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Kontrolluntersuchungen bei malignem Melanom

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  • Kontrolluntersuchungen bei malignem Melanom

    Sehr geehrter Herr Dr. Wust,

    nach schulmedizinischer Empfehlung werden in der Folge einer Nachexzession eines malignen Melanoms vierteljährliche Kontrolluntersuchungen empfohlen, die sich über ca 3 Jahre erstrecken.
    Würden Sie mir bitte mitteilen, welcher Art diese Parameter sind.
    Hätten Sie darüber hinaus die Freundlichkeit darauf einzugehen, wie sinnvoll diese sein können, wenn, da der Stirnbereich betroffen ist, eine szyntigraphische Darstellung von beeinträchtigten Schildwächterknoten mit der Folge einer Ausräumung der Knoten nur eine theoretische Möglichkeit wäre,da mir das Risiko einer Gesichtslähmung zu hoch erscheint und ich darüber hinaus auch immunstärkende Maßnahmen mit Interleukin wie auch eine später denkbare Chemotherapie, falls Organe betroffen sein sollten, ablehne.

    Im Zuge der Kontrolluntersuchungen sind auch jährliche CT-Untersuchungen geplant, die nach meiner Kenntnis eine radioaktive Belastung von 500 Röntgenuntersuchungen des Thorax bedeuten.
    Inwiefern deckt sich dies mit Ihrer Kenntnis und einer harmloser erscheinenden ärztlichen Aussage, wonach die Belastung durch eine CT bestenfalls mit einem Flug über den Atlantik nach USA zu vergleichen sei.

    Für Ihre Mühe danke ich bestens.

    Mit freundlichen Grüßen


  • Re: Kontrolluntersuchungen bei malignem Melan


    Die Nachsorge beim malignen Melanom umfasst vor allem die klinische Untersuchung (der ehemaligen Tumorregion und der regionalen LK) und Rö-Thorax, ev auch Oberbauchsonographie (Leber) oder CT des Abdomens. Der Sinn der Nachsorge ist etwas umstritten, da man ja ein Rezidiv auf diese Weise nicht verhindert (sondern nur eher entdeckt). Inwieweit ein Patient von einer früheren Entdeckung seines Rezidivs profitiert, hängt vom Einzelfall ab. Es ist immer günstig, ein Lokalrezidiv möglichst frühzeitig zu entdecken. Aber das geschieht hier mit der klinischen Untersuchung.
    Die Exposition während eines Transatlantikfluges beträgt 5 uSv/h x 10 Stunden, also 50 uSv (Ganzkörper). Ein Röntgen-Thorax in 2 Ebenen sind 250 uSv (nur Lunge), also umgerechnet auch etwa 50 uSv GK. Das entspricht also dem Transatlantikflug.
    Das Thorax-CT führt zu einer höheren Exposition, etwas 10 mSv (nur Lunge). Das entspricht einer effektiven Dosis (GK) von 2 mSv. Das ist in der Tat das 40fache eines Rö-Thorax in 2 Ebenen (und das 200fache eines pa-Thorax – nur 1 Ebene). Die Strahlenexposition ist immer noch niedrig und entspricht der jährlichen natürlichen Exposition. Man führt ja ein CT des Thorax nicht zum Spaß durch, sondern weil man sich eine Erkenntnis erhofft. Daher ist die moderate Dosis von 2 mSv i.d.R. akzeptabel. Die Dosis ist aber dennoch höher als bei einem Transatlantikflug.

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