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Verarbeitung einer Krebserkrankung

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  • Verarbeitung einer Krebserkrankung

    Guten Tag,

    ich wurde vor 3,5 Jahren operiert, hatte zwei niedrig-maligne B-Zell-Lymphome im linken Arm. Nach zwei Operationen (keine Chemotherapie) und 3 Jahren regelmäßiger Nachsorgeuntersuchung wurde ich für geheilt erklärt. Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich auch von meinem Arzt, dass er andere Patienten, die solche (seltenen) Tumoren an anderen Körperstellen und in fortgeschrittenem Stadium hatten, verloren hat.

    Eigentlich müsste ich froh sein, dass bei mir sowohl Diagnose als auch Behandlung vergleichsweise harmlos ablief... trotzdem stelle ich in letzter Zeit vermehrt fest, dass ich mit dem Thema - trotz dass bereits mehr als drei Jahre vergangen sind - noch nicht abgeschlossen habe. Bilder oder Berichte von Krebskranken Menschen beispielsweise lösen bei mir öfters regelrechte Weinkrämpfe aus.

    Außerdem leide ich seit einem halben Jahr unter neuropathischen Schmerzen in beiden Armen, für die trotz mehrerer Krankenhausaufenthalte keine Ursache gefunden werden konnte. Zunächst musste ich Gabapentin, dann jetzt Cymbalta gegen die Schmerzen einnehmen und nun auf die "Selbstheilung des Körpers hoffen" (Zitat des Neurologen).

    Frage: Kann es sein, dass ich meine Krebserkrankung - trotz dass ich nie in Todesangst leben musste - noch immer nicht verarbeitet habe und mich selbst körperlich krank mache? Können die neuropathischen Schmerzen vielleicht daher rühren? Und wenn dem so ist: Ist das normal, gibt es mehr (ehemalige) Patienten mit diesen Problemen? Oder muss ich tatsächlich einen Psychologen aufsuchen?

    Ich bin völlig mit mir selbst überfordert... normalerweise bin ich ein sehr starker und lebensfroher Mensch und werde auch von meinen Mitmenschen so eingeschätzt... Ich bin dankbar für Antworten!


  • Re: Verarbeitung einer Krebserkrankung


    ...vielleicht spielt es eine Rolle: Ich bin 24 Jahre alt - die Tumoren wurden diagnostiziert, als ich 21 war - und bin Studentin.

    Kommentar


    • Re: Verarbeitung einer Krebserkrankung


      Hallo SarahLi,
      ein wenig kann ich dir nachfühlen. Irgendwie glaube ich das die schlimme Belegung des bösen K-Wortes traumatisierend an sich ist. Deine Angst ist da, egal ob du jetzt relativ glimpflich davon gekommen bist oder eben nicht. Das Vergleichen und letztlich ist es das ja, wenn du die Relationen nennst, macht dich nicht freier. Deine Angst wird dadurch nicht kleiner (denke ich). Und man findet immer jemanden der wirklich schlimm dran ist und der müsste doch viel eher weinen...

      Ich habe schreckliche Angst und ich habe das Gefühl nicht mal getrauert zu haben. Vielleicht, wenn ich mal so freu mutmaßen darf, kannst du diese Trauer fühlen und erleben, wenn du dir selbst die Erlaubnis dazu geben kannst.

      Kommentar


      • Re: Verarbeitung einer Krebserkrankung


        Es kann schon sein, dass die Diagnose (Krebserkrankung) ein traumatisches Erlebnis war. Es bleibt ja auch vielleicht eine Unsicherheit. Zum einen sollten Sie sich noch einmal vergegenwärtigen, dass die kutane (Haut) Manifestation eines niedrig-malignen B-Zell-Lymphoms eine gute Prognose hat und Sie berechtigterweise von einer Heilung ausgehen können. Zum anderen ist es vernünftig, möglichst frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn also kein organisches Korrelat für Ihre Beschwerden gefunden wurde (und davon gehe ich aus), wäre psychologische Unterstützung durchaus sinnvoll, und zwar eher früher als später. Sie müssen ja nicht weitermachen, aber Sie sollten zunächst probieren, ob Sie davon profitieren.

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