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Melanom in situ

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  • Melanom in situ

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wust,

    im Januar wurde bei meinem Mann eine Gewebeprobe aus einem auffälligen Leberfleck entnommen. Das Ergebnis waren zwar dysplastische Zellen, aber keine Bösartigkeit. Es wurde ein Herausschneiden der gesamten Stelle empfohlen.
    Die Biopsie wurde nur aus der Mitte des Leberfleckes entnommen, was ich damals schon etwas zu ungenau fand.
    Die Kontrolle des Gewebes ergab nun jedoch ein Melanom in situ, also waren nur in der ersten Probe aus der Mitte keine entarteten Zellen.
    Teilweise, so der Befund, wurde zu wenig vom gesunden Gewebe weggenommen (1mm nur) und man "rät" zu einem weiteren Nachschnitt.

    Für und liest sich das so, als wäre eigentlich alles erledigt, aber sicherheitshalber sollte man noch weiter ins gesunde Gewebe hinein schneiden. Es muss also nicht sein.

    Die Hautärztin meinte, sie hätte jedoch erst wieder im Juni einen möglichen Termin dafür, mein Mann soll sich an eine Hautklinik wenden, wenn er einen früheren Termin haben möchte.

    Für uns ist das alles unverständlich. Mein Mann muss zum 3. Mal geschnitten werden, die Zeit läuft weiter und wir sind enorm verunsichert.
    Noch ist das Melanom nicht tief in die Hautschichten eingedrungen, aber bei einer weiteren Verzögerung könnten doch wieder Krebszellen wachsen?

    Ist mit dem Nachschnitt, im Grunde genommen wurde ja bereits, wenn auch bei dem Befund zu knapp, ins gesunde gewebe hinein geschnitten, eine Heilung erreicht?
    Müsste nicht auch eine Ultraschalluntersuchung der Lymphknoten etc. erfolgen?
    Wir kommen uns nicht gerade optimal betreut vor...

    Vielen Dank für Ihre Antwort.


  • Re: Melanom in situ


    Bisher wurde kein Krebs festgestellt. Ein in-situ Karzinom enthält zwar dysplastische (entartete) Zellen. Diese Zellen haben jedoch nicht die Grenzstruktur überschritten, sind also noch nicht in die Umgebung ausgeschwärmt. Demzufolge ist bei kompletter Entfernung in jedem Fall Heilung erreicht. Wenn noch Reste eines in-situ Karzinoms vermutet werden, sollte man es entfernen. Man hat aber mehr Zeit als bei einem manifesten Krebsleiden – es ist ja eine Vorstufe. Eine Untersuchung der Lymphknoten ist nicht erforderlich, da nur ein manifestes Karzinom metastasiert. Wenn ein Pathologe von einem knappen Resektionsrand spricht, werden Sie kaum einen Arzt finden, der eine andere Position einnimmt. Natürlich können Sie auf die Nachresektion verzichten, aber dann trägt der Patient die Verantwortung.
    Die Ausführungen gelten nur unter der Annahme, dass alle Diagnosen so richtig sind, also tatsächlich nur eine Vorstufe (auch Präkanzerose genannt) vorliegt. Wenn man aus irgendwelchen Gründen vermutet, dass vielleicht doch schon ein Übergang in ein manifestes Karzinom erfolgt ist, wäre der Zeitraum sicher zu lang. Aber Ihre Hautärztin scheint es nicht eilig zu haben – und die kennt Ihren Mann am besten. Fragen Sie doch noch einmal nach.

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