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Beruhigungsmittel hemmt Dickdarmkrebs

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    31.03.2004

    Beruhigungsmittel hemmt Dickdarmkrebs [Krebsforschung]

    Orlando (USA) - Mit einem Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Barbiturate lässt sich das Wachstum von Darmkrebszellen hemmen. Das ergaben Versuche mit Zellkulturen und Mäusen, über die amerikanische Wissenschaftler auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research in Orlando berichteten. Danach besitzen Darmkrebszellen die gleichen Bindungsstellen für Barbiturate wie die Gehirnzellen und reagieren auf diese Medikamente, indem sie langsamer wachsen und weniger Metastasen bilden. Diese Befunde könnten nach Ansicht der Forscher für neue Therapien gegen Dickdarmkrebs von Bedeutung sein.

    "Das ist der erste experimentelle Nachweis dafür, dass Nembutal ein wirksamer Hemmstoff für Darmkrebs-Metastasen ist", sagte Premal Thaker vom Krebszentrum der University of Texas in Houston. Das Barbiturat Nembutal (Pentobarbital) wurde früher als Beruhigungs- und Schlafmittel verwendet. Es hat eine ähnliche Wirkung wie der Nervenbotenstoff Gamma-Aminobuttersäure (GABA). Dieser hemmt, indem er an speziellen Bindungsstellen ankoppelt, die Signalweiterleitung zwischen den Nervenzellen, und wirkt dadurch beruhigend. Darmkrebszellen besitzen an ihrer Oberfläche ebenfalls solche GABA-Rezeptoren.

    Thaker und seine Kollegen stellten in Versuchen mit Zellkulturen fest, dass durch die Bindung von Nembutal an die GABA-Rezeptoren die Konzentration eines Botenstoffs (zyklisches AMP) in den Zellen sinkt. Die Forscher injizierten Darmkrebszellen in Mäuse und verabreichten einem Teil der Tiere das Beruhigungsmittel. Von den behandelten Mäusen erkrankten nur halb so viele an Darmkrebs. Nur in 20 Prozent der Fälle entwickelten sich bei diesen Tieren Metastasen in der Leber, im Vergleich zu 80 Prozent bei den unbehandelten Mäusen. Zunächst seien weitere Tierversuche nötig, bevor das Medikament für die Behandlung von Krebspatienten getestet werden kann, sagte Thaker. (wsa040331czi1)

    Autor: Joachim Czichos
    Quelle: University of Texas

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