#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Metastasierendes Papillenkarzinom/Leberfiliae

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Metastasierendes Papillenkarzinom/Leberfiliae

    Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wust!
    Bei meiner Mutti(70 J. und in sehr gutem Allgemeinzustand) wurde vor gut 3 Wochen eine OP nach Whipple, d.h. die Hemipankreatduodenektomie durchgeführt. Intraoperativ wurde festgestellt, dass bereits im Segment VII eine Metastase vorhanden war, die allerdings randständig ist, so dass die Metastasen-OP gleich mit ausgeführt wurde.
    Es kam zu massiven Nachblutungen, die die Relaparotomie 2 x erforderlich machten. Danach trat keine weitere Blutung auf.
    Inzwischen befindet sich meine Mutti zu Hause in Erwartung ihrer Reha-Maßnahme.
    Zu den Befunden schreibe ich jetzt mal aus dem Verlegungsbericht ab:
    "Die inzwischen eingegangene hist. Untersuchung des OP-Präparates zeigte 1. eine fortdauernde Cholezystitis/Pericholezystitis ohne Anhalt für Malignität. Im Bereich der Papille findet sich ein schlecht differenziertes schleimbildendes Adenokarzinom, welches invasiv bis in die Muscularis proprea des Duodenums vorwächst. Das Pankreas wird nicht infiltriert, der Tumor konnte komplett entfernt werden. Die Resektionsränder oral und aporal sowie im Ductus pankreaticus, des Ductus choledochus und nach retropankreatisch sind frei. Im Bereich des Pankreas besteht eine geringgradig fibrosierende Entzündung, deutlicher Choledochusaufstau mit fibrosierender Entzündung. Abschnittsweise und diskontinuierlich durch sämtliche Präparate des Pankreas ziehend findet sich eine pankreatische intraepiteliale Neoplasie Grad 1 im Gangbereich. Aufgrund des sehr diskontinuierlichen Ausbreitungsmuster der Läsion lässt sich morphologischerseits eine komplette Entfernung nicht bestätigen. Im Fettgewebe des retropankreatischen Resektionsrandes finden sich 2 tumorfreie Lymphknoten.
    Im entnommenen Lebergewebe wurde die Metastase des schlecht diff. Adenokarzinoms leider bestätigt.
    Zusammenfassend liegt somit folgende Tumorformel vor:
    C 24.1. Klassifikation: pT2 N0 ( 0/11) M1 Leber L0 V0 R0
    Die intraepitheliale Neoplasie im Bereich des Pankreasganges hat aus unserer Sicht keine therapeutische Konsequenz, da bereits eine Metastasierung des Papillenkarzinoms vorliegt."

    Ihr Blutbild lag bei Entlassung im unteren Normbereich.

    Nach Durchführung der Reha ist eine Chemotherapie geplant, vermutlich zunächst mit Gemzar sowie einem oral applizierbaren Tyrosinkinasehemmer.

    Lieber Herr Prof. Dr. Wust, können Sie mir diesen Befund bitte mit verständlichen Worten erklären und wie sieht es mit der geplanten Therapie aus, würden Sie das ebenfalls empfehlen?
    Besteht die Möglichkeit, daß sich nach dieser Chemo keine Metastasen mehr bilden, wie sind die Erfahrungswerte?
    Ich habe meinen Vater schon sehr früh verloren, meine Mama ist mein Ein und Alles. Ich habe große Angst um sie.
    Bitte helfen Sie mir!


  • Re: Metastasierendes Papillenkarzinom/Leberfi


    Ein Papillenkarzinom als eine besondere Form eines Pankreaskarzinoms konnte komplett entfernt werden. Allerdings bestand schon eine singuläre Lebermetastase, welche die Prognose verschlechtert. Nach erfolgreicher Whipple-Op ist die Prognose am günstigsten (bekanntlich sind das nur 10-30% der Pankreaskarzinome). Da gibt es einige Langzeit-Überlebende. Mit adjuvanter Chemo (Gemzar), die hier geplant ist, werden die Ergebnisse besser. Das ist also alles richtig und sollte so durchgeführt werden. Leider ist die Metastase nicht so günstig. Aber bisher sind ja keine weiteren Herde bekannt und die Chemo könnte für ein langes stabiles Intervall ausreichen. Eine kleine Hoffnung auf Heilung ist gegeben, aber sie ist klein. Trotzdem sollte man die Hoffnung darauf richten und optimistisch bleiben.

    Kommentar

    Lädt...
    X