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Speiseröhrenkrebs

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  • Speiseröhrenkrebs

    Sehr geehrter Prof. Dr. Wust


    Bisheriger Ablauf bei meiner Frau,

    20.08.2010
    1. Endoskopie
    Tumorbefund: Plattenepithelkarzinom des proximalen Ösophagus, 20cm ab Zahnreihe, zirkulär wachsendes Karzinoms, bei Berührung sofort blutend.

    31.08.2010
    PET
    Das Ösophaguskarzinom stellt sich stoffwechselaktiv bis SUV max. 16,8 dar und beginnt auf Höhe Carina / BWK 6 und reicht bis auf Höhe BWK 9, noch deutlich proximal des ösophagogastralen Übergangs. Wandverdickung bis 11 mm Durchmesser, die Aorta wird um 90° Zirkumferenz ( 9-12 Uhr) umschlossen ohne abgrenzende Fettlamellen in diesem Bereich. Kaudal des linken Hauptbronchusabgangs zeigt sich paraösophageal links ventrolateral ein Lymphknoten von 11 x 7 mm Durchmesser, eine Stoffwechselaktivierung kann aufgrund des hohen Stoffwechselniveaus des unmittelbar anliegenden Ösopharguskarzinoms nicht beurteilt werden. Eine Infiltration der Aorta ist zu Vermuten, damit Stadium cT3.

    06.09.2010
    Endoskopie
    Beurteilung: Aspekt eines fortgeschrittenen Ösophaguskarzinoms mit nicht passierbarer Stenose -ab 20 cm ab VZR: V.a. Tumorausläufer -ab 25 cm ab VZR: zirkuläre Tumorstenose
    Minisondensonographisches Stadium mindestens uT3NxMx
    08.09.2010 Behandlung :
    Chemotherapie und Strahlentherapie
    21.10.2010
    Endoskopie nach 1. Chemozyklus und Bestrahlungen
    Tumorstadium: Im thorakalen Bereich zeigt sich ein nicht passierbares, zirkulär, exophytisch und ulcerierend wachsendes Karzinom, ohne Fistelöffnung. Die Schleimhaut von 20-30 cm ist sehr ulcerös,vulnerabel mit Kontaktblutung.

    Bisherige Behandlung:

    11.-15.10.2010 1.Chemozyklus: mit Cisplatin 80mg/m² an
    Tag 1 und 1000 mg/m² an Tag 1-5
    08.-12.11.2010 2.Chemozyklus: mit weniger Cisplatin /
    5 FU im Rahmen der simultanen Radiochemotherapie
    11.10.-23.11.2010 30 Bestrahlungen


    13.12.2010
    Endoskopie: Nach 2. Chemzyklus und ca. 3 Wochen nach Strahlungsende.Tumorstadium: Weiterhin dasselbe s.o.21.10.2010
    Befund CT:
    Lymphdrüsenschwellung durch Bestrahlung und 2 Chemozyklen zurück gegangen, auch ist der Tumor etwas kleiner geworden, aber kompletter Verschluss der Speiseröhre, keine Fernmetastasen.

    Aussage beh. Arzt: Speiseröhrenkrebs direkt an der Aorta und Luftröhre hinter dem Brustbein. Operation wäre ein Himmelfahrtskommando. Das sog. „afterloading“ und weitere Bestrahlungen kommen auch nicht mehr in Frage.
    Weitere Aussage: Wir können den Krieg nicht gewinnen, nur ein paar Schlachten.
    Weitere Behandlung: 3. Chemo nach Auffrischung und Blutransfusion.

    Weiteres Vorgehen:
    1x Auffrischung mit u.a. Cortison,
    1x Bluttransfusion anschl. HB von 7,7 auf 11,4 g/dl
    17.12.-21.12.2010 Chemo mit 5 FU Dosis über 5 Tage mit Elastomerpumpe zu Hause( Anschluß über 3-Wegehahn an den Venenport)
    direkter danach Blutbefund i.O. Tumorstadium offen.

    Zur Zeit weiterhin parenterale Ernährung über Venenport (seit dem 20.10.2010).
    Zustand meiner Frau: Viel spucken und viel Schlaf, bei kurzer Tätigkeit totale Erschöpfung.
    Z.Zt.starke Rückenschmerzen, Wirbelsäule und Schulter, sowie Brustbein. Einnahme von 1 Tabl./Tag Temgesic sublingual, keine Wirkung.

    Folgende Fragen haben wir:
    Sind Sie der gleichen Auffassung wie der behandelnde Arzt, oder gibt es Ihrer Meinung noch andere Behandlungsmöglichkeiten z.B. Operation durch die Speiseröhre, Tumorgewebezerstörung durch andere Verfahren?

    Gibt es unabhängigere Ernährungsmöglichkeiten, um nicht ans Haus gebunden zu sein?
    Eine Magensonde wurde ausgeschlossen, da man nicht von innen in den Magen kommt.

    Ist Ihrer Meinung nach der Fall so spezifisch, dass es Sinn machen könnte weitere
    Meinung einzuholen?
    Mit freundlichen Grüssen


  • Re: Speiseröhrenkrebs


    Eine Operation kann nur ca. 4 Wochen nach einer RCT mit 45 Gy (25 x 1,8 Gy) durchgeführt werden. Das muss entsprechend geplant und mit den Chirurgen abgesprochen sein. Diese Option besteht somit nicht. Natürlich kann ich nicht beurteilen, ob hier eine Operabilität bestanden hätte. Das muss mit den Chirurgen besprochen werden. Auch die RCT mit 30 Bestrahlungen (54 Gy oder 60 Gy) ist eine kurative Option. Höhere Dosen werden i.allg. nicht gegeben. Die Al-Methode ist für einen solchen ausgedehnten Tumor zu kurzreichweitig. Demnach ist jetzt die Therapie zunächst abgeschlossen, ev. Weiterführung einer Chemotherapie. Deswegen kann trotzdem die Passage schlecht (es muss nicht unbedingt ein wachsender Tumor sein). Andere Therapiemöglichkeiten sehe ich nicht.
    Zur verbesserten Ernährung wäre eine PEG (direkter Magenschlauch vom Bauch) zu diskutieren. Damit kann man sich recht bequem über lange Zeiträume ernähren. Eine PEG ist nicht mit einer Magensonde zu verwechseln, die unbequem ist und vermutlich wegen der Unpassierbarkeit der Stenose nicht geht.

    Kommentar


    • Re: Speiseröhrenkrebs


      Hallo Willibald65,

      es ist schrecklich was ich da von Deiner Frau lese. Du machst sicherlich fürchterliche Stunden gerade durch, wie auch Deine Frau. Bei meinem Bruder wurde am 14.7.2010 Speiseröhrenkrebs diagnostiziert, 15 cm unterhalb, Mageneingang ebenfalls wie auch die Lymphknoten befallen. Ich habe gedacht, mir zieht es die Füße weg. Wir haben seit dem Juli 2010 ein Martyrium durchgemacht, ein Wechsel zwischen Hoffnung und Resignation. Vor 4 Tagen ist er qualvoll gestorben, erstickt.
      Nun will ich Dir damit nicht die Hoffnung nehmen, dass mit Deiner Frau nicht doch noch alles gut ausgehen könnte....

      Ich bin leider nur ein medizinischer Laie, aber ich habe gerade vor ca. 4 Wochen durch einen Bericht erfahren, dass der Uniklinik Mainz ein Durchbruch bei Speiseröhrenkrebs gelungen ist, sie bieten als eine der ersten deutschen Kliniken eine minimal invasive Operation an. Vielleicht ist das noch eine Option für Deine Frau, falls keine Fernmetastasen vorhanden sind????
      Übrigens habe ich auch gehört, dass man in Amerika wohl schon die komplette Speiseröhre entfernt, was offensichtlich in Deutschland noch nicht möglich ist.

      Ich wünsche Deiner Frau und Dir alles alles Gute, viel Kraft und das es doch noch gut ausgeht.

      Liebe Grüsse,
      Kessie42

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