Fragen zur Hyperthermie bei Metastase im Bein

[annika_b]

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Peter Wust,

Ich hätte einige Fragen bezüglich der Behandlung mittels der Hyperthermie.
Mein Vater (52 Jahre) ist an Lungenkrebs erkrankt (Nicht-kleinzelliges
Lungenkarzinom). Im Dezember 2007 wurde ihm der untere Teil des rechten
Lungenflügels entfernt. Eine Chemotherapie wurde nach der Operation nicht
angeschlossen, da die Werte der entnommenen Lymphknoten in Ordnung waren.
Im März 2008 traten Seestörungen auf und es wurden Metastasen im Kopf
gefunden. Daraufhin erfolgte Anfang April die Kopf-OP. Des Weiteren wurde
eine Metastase am linken Unterschenkel gefunden, die bis heute enorme
Schwierigkeiten bereitet. Nach der OP wurde Kopf und Bein bestrahlt. Und
nun läuft die Chemotherapie.
Die Schmerzen am Bein sind oft unerträglich und die Bestrahlung hatte hier
keinen Erfolg erzielt. Der Tumor hat sich auch vergrößert. Mich würde es
interessieren, ob man diesen Tumor (linker Unterschenkel: Weichteile und
Knochenbefall) mit Hyperthermie behandeln kann und wer in diesem Fall
Ansprechpartner sei. Wir kommen aus dem Saarland und soweit ich der
Homepage www.hyperthermie.org entnehmen kann, sind die nächsten möglichen
Zentren in Freiburg oder Mannheim. Ich bedanke mich schon im Voraus für
Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen

Annika Blum

[Prof. Wust]

Re: Fragen zur Hyperthermie bei Metastase im


Bei einem metastasierenden Tumor mit Hirn- und Knochenmetastasen würde man normalerweise keine Hyperthermie einsetzen. Wenn die Bestrahlung einer Metastase am Unterschenkel nicht ausreichend war, sollte man über eine Aufsättigung nachdenken (Konsultation eines Strahlentherapeuten). Die Hyperthermie ist hier vermutlich nicht sehr hilfreich, zumal sie nicht in den Knochen hineinkommt. Den Weichteilanteil könnte man vielleicht mit einer kapazitiven Methode erwärmen (in Kombination mit Radiotherapie oder Chemotherapie). Praxen, die das anbieten, finden Sie unter www.hot-oncotherm.de. Aber ich bin nicht sicher, ob das wirklich sinnvoll ist. Denken Sie auch an ausreichende Schmerzmittel.