PET-Untersuchungsbefund

[heibert]

Sehr geehrter Herr Prof.,
bei meiner Frau wurde am 11. Juni 2008 an der linken Brust ein Karzinom
entfernt.
An der rechten Brust wurde vor 8 Jahren ein Karzinom entfernt und bei der
OP am 11.06.08 eine Narbenrevision durchgeführt.
Im Operationsbericht steht,daß an der rechten Brust kein Krebs vorhanden ist,dies
hatte auch die Mammographie vor der OP ergeben.
Am 30.07.2008 wurde in der Uniklinik Tübingen eine PET-Untersuchung vorge-
nommen.
Im Befund steht,daß Verdacht auf multifokales Mammakarzinom beidseits besteht.
Der Karzinom ist doch in der linken Brust entfernt worden und lt.OP-Bericht des Krankenhause soll es in der rechten Brust kein Karzinom geben.
Was halten Sie davon.
Der Operateur vom Krankenhaus hatte meiner Frau bei einer Besprechung gesagt,
daß man fühestens 3 Monate nach der Operation eine MRT machen könne.
Trifft dies etwa auch bei einer PET zu und hat man dies in Tübingen nicht berücksichtigt.
Kann ich Ihnen mal den Befund der PET zukommen lassen.
Viele Grüße
Heibert

[Prof. Wust]

Re: PET-Untersuchungsbefund


Die PET wurde bisher nicht als Suchmethode beim Mammakarzinom eingesetzt. Ich kenne keine Daten, die einen solchen Einsatz sinnvoll erscheinen lassen. Hinsichtlich der rechten Brust sollten 6 Wochen nach Op auch reaktive Veränderungen bedacht werden. Ansonsten sollte man die Befunde der PET mit mammographischen Befunden korrelieren. Mammographie und Ultraschall sind der Goldstandard. Schon die MRT ist zwar sensitiv, aber zu unspezifisch. Die Zahl der falsch positiven Befunde nimmt beim PET weiter zu. Es gibt eine Reihe von entzündlichen (mastopathischen) Veränderungen, die zu Anreicherungen im PET führen können. Solche Befunde sind nur dann relevant, wenn sie mit den etablierten Methoden nachvollzogen werden können.