magen und leberkrebs, patientin sehr schwach

[sybill]

guten tag!
ich weiss, eine genaue antwort kann ich nicht bekommen, dennoch hoffe ich hier hilfe zu finden.
meine schwiegermutter ist krebsvorbelastet (die blase wurde entfernt und sie hatte brustkrebs)
ende april bekam sie eine neue diagnose: magenkrebs, leberkrebs und ein tumor am beckenboden.
zusätzlich hatte sie probleme mit dem darm, kann seitdem kaum essen. in einer op wurde ein stück vom darm entfernt.
die meiste zeit geht es ihr sehr schlecht, sie bekommt morphium-pflaster, kann immer noch kaum essen. sie hat sehr stark abgenommen und ist zu schwach aufzustehen.
ich weiss leider nicht wie weit fortgeschritten die einzelnen krebsherde sind und habe auch sonst keine informationen über befunde...
mein freund selbst ist krankepfleger, hat daher ja etwas ahnung von der materie und sucht immer andere erklärungen (dass sie so gelb ist liegt nicht an der leber, sondern.... so schwach ist sie nicht....)
die ärzte hatten eine chemo im sinn, die aber immer wieder verschoben wurde, wohl weil sie zu schwach ist. selbst die reha wurde abgesagt und seit heute heisst es "dass die ärzte nichts mehr machen"
ich kann mit meinem freund kaum darüber reden. er macht dicht und sagt eben selbst dass er noch nicht bereit ist das so zu akzeptieren.
ich würde gerne wissen wie die chancen stehen, auch zeitlich, wenn wirklich nichts mehr gemacht wird. ich bin mir im klaren dass es auf die ferne schwer ist und würde sie sicherlich nicht darauf festnageln oder zu meinem freund sagen "aber im internet steht...."

ich bin ziemlich verzweifelt, habe keine ahnung wie ich helfen kann und auf was ich mich einstellen muss. seit der diagnose schon habe ich das gefühl dass ich die das schwärzer sehe als er. ich würde nur gerne im groben wissen was mich erwartet und wieviel zeit wir ungefähr noch haben damit ich soweit möglich alles hinten anstelle um sie zb noch oft ihren enkel sehen zu lassen.... wobei ich mir selbst da nicht sicher bin ob sie dadurch nicht zusätzlich traurig wird...

über eine antwort wäre ich sehr dankbar. sowohl vom doc als auch von menschen mit eigenen erfahrungen diesbezüglich....

mfg
sybill

[Prof. Wust]

Re: magen und leberkrebs, patientin sehr schw


Nach Ihrer Schilderung handelt es sich um ein fortgeschrittenes Tumorleiden mit (vermutlich) Metastasen in mehreren Organen. Welcher der früheren Tumoren hier ursächlich ist, spielt wohl kaum noch eine Rolle (eher Brustkrebs?). Die Chemotherapie wäre die einzige Option, um noch etwas Zeit zu gewinnen. Wenn diese nicht mehr möglich ist (wie die Ärzte sagen), wird es schwierig. Nach der Erfahrung ist die Lebenszeit recht kurz, wenn ein Patient immer mehr an Gewicht verliert und zu schwach ist zum Aufstehen. Dann sind es eher Wochen als Monate, manchmal nur wenige Tage.

[sybill]

Re: magen und leberkrebs, patientin sehr schw


danke für ihre einschätzung...
als ich sie das letzte mal sah, hat sie alle kräfte gesammelt, ist aufgestanden und die ca 10 m mit uns zum fahrstuhl. manchmal kann sie kleinigkeiten essen, immerhin...
nun ist sie in einer reha-einrichtung, kam dort direkt wieder auf intensiv (also kein koma zustand oder öhnliches, nur eben auch an geräte. auf eigenen wunsch ist sie nun aber wieder auf einem der normalen zimmer)

das letzte, bezüglich des krebs, was mir jemand gesagt hat war, dass er 400% gewachsen ist.

ich denke auch wir sollten versuchen so viel zeit wie möglich dirt zu verbringen.

als ich die 1. mail schrieb, hatte ich noch ein klein wenig hoffnung, mittlerweile ist auch die geschwunden
ich danke ihnen trotzdem dafür, dass sie mir auch die möglichkeit aufweisen dass es sich evtl nur um tage handeln könnte...

sybill