Seit einigen Wochen leide ich unter generalisierter Angststörung mit schweren Panikattacken. Bekomme Depressive. Keine freien Therapieplätze für kognitive Verhaltenstherapie in nächster Zeit vorhanden. Habe einen nicht kassenärztlich zugelassenen, super Therapeuten gefunden. Kann ich mir aber nicht leisten. 5 probatorische Sitzungen für die Diagnose wurden von der Kasse übernommen. In der Zeit meiner Erkrankung war ich trotzdem superglücklich mit meinem Partner, der mir auch immer wieder vermittelte, wie sehr er mich liebe. Es ging langsam bergauf, traute mich wieder allein auf die Straße und zuletzt sogar in die Straßenbahn. Dann entdeckte ich, dass er (44) an meinem PC, auf meine Kosten (wir leben nicht zusammen) heimlich, wenn ich schlief, Kontakt-Sites aufsuchte. Ich konfrontierte ihn damit. Er bestritt es paradoxerweise. Nach einer Woche (kein Kontakt) gestand er. Ich vergab ihm, bat ihn jedoch, gleich reinen Tisch zu machen und mir zu sagen, ob da noch mehr wäre. Er verneinte. Inzwischen verstanden wir uns wieder sehr gut und er sagte mir dauernd, dass er nciht wisse, warum er das getan habe, und dass ihm nun ganz klar geworden ist, wie sehr er mich liebt, braucht, anbetet. Mir ging es bei ihm genauso. Dann freute ich mich nach über 6 Wochen, endlich ins normale Leben zurückzukehren, informierte meinen Chef, der ebenfalls richtig happy war. Vor zwei Tagen entdeckte ich eine weitere Anzeige, die er aufgeben hatte. Er suchte Frauen im Alter von 18-55 zum Verwöhnen und für gelegentliche Treffs. Ich gab ihm mit einem Trick die Chance, mir das von selbst zu beichten. Diese Anzeige hatte er "damals" zum gleichen Zeitpunkt aufgegeben. Doch er log wieder. Also legte ich ihm den Ausdruck seiner Anzeige vor und bat ihn, für immer zu gehen. Er bekam eine Art Nervenzusammenbruch. Bei einem ewigen hin und her, dass ich nicht mehr ertragen konnte, ritzte ich mir die Arme auf. Ich Blödmann. An dieser Autoagression war ich vor Jahren erkrankt, wurde aber erfolgreich therapiert. (Wir haben uns getrennt.) Heute war mein erster Arbeitstag. Ich bin völlig verzweifelt. Hatte mich so gefreut, die Kollegen haben mich mit großer Freude, geschmücktem Arbeitsplatz und Geschenken empfangen. Der Weg zur Arbeit war begleitet von mehreren Attacken. Als dann alle (natürlich gut gemeint!) auf mich einstürzten, habe ich wieder einen Zusammenbruch erlitten. Mein Chef hat super reagiert, während ich nur weinen konnte. Er schlägt vor, dass ich erstmal eine Wiedereingliederung mache und hat mich nach Hause geschickt. Bin nur am Weinen. Am Telefon hörte ich aus dem Hintergrund von einem Familienmitglied ein Gelassenes: "Wenn sie so weitermacht, verliert sie noch ihren Job." Verdammt, ja, davor habe ich Angst. Aber ich kämpfe, begebe mich immer wieder allein in die vermeintlich bedrohlichen Situationen. Ein Teil meines Verstandes weiß auch, dass nichts passiert, der andere jedoch ist davon überzeugt, dass etwas schreckliches passiert, dann bekomme ich Todesängste. Ich beruhige mich mit verschiedenen Übungen, besser gesagt, ich versuche es. Um mich sicherer zu fühlen, habe ich immer Lorazepam im Portemonnaie, nehme es aber nciht. Meine Kräfte sind fast aufgebraucht. Habe die Krankenkasse angerufen um in etwa zu erfahren, wann der medizinische Dienst wohl eine Entscheidung trifft. Dort sagte man mir, ich solle mich einweisen lassen. Will ich aber nicht, weil ich überzeugt bin, dass das mein Problem nicht löst. Wie lange muß ein Mensch so leiden? Oder hofft man, dass er sich etwas antut, damit keiner mehr lästige Kosten tragen muß? - Sorry für den Sarkasmus - Und danke, für die Geduld, bis hierher zu lesen. Kann mir jemand irgendwas dazu sagen? Ich kann nicht mehr klar denken, befürchte wirklich, verrückt zu werden, und fühle mich unendlich verletzt, verlassen und einsam.
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