ich hätte auch mal eine Frage zum Thema Depressionen.
Die Vorgeschichte: meiner Mutter ging es seit längerer Zeit nicht mehr gut. Angefangen hat es durch die Trennung von meinem Vater nach knapp 30 Jahren Ehe (er hat sie verlassen). Seitdem wurde sie immer antriebsloser, hat jegliches Selbstbewußtsein verloren und hat momentan jobbedingt auch ziemliche Existenzängste. Das äußerte sich irgendwann in Schlaflosigkeit, Übelkeit und Schmerzen in der Magengegend. Sie bekam zunächst von ihrem Hausarzt homöopathische Mittel verschrieben doch die wirkten nur kurz. Als sie daraufhin zum Psychologen/Psychiater (wo liegt der Unterschied?) ging, diagnostizierte er eine schwere Depression und verschrieb ihr ein Antidepressivum, das bei ihr sehr starke Nebenwirkungen auslöste. Sie hatte morgens massive Kreislaufprobleme, Schwindel, und hat gezittert. Das zog sich teilweise bis in den späten Nachmittag. Es ging ihr im Endeffekt viel schlechter als vorher. Also hat sie bei dem Arzt angerufen um zu fragen was sie jetzt machen soll. Meine logische Antwort wäre: absetzen! Aber nein, die Arzthelferin sagte das sei normal, das würde nach einer Woche vorbeigehen. Und sie hätte ja am 18. Mai den nächsten Termin (wohlbemerkt 3 Wochen nach der Rezeptausschreibung!). Meine erste Frage: muß ein Psychiater sich nicht darum kümmern wie der Patient auf das Medikament reagiert? Was wäre, wenn meine Mutter suizidgefährdet gewesen wäre? Die massive Verschlechterung ihres Zustandes wäre doch Grund genug gewesen sich umzubringen. Ist es normal, daß ein Psychiater einfach was verschreibt und nicht überprüft ob der Patient damit zurecht kommt?
Nun ja, dann war meine Mutter bei ihrem Hausarzt und hat ihm von ihren Beschwerden erzählt. Dieser hat dann bei dem Psychiater angerufen und ihn gebeten meiner Mutter möglichst bald einen Termin zu geben. Und, oh Wunder, am nächsten Tag war "zufällig" was frei. Also ist meine Mutter hin und der Arzt sagte, das könne man nicht mehr ambulant behandeln. Daraufhin hat er sie in eine Nervenklinik eingewiesen, auf die Depressivenstation.
Ich frage mich, geht da wirklich alles mit rechten Dingen zu? Ich dachte bisher immer eine Psychotherapie besteht darin mit einem Psychologen zu sprechen. Und nicht einfach so abgeschoben zu werden und mit Medikamenten vollgestopft. Ist der Klinikaufenthalt wirklich nötig? Ich war heute da und die anderen Patienten dort sind ziemlich weggetreten und deutlich schlechter dran als meine Mutter. Ist sie dort wirklich richtig aufgehoben? Ich weiß im Moment nicht so richtig was ich machen soll und wie ich erkenne ob meiner Mutter wirklich geholfen wird. Reicht es nicht, wenn sie zu Hause ist und mit Unterstützung von Medikamenten regelmäßige Termine bei einem Therapeuten hat? Gesprächstherapie?
Könnt ihr mir da irgendwelche Tips geben? Wo bekomme ich Informationen zum Thema Depressionen und der Behandlung? Im Moment fühle ich mich davon ziemlich überrumpelt.
Vielen Dank
M.
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