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Eierstockkrebs mit Metastasen

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  • Eierstockkrebs mit Metastasen

    Hallo,

    bei meiner Schwägerin wurde 2002 Eierstockkrebs festgestellt. Behandlung: Operative Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter. Es gab schon Metastasen in der Leber, Lunge und Brust. Sie bekam eine Chemo und nach 3/4 Jahr war der Tumormarker weit runter und die Metastasen bis auf einen Rest in der Leber nicht mehr feststellbar. Der Krebs war offensichtlich stark eingedämmt worden.

    In den folgenden Jahren hat sie soweit es ihr möglich war Sport getrieben und ist 2 mal eine Strecke von 400 km in ca. 1 Woche geradelt. Leider hat sie dann die Nachuntersuchungen nicht konsequent durchführen lassen. Aber nach einiger Zeit bekam sie Bauchschmerzen. Bei einer Untersuchung wurde wieder ein Ansteigen des Tumormarkers festgestellt.

    Inzwischen hatte sie insgesamt 3 Chemos. Im Frühjahr bekam sie eine "Langzeit-Chemo" über mehrere Jahre verordnet gegen die immer noch vorhandenen Lebermetastasen.

    Anfang Mai wurde sie auf einem Spaziergang ohnmächtig. Bei einer Untersuchung wurde festgestellt, dass sie Metastasen im Gehirn hat. Sie bekam Kortison und dann Bestrahlungen - anscheinend eine sehr hohe Dosis (sie hat wieder alle Haare verloren und erhielt die Auskunft, dass die Haare möglicherweise garnicht mehr wachsen). Anfang Juli wurde die Bestrahlungsserie vorzeitig abgebrochen, weil es ihr immer schlechter ging (es fehlten noch 2-3 Sitzungen). Sie war dann trotz ihrer allgemeinen Schwäche ein paar Tage mit ihrem Mann im Urlaub, der schon lange gebucht war.

    Nach der Rückkehr aus dem Urlaub geht es ihr immer schlechter. Sie ist sehr schwach, kann nur sehr wenig essen und meist nur liegen. Besuche strengen sie an. Während sie an Gewicht sehr abnimmt und die Arme z.B. furchtbar dünn sind, wird ihr Bauch immer dicker.

    Meine Frage: Kann ihre Schwäche und ihr Allgemeinzustand noch eine Nachwirkung der Bestrahlung sein oder ist das ein eindeutiger Hinweis darauf, dass der Krebs sich wieder stärker ausgebreitet hat?

    Erschwerend kommt hinzu, dass sie ein gestörtes Verhältnis zu Ärzten und Krankenhäusern hat. Obwohl es ihr sehr schlecht geht, will sie erst Anfang August wieder zum Arzt gehen, da hat sie einen Termin. Aber bis dahin baut sie immer mehr ab.

    Ich habe einige Infos zu Eierstockkrebs und Hirnmetastasen gelesen und befürchte, dass meiner Schwägerin nur noch wenige Wochen Lebenszeit bleiben. Ist das realistisch oder bin ich zu pessimistisch. Gibt es doch noch Chancen auf Heilung?

    Für eine schnelle Antwort wäre ich sehr dankbar, da ich befürchte, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt.

    radelmoni


  • Re: Eierstockkrebs mit Metastasen


    Der zunehmende Bauchumfang (bei wenig Essen) deutet auf zunehmenden Ascites hin. Das bedeutet auf eine Progression der Erkrankung auch außerhalb des Hirns hin. Die Hirnmetastasen bzw die Situation nach Bestrahlung können zu dem schlechten Zustand auch mit beitragen. Wir wissen nicht, ob die Metastasen unter Kontrolle sind. Aber auf jeden Fall ist die (metastasierende) Erkrankung auch außerhalb des Kopfes aktiv. Demzufolge ist die Frage nach der Ursache des schlechten Zustandes fast schon akademisch. Vermutlich kommt alles zusammen. Leider ist Ihre Befürchtung richtig, dass die verbleibende Zeit begrenzt ist. Sie müsste jetzt möglichst bald eine weitere Chemotherapie mit einer neuen Substanz bekommen. Aber möglicherweise ist Ihr Zustand schon zu schlecht für eine Chemotherapie. Dann kann man es nicht erzwingen und sollte den Dingen ihren Lauf lassen.

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    • Re: Eierstockkrebs mit Metastasen


      Sehr geehrter Herr Prof. Wust,
      herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort auf meine Fragen. Sie bestätigen unsere Befürchtungen. Das hilft uns jetzt auch im Umgang mit der Kranken und ihrer Familie.
      Der Zustand meiner Schwägerin verschlechtert sich zur Zeit in einem unvorstellbaren Tempo. Sie wird immer schwächer und ich schätze, an eine Chemotherapie ist nicht mehr zu denken. Sie hat ja Ende Juni bereits die Bestrahlungen abgebrochen (2 waren noch "offen"), weil sich ihr Zustand so stark verschlechtert hat.
      Da wir zu den behandelnden Ärzten leider keinen Kontakt haben und selber die Situation bisher schwer beurteilen konnten, war mir wichtig, eine Einschätzung von einem Arzt zu hören, auch wenn mir klar ist, dass selbst der behandelnde Arzt nichts Genaues über den weiteren Verlauf sagen kann.
      Auch die Beiträge zu Krebserkrankungen ("Eierstockkrebs", "Hirnmetastasen" und "Lebermetastasen") auf dieser Seite haben mir sehr viele wertvolle Informationen gegeben.
      Nochmals vielen Dank !
      radelmoni

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      • Re: Eierstockkrebs mit Metastasen


        Hallo,

        meine Schwägerin ist am Montag, 6.8. im Kreise der Familie gestorben.

        radelmoni

        Kommentar



        • Re: Eierstockkrebs mit Metastasen


          Sie hat es geschafft und hinter sich gebracht.
          Für euch alle, alles Gute.
          Wir gehen einen ähnlichen Weg.

          lg,
          Karin

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