige Metastasen bekannt (LWS, Hirn, NN)., die man vermutlich im CT gut sieht. Daher ist jetzt eine Chemotherapie indiziert und vorher (oder parallel) die Bestrahlung der Hirnmetastase. Aufwendige und kostspielige Untersuchungen sollten nur durchgeführt werden, wenn therapeutische Konsequenzen daraus erwachsen.

[Konrad]

Re: Lungenkrebst T4 N?M1b


[quote Prof. Wust]Sie meinen vermutlich ein FDG-PET-CT (Cholin wird nur beim Prostatakarzinom eingesetzt), welches beim Bronchuskarzinom Informationen zur Ausbreitung liefert. Im Falle Ihrer Frau würde ein solches PET vielleicht Zusatzinformationen liefern (weitere Metastasen), allerdings würden solche Informationen zu dieser Zeit nicht weiter helfen. Es sind ja nach Ihren Angaben schon einige Metastasen bekannt (LWS, Hirn, NN)., die man vermutlich im CT gut sieht. Daher ist jetzt eine Chemotherapie indiziert und vorher (oder parallel) die Bestrahlung der Hirnmetastase. Aufwendige und kostspielige Untersuchungen sollten nur durchgeführt werden, wenn therapeutische Konsequenzen daraus erwachsen.[/quote]

Fragen über Fragen:

was ist passiert ?

meine Frau ist verstorben.
am Donnerstag hat sie Blut erbrochen, was sonst nie der Fall war.
Sie kam mit dem Notarzt in die Klinik. Blutung hatte aufgehört. Nach Untersuchungen in der Endoskopie sprach der Arzt mit mir und teilte mir mit, meine Frau liege im Sterben.
Der Lungentumor habe eine Hauptader beschädigt, OP oder Verödung sei nicht möglich.Sie habe keine Schmerzen und werde aus der Nakose nicht mehr erwachen.

Konnte man das nicht vorher sehen und erst hier vor 2 Wochen eine Behandlung beginnen ?
War es ein Irrtum erst den Tumor im Kopf bestrahlen zu wollen ?

Sie hat gearbeitet bis zum letzten Tag. Seit 3 Wochen starke Schmerzen. Ansosten ging es ihr doch gut.

[Konrad]

Re: Lungenkrebst T4 N?M1b


hallo,

ich suche verzweifelt nach einer erklärung.
konnte man nicht merken, dass sich der tumor in der lunge vergrößert ?
konnte man nicht vor 3-4 wochen mit behandlungen der lunge beginnen ?
warum wollte man erst den tumor im kopf bestrahlen obwohl, wie nun geschehen, der tumor in der lunge wichtiger war ?

[Konrad]

Re: Lungenkrebst T4 N?M1b


bedanke mich für die antworten.

leider ist es auch hier so,
patient tot, der nächste bitte.

bleibende fragen werden nicht beantwortet.

[Prof. Wust]

Re: Lungenkrebst T4 N?M1b


Natürlich versuche ich gerne Ihre Fragen zu beantworten. Bei Hirnmetastasen ist zunächst die Kopfbestrahlung indiziert, da Hirnmetastasen unbehandelt sehr schnell zu Komplikationen führen. Das war auf jeden Fall richtig. Die Frage ist, ob mit der Behandlung des Primärtumors (und eventueller weiterer Metastasen) schon parallel begonnen wird (i.d.R. mit einer Chemotherapie). Das wird im individuellen Fall entschieden. Wenn der Allgemeinzustand ganz gut ist und die Hirnmetastasen auf die Bestrahlung ansprechen, würde ich einen frühen Beginn der systemischen Therapie befürworten. Warum das hier etwas anders lief, weiß ich nicht. Andererseits sollte man die Therapie nicht überschätzen. Der Primärtumor war offenbar weit fortgeschritten und hatte eine Arterie infiltriert. Es ist keineswegs sicher, dass die Chemotherapie die Blutung verhindert oder wesentlich verzögert hätte. Der Krankheitsverlauf wäre vielleicht nur gering verändert worden.

[Konrad]

Re: Lungenkrebst T4 N?M1b


herr prof. wust,

danke für ihre mühe hier im forum.

es lief wohl was verkehrt.
es ist aber nicht mehr umkehrbar.