Mein Mann 63 machte im März eine Vorsorgeuntersuchung, wo eine Vergrößerung der Prostata festgestellt wurde und ein PSA Wert von 3,3. Bei einer Urologischen Untersuchung im August, stellte der Arzt eine Verhärtung fest und es wurde eine Gewegeprobe entnommen. PSA 4,39. Der Befund, von 6 waren 2 positiv. Gleason score 6 (3+3).
Es wurde zur OP oder Bestrahlung geraten. Gibt es noch andere Möglichkeiten??
Was kann man tun?
Bei dieser Konstellation (niedriges Risiko) kann auch noch eine Seeds-Implantation in Erwägung gezogen werden. Op, externe Bestrahlung oder Seeds sind die 3 Standardverfahren. Alles andere wäre experimentell und in einer solchen Situation nicht empfehlenswert. Hier sollte man auf die bewährten Verfahren zurückgreifen. Bei der Bestrahlung wendet man am besten die intensitätsmodulierte bildgesteuerte Radiotherapie an (IGRT, IMRT). Da solle man darauf achten, dass die bestmögliche Methode eingesetzt wird.
Inkontinenz kommt nach Seeds oder externer Bestrahlung praktisch nicht vor. Allerdings kann es zu einer Harnwegsreizung (mit Drang) kommen. Erektilitätsstörungen treten bei den Strahlenmethoden seltener und später als nach Op auf (nach Seeds in 30%, nach Bestrahlung innerhalb von 5-10 Jahren in ca. 40 %). Eine Operation nach Seeds ist schwierig, aber möglich. Allerdings ist die PSA-Kontrollrate (bei Ihrer Konstellation mit niedrigem Risiko) bei allen Verfahren hoch (über 90%), so dass überwiegend keine weitere Behandlung erforderlich ist.
Die HIFU – Methode ist keine etablierte Methode wie die 3 anderen genannten Verfahren. Daher finden Sie auch wenige Daten. Da drei bewährte Verfahren zur Verfügung stehen, würde ich von einer experimentellen Methode abraten.
Wir haben uns zu 90% zu einer Labaroskopischen OP entschieden und hoffen das für uns die ser Weg der richtige ist, haben auch Bedenken das bei einer nervenschonenden OP vielleicht doch eher die Gefahr besteht das nicht alles so entfernt wird wie bei einer normalen OP.
Eine nervenschonende Op kommt bei einseitigem Befall in Frage. Das scheint bei Ihnen der Fall zu sein (s. Biopsiebefund). Eine solche Op gelingt im Hinblick auf die Nervenschonung nicht immer. Das hängt vom Operateur und den Umständen ab. Aber vom Grundsatz entspricht die laparoskopische Op einer Prostatektomie, auch von den Langzeitergebnissen her. Wenn tatsächlich ein so frühes Stadium vorliegt, sollte es gehen. Eine gewisse Unsicherheit ist bei jedem Verfahren. Man muss sich irgendwann entscheiden. In der Regel (>90%) läuft ja alles nach Plan.
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